Die Bauarbeiten an der Kläranlage Meschenbach schreiten wie geplant voran, heißt es bei der Sitzung des Abwasserzweckverbands Mittlerer Itzgrund.
Die Kläranlage Meschenbach, die derzeit umfassend saniert wird, kann voraussichtlich im Spätsommer dieses Jahres wieder voll in Betrieb genommen werden. Das erklärte Architekt Jürgen Kittner am Mittwoch bei der 6. Sitzung des Zweckverbandes Abwasserbeseitigung "Mittlerer Itzgrund" im Rathaus von Ahorn. "Wir sind zeit- und kostenmäßig voll im Plan", teilte der Vertreter des beauftragten Ingenieurbüros Kittner und Weber den Verbandsräten mit. Für August oder September könne mit der Inbetriebnahme gerechnet werden, erklärte Kittner auf Nachfrage des Verbandsvorsitzenden, Niederfüllbachs Bürgermeister Martin Rauscher (FW).
Wie die Arbeiten an der Kläranlage Meschenbach vorangehen, erläuterte der Architekt im Detail: Der alte Tropfkörper, der seit 1979 ununterbrochen gelaufen war, wurde mittlerweile außer Betrieb genommen und bereits teilweise entkernt.
In der kommenden Woche werde die Firma Hofmann weitere Abbrucharbeiten vornehmen.
Nach dem vollen Abriss des Tropfkörpers soll das Vorklärbecken in Angriff genommen werden. Die Wegnahme des Tropfkörpers, so Kittner, habe sich "bisher noch nicht negativ ausgewirkt". Dies nährt nach Ansicht von Rauscher die Hoffnung, "dass Wirtschaftlichkeit und Reinigungskraft sich durch die Sanierung verbessern" werden. Vorsorglich habe der Zweckverband erhöhte Ablaufwerte beantragt, die das Landratsamt auch bis 30. September 2016 genehmigt habe, teilte der Verbandsvorsitzende zu Beginn der Sitzung mit. "Damit liegen wir immer noch innerhalb der gesetzlichen Vorgaben", erläuterte Kittner.
Fermentationsanlage statt Tropfkörper
Der alte, rissige Tropfkörper, in dem bisher der Klärschlamm zersetzt wurde, wird durch eine Fermentationsanlage ersetzt.
Diese soll das freiwerdende Methangas nutzen und es in ein Blockheizkraftwerk einspeisen. Dort soll elektrische und thermische Energie gewonnen werden. Deren Liefertermin sei bestätigt, konnte Kittner Befürchtungen von Verbandsrat Hubert Becker (Wohlbach) entkräften, derzeitige Lieferengpässe bei diesen Anlagen würden möglicherweise zu Verzögerungen führen. Vor Wintereinbruch konnten bereits Grundleitungen, Kanäle und Schachtbauwerke verlegt werden.
Neben diversen Vorbereitungen erfolgte der Rohbau des zweikammerigen Schlammbehälters. "Jetzt fehlen noch die restlichen Spartenleitungen", führte Kittner weiter aus. Er meinte damit Leerrohre, Wasser-, Wärme- und Schlammleitungen.
Der knapp acht Meter hohe Fallturm steht ebenfalls im Rohbau. An ihn soll sich das neue Technikgebäude anschließen, für das derzeit die Bodenplatte gegossen wird.
Auch das Betriebsgebäude harrt noch seiner Erweiterung. Anstelle des alten Tropfkörpers werden Vorklärbecken und Phosphatfällung eingerichtet. Abschließend soll die Oberflächengestaltung erfolgen.
Für die nächste Sitzung im März schlug Kittner einen Ortstermin vor, um den Baufortschritt zu begutachten. Angesichts der Fülle der noch ausstehenden Arbeiten kommentierte Martin Rauscher: "Es liegen noch interessante Zeiten vor uns."
HintergrundinformationIm August 2015 hatte der Abwasserzweckverband Mittlerer Itzgrund beschlossen, rund vier Millionen Euro in die Kläranlage Meschenbach zu investieren.
Um die Kosten zu decken, steigen die Abwassergebühren für die angeschlossenen Haushalte der Gemeinden Ahorn (ohne Wohlbach, Schafhof und Hohenstein), Grub am Forst, Niederfüllbach und Untersiemau sowie Teilen von Ebersdorf (Oberfüllbach, Friesendorf und Gewerbegebiet West). Insgesamt reinigt die Kläranlage Meschenbach das Abwasser von rund 14.000 Einwohnern. Der Umbau erfolgt parallel zum Betrieb des Klärwerks.