Jugendherberge für Coburg: Spannende Gedankenspiele

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Katharina Schubert hat ihr Hostel in die Lücke hinter dem Parkhaus Post gesetzt. Dieser Standort wurde wegen seiner Nähe zur Innenstadt untersucht.
Katharina Schubert hat ihr Hostel in die Lücke hinter dem Parkhaus Post gesetzt. Dieser Standort wurde wegen seiner Nähe zur Innenstadt untersucht.
Hinter dem Parkhaus Post befindet sich derzeit ein kleiner Parkplatz. Foto: Jochen Berger
Hinter dem Parkhaus Post befindet sich derzeit ein kleiner Parkplatz. Foto: Jochen Berger
 
Impressionen aus dem Entwurf von Architektur-Studentin Katharina Schubert, hier die Zimmer.Repro: Katharina Schubert
Impressionen aus dem Entwurf von Architektur-Studentin Katharina Schubert, hier die Zimmer.Repro: Katharina Schubert
 
Impressionen aus dem Entwurf von Architektur-Studentin Katharina Schubert, hier die Zimmer.Repro: Katharina Schubert
Impressionen aus dem Entwurf von Architektur-Studentin Katharina Schubert, hier die Zimmer.Repro: Katharina Schubert
 
Impressionen aus dem Entwurf von Architektur-Studentin Katharina Schubert.Repro: Katharina Schubert
Impressionen aus dem Entwurf von Architektur-Studentin Katharina Schubert.Repro: Katharina Schubert
 
Impressionen aus dem Entwurf von Architektur-Studentin Katharina Schubert.Repro: Katharina Schubert
Impressionen aus dem Entwurf von Architektur-Studentin Katharina Schubert.Repro: Katharina Schubert
 
Impressionen aus dem Entwurf von Architektur-Studentin Katharina Schubert.Repro: Katharina Schubert
Impressionen aus dem Entwurf von Architektur-Studentin Katharina Schubert.Repro: Katharina Schubert
 
Impressionen aus dem Entwurf von Architektur-Studentin Katharina Schubert.Repro: Katharina Schubert
Impressionen aus dem Entwurf von Architektur-Studentin Katharina Schubert.Repro: Katharina Schubert
 

In ihren Abschlussarbeiten haben sich die Studierenden der Hochschule mit dem Thema befasst und den Standort hinter dem Parkhaus Post untersucht.

Als die einstige Jugendherberge im Ketschendorfer Schloss im Dezember 2010 geschlossen wurde, hieß es zunächst von Seiten des Jugendherbergswerkes, der Standort solle auf jeden Fall erhalten bleiben. Geschlossen werde nur, damit die Stadt Coburg sanieren könne. Doch es kam anders. Die Sanierung hätte mehrere Millionen Euro verschlungen, die am Ende keiner ausgeben konnte und wollte. Das Schloss ist längst an ein Coburger Unternehmen verkauft, das es zum Aus- und Weiterbildungszentrum ausbaut. Eine Jugendherberge gibt es nicht mehr.

"Eine Stadt wie Coburg braucht dringend eine Jugendherberge", ist Mario Tvrtkovic, Professor an der Fakultät Design der Hochschule Coburg, überzeugt. Die Hochschule sei enorm gewachsen, erklärt Tvrtkovic. Bei rund 5300 Studierenden hätten sich viele Kontakte aufgebaut. "Der Austausch findet auf mehreren Säulen statt, dazu müssen die Leute aber auch vor Ort sein." Das Problem: Die Hochschule und das Studentenwerk hätten keine Kapazitäten, jemanden unterzubringen, sagt der Professor und nennt ein Beispiel: Im März werden 20 Studenten aus Manchester erwartet. Ihre Unterbringung wird wohl über Patenschaften gelöst. "Wir haben sonst keine Möglichkeiten und sie auf der Couch übernachten zu lassen, ist nicht ideal."

Ansätze gibt es schon

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Ansätze für eine neue Jugendherberge beziehungsweise ein Hostel, gibt es bereits. Der Güterbahnhof ist im Gespräch, ebenso ein Gebäude in der Judengasse. In rund 30 Abschlussarbeiten wurden zwei Standorte geprüft, so Tvrtkovic: der eine auf dem ehemaligen Güterbahnhof, der andere in der Schenkgasse, auf dem kleinen Parkplatz hinter dem Parkhaus Post.

Potenziale aufzeigen

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Natürlich sind die Arbeiten derzeit nicht mehr als "Gedankenspiele", beruhigt Tvrtkovic. In erster Linie geht es darum, das Potenzial eines Standorts aufzuzeigen, ohne Vor- und Nachteile oder Zwänge, die die Umgebung vorgibt, mit einzubeziehen.

Katharina Schubert, Erstsemester im Masterstudiengang Heritage Design (Bauen im Bestand), hat sich mit dem Areal hinter dem Parkhaus Post beschäftigt. Ihre Arbeit ist derzeit im Foyer der Wohnbau Stadt Coburg, Mauer 12, zu sehen. Die Aufgabe bestand darin, einen innovativen Entwurf für ein Hostel mit Sportangeboten in innerstädtischer Lage zu erstellen. "Ich finde es spannend, in einem gebauten und gewachsenem Kontext mit einer gewissen Komplexität und auch Verantwortung zu entwerfen", sagt Katharina Schubert.

In ihrem Entwurf hat sie alle vorgegebenen Kriterien verarbeitet: Zwei Baukörper, die durch einen gläsernen Gebäudeteil verknüpft sind und dadurch zu einer Einheit verschmelzen. Die Hostel-Zimmer sind nach Osten zur Morgensonne ausgerichtet. Es gibt Gruppenzimmer und Schlafsäle, aber auch Mieteinheiten für eine längere Nutzung. Für die Fassade soll Ziegel verwendet werden, die Zimmer mit Einbaumöbeln aus Vollholz ausgestattet werden. Insgesamt soll der Fokus auf einer hochwertigen und nachhaltigen Bauweise liegen.

Soweit das Gedankenspiel, aber wer soll ein solches Projekt finanzieren? "Es gibt durchaus interessierte Investoren", sagt Mario Tvrtkovic. Es stelle sich aber die Frage, ob man so etwas mit dem Jugendherbergswerk oder lieber mit privaten Investoren umsetze. Schließlich gehe es heute nicht mehr darum, Jugendlichen billige Schlafstätten anzubieten. "Es geht eher um den Markt des temporären Wohnens", sagt Tvrtkovic. "Das kann von einem Tag bis zu zwei, drei Monaten gehen. Da sollten alle Formen möglich sein" - aber auf jeden Fall attraktiv, zeitgemäß und mit einem gewissen Niveau.