Kennenlernen statt Vorurteile

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Beim gemeinsamen Kaffeetrinken im ehemaligen Grenzgasthof in Fürth am Berg sind sich am Samstag die alteingesessenen und neuen Einwohner näher gekommen. Foto: Christoph Winter
Beim gemeinsamen Kaffeetrinken im ehemaligen Grenzgasthof in Fürth am Berg sind sich am Samstag die alteingesessenen und neuen Einwohner näher gekommen.  Foto: Christoph Winter
Renza (Bildmitte), vor mehr als 30 Jahren aus dem Iran nach Deutschland gekommen, überwindet als Übersetzer die Sprachbarriere am Wochenende im früheren Grenzgasthof. Das Interesse und auch die Neugier der Einwohner von Fürth amBerg an den 39 Flüchtlingen ist groß. Foto: Christoph Winter
Renza (Bildmitte), vor mehr als 30 Jahren aus dem Iran nach Deutschland gekommen, überwindet als Übersetzer die Sprachbarriere am Wochenende im früheren Grenzgasthof. Das Interesse und auch die Neugier der Einwohner von Fürth amBerg an den 39 Flüchtlingen ist groß. Foto: Christoph Winter
 
Renza (Bildmitte), vor mehr als 30 Jahren aus dem Iran nach Deutschland gekommen, überwindet als Übersetzer die Sprachbarriere am Wochenende im früheren Grenzgasthof. Das Interesse und auch die Neugier der Einwohner von Fürth amBerg an den 39 Flüchtlingen ist groß. Foto: Christoph Winter
Renza (Bildmitte), vor mehr als 30 Jahren aus dem Iran nach Deutschland gekommen, überwindet als Übersetzer die Sprachbarriere am Wochenende im früheren Grenzgasthof. Das Interesse und auch die Neugier der Einwohner von Fürth amBerg an den 39 Flüchtlingen ist groß. Foto: Christoph Winter
 
Renza (Bildmitte), vor mehr als 30 Jahren aus dem Iran nach Deutschland gekommen, überwindet als Übersetzer die Sprachbarriere am Wochenende im früheren Grenzgasthof. Das Interesse und auch die Neugier der Einwohner von Fürth amBerg an den 39 Flüchtlingen ist groß. Foto: Christoph Winter
Renza (Bildmitte), vor mehr als 30 Jahren aus dem Iran nach Deutschland gekommen, überwindet als Übersetzer die Sprachbarriere am Wochenende im früheren Grenzgasthof. Das Interesse und auch die Neugier der Einwohner von Fürth amBerg an den 39 Flüchtlingen ist groß. Foto: Christoph Winter
 

Der Arbeitskreis "Flüchtlinge Fürth am Berg" brachte Einheimische und neue Einwohner Neustadts zusammen. Bei Kaffee und Kuchen kam man ins Gespräch.

Um drei Uhr ist der frühere Lagerraum im Feierabendstadl des ehemaligen "Grenzgasthofes" in Fürth am Berg voll. Dicht an dicht sitzen am Samstagnachmittag die Einwohner des Neustadter Stadtteils. Neben lichtem weißem Haar sind tiefschwarze Haarschöpfe zu sehen, Basecap sitzt neben Hidschāb, dem Kopftuch muslimischer Frauen und Mädchen. Über dem Tischen mit den Kuchen und Süßigkeiten aus Syrien,aus dem Irak und aus Afghanistan hängt noch ein Schild mit der Aufschrift "Freistaat Bayern" und dem Landeswappen.


Asyl im früheren "Grenzgasthof"

Seit nun drei Monaten sind 39 Flüchtlingsfamilien aus Ländern des Nahen und des Mittleren Osten im Bettenhaus des "Grenzgasthofes" untergebracht.
Eine Familie ist aus dem Irak in Fürth am Berg untergekommen, für eine weitere ist die Flucht vor dem Bürgerkrieg in Syrien an der Steinach zu Ende gegangen, die anderen haben Afghanistan den Rücken gekehrt. "Als die ersten Flüchtlinge in den früheren Gasthof Anfang des Jahres eingezogen sind, hat Mirja Küchenknecht den Arbeitskreis "Flüchtlinge in Fürth am Berg" ins Leben gerufen.
Es ist ein kleiner Kreis, zu dem unter anderem Pfarrer Horst Seeger von der Kirchengemeinde Fechheim gehört und der Sozialpädagoge und Erziehungsberater Dieter Schwämmlein. Der Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde Fechheim und der Gemeindebrief sowie Mundpropaganda sind für Mirja Küchenknecht die Basis, das gemeinsame Kaffeetrinken am vergangenen Samstag vorzubereiten und Publik zu machen.
"Neue Menschen im Ort zu haben", so Mirja Küchenknecht, "ist eher eine Bereicherung denn eine Belastung." Selbstverständlich habe es Vorurteile bei den Fürthern gegeben, aber keine Kenntnisse über die Fluchtgründe. "Ist mein Haus jetzt noch sicher?", sei eine der Ängste gewesen. "Deshalb dient das Begegnungsfest dazu, Vorurteile abzubauen", sagt sie, während sie vor dem Gebäude ständig neue Gäste aus dem Neustadter Stadtteil begrüßt.


"Deutschwerkstatt" startet

Der Arbeitskreis hat es sich zur Aufgabe gemacht, die leeren Tage der Flüchtlinge zu füllen. "Dieter Schwämmlein: "Unser seelisches Gleichgewicht als Mensch hängt sehr stark davon ab, eine Aufgabe zu haben und Verantwortung." Die Reparatur von mehreren gebrauchten Fahrrädern und gemeinsames Kochen sind dazu geeignet, "aber auch, dass die Familien ihr Asyl in Fürth am Berg sauber halten wollen"; so Schwämmlein. "Sie fragen nach Arbeit und Beschäftigung." Die Integration der Afghanen, Syrer und Irakis wird die "Deutschwerkstatt" befördern, die in den nächsten Tagen beginnen soll. Neben Sprachunterricht erklärt die Werkstatt auch, wie das Leben in Deutschland ist, wie die Menschen hierzulande "ticken". Oberbürgermeister Frank Rebhan und sein Amtskollege Martin Stingl (beide SPD) sind auch zum Kennenlernen gekommen, so wie die vielen Einwohner des Neustadter Stadtteils. Im Gepäck haben sie nicht nur gute Wünsche, sondern wieder auch Spielsachen und Kleidung.