Die Königin des Karnevals von Rio hat erstmals ihren "Rei Momo" mitgebracht. Das Paar eröffnet heute um 20 Uhr das Festival.
Gekrönte Häupter auf dem Rathausbalkon? Das ist in Coburg zwar nichts Ungewöhnliches, aber einem waschechten König des Karnevals von Rio de Janeiro hatte sich Prinz Albert auf seinem Denkmal bis Donnerstag noch nie in der Geschichte des Festivals gegenüber gesehen. Zum 24. Internationalen Samba-Festival ist echte brasilianische Samba-Prominenz angereist: Die Königin und der König des Carnaval Rio de Janeiro 2015 - Clara Paixao und Wilson Dias Neto präsentierten sich gestern in Coburg vorab den Medien.
Dass diesmal auch König Wilson - seine korrekte Bezeichnung auf Portugiesisch heißt "Rei Momo do Carnaval" - dabei sein würde, war für die Organisatoren eine Premiere und "eine große Ehre", wie Nini Beyersdorf beim Pressetermin versicherte. Der König und seine Königin - die Rainha do Carnaval - führen in Rio traditionell den großen Karnevalsumzug an. Und auch in Coburg, beim Samba-Umzug am Sonntagnachmittag, wird das Paar an der Spitze laufen. Und selbstverständlich werden sie das 24. Festival am Freitagabend um 20 Uhr auf dem Schlossplatz eröffnen - mit prominenter Unterstützung durch Bayerns Finanz- und Heimatminister Markus Söder (CSU).
So richtig los geht's mit dem Sambaspektakel heute allerdings schon etwas früher: Auf den Bühnen am Schloss-, Markt- und Albertsplatz sowie im Prinzengarten, Hofgarten, am Salzmarkt, bei Wein-Oertel, in der Wettiner-Anlage und am Stadtcafé legen verschiedene Gruppen schon bis zu zwei Stunden vor der offiziellen Eröffnung los. Das ausführliche Programm mit allen Auftritten, Workshops und Aktionen gibt es unter anderem online unter
www.samba-festival.de oder in Heftform.
Coburg und Samba - "da haben sich zwei gefunden", sagte Sambaco-Pressesprecher Andi Ebert. Der enorme Werbeeffekt des Samba-Festivals für die Stadt Coburg ist den Verantwortlichen wohl bewusst und natürlich willkommen. "Es rückt uns in das Licht einer weltoffenen Stadt", so Michael Amthor, Leiter des Tourismusbe triebs Coburg. Etwas plakativer formulierte es Sambaco-Geschäftsführer Christof Pilarzyk: "Es ist die einmalige Chance, die letzten braunen Flecken, die es hier noch gibt, wegzuwischen. Coburgs Gegenwart und Zukunft sind bunt!"