Wie die Klazz Brothers & Cuba Percussion auf Einladung des Coburger "Verein" brillanten Weihnachts-Jazz in das HUK - Foyer zauberten.
"Christmas meets Cuba" lautete das Motto eines Konzertabends der besonderen Art mit dem in Coburg durch verschiedene Auftritte schon bestens bekannten fünfköpfigen Ensemble Klazz Brothers & Cuba Percussion, das ein großes Publikum anlockte.
Energie und Lebensfreude
Wie der Name der Gruppe schon sagt, geht hier die klassische Musik mit der leidenschaftlichen Energie und Lebensfreude der kubanischen Musik eine enge und stimmige Verbindung ein, die Neues schafft und mitreißt.
Coole Ansage
Dazu gehören natürlich entsprechende Künstler, die auf hohem Niveau musizieren und in beiden Sparten bewandert sind. Hauptakteur ist der geniale Pianist Bruno Böhmer Camacho, der nicht nur die Tasten meisterhaft beherrscht, sondern auch als einfallsreicher, virtuoser Improvisator beeindruckt.
Stimmung und coole Ansagen macht Kontrabassist Kilian Forster, der aber auch beachtliche Fähigkeiten an seinem mal gestrichenen, mal gezupften Instrument entwickelt.
Mitreißender Schwung
Die Percussion-Gruppe wird von zwei echten Kubanern - Alexis Herrera Estevez und Elio Rodriguez Luis - angeführt und von Tim Hahn komplettiert. Sie sorgten für den mitreißenden rhythmischen Schwung und das farbige Spiel auf einem ganzen Arsenal von Schlaginstrumenten. Schnee gibt es leider in Kuba nicht - also mussten die weißen Anzüge der Künstler dafür herhalten.
Harmonisch verändert
Bis auf wenige Ausnahmen war aber das Programm weihnachtlich und bestand aus deutschen beziehungsweise englischen Weihnachtsliedern, die am Klavier melodisch wie harmonisch verändert oder verjazzt wurden. Dabei nahm man schon auf den Charakter der Lieder Rücksicht und verfremdete Lieder wie "Stille Nacht" nicht geschmacklos. Allerdings musste sich "Leise rieselt der Schnee" gefallen lassen, als eine Art Blues zu erklingen.
"Alla tura" im Höllentempo
Etwas flottere Lieder wie "Let it snow" oder "Kling, Glöckchen" hatte es da leichter. Der Pianist stellte sich auch als einfühlsamer Sänger mit "White Christmas" vor. Das "Alla turca" von Mozart bewältigte er in einem Höllentempo und auch das sonst meist dezente Schlagwerk wartete mit orgiastischen Höhepunkten auf.