Im Fall Pfiffikus sei das Gesundheitsamt informiert worden, dass die Mutter eines Kindes erkrankt sei. "Wir haben daraufhin eine Blutuntersuchung bei dem Kind veranlasst", so Mauser. Nun müsse geklärt werden, wo sich die Mutter angesteckt haben könnte. Das sei aber oft nicht leicht zu ermitteln, so Mauser. "Das kann von Reisen, Nahrungsmitteln oder Menschen kommen, die zu Besuch sind. Da findet sich oft keine eindeutige Zuordnung."
Der Kindergarten selbst müsse nun erst einmal desinfiziert werden, sagt Pfarrerin Munzert. Auch wenn erst einmal keine Kinder kommen, die Mitarbeiterinnen sind vor Ort. "Wir können sie ja nicht in den Urlaub schicken", sagt Munzert. "Dass die Kinder nirgendwo anders hindürfen", findet die Pfarrerin furchtbar. Schließlich hätten viele Eltern zum Jahresende ihre zehn Betreuungstage, die ihnen laut Arbeitsgesetz zustehen, zum größten Teil schon aufgebraucht. "Die Betreuung in den Familien muss organisiert werden, das ist jetzt das wichtigste."
Stadt Coburg kann die Kinder nicht zentral betreuen
;
Zwei bis vier Wochen können die Kinder ihren Kindergarten Pfiffikus nicht besuchen. Das stellt viele berufstätige Eltern vor Probleme. Deshalb appelliert der Leiter des Amtes für Jugend und Familie, Reinhold Ehl, eindringlich an die Arbeitgeber der Eltern, Verständnis aufzubringen, wenn Mitarbeiter jetzt ein Betreuungsproblem hätten und bei ihren Kindern bleiben müssten. Das Jugendamt versuche im Rahmen seiner Möglichkeiten, zu helfen, versicherte Ehl gegenüber dem Tageblatt.
Da die betroffenen Kinder als Kontaktpersonen des infizierten Kindes derzeit aber keine Gemeinschaftseinrichtungen, insbesondere Kindergärten, -krippen, - tagesstätten, -horte und Schulen, besuchen dürften, könne die Stadt Coburg die Eltern nicht durch eine zentrale Betreuung unterstützen. Stattdessen wirbt Ehl bei den Eltern um Verständnis: "Es geht darum, die Übertragungskette zu unterbrechen. Da ist Vorsicht besser!" Sein Amt sei aber "mit allen betreffenden Einrichtungen und Stellen in engem Kontakt, um individuell auf alle Entwicklungen reagieren zu können", erklärt Ehl weiter. Alle Eltern seien schriftlich und persönlich über den Kindergarten bereits vom Gesundheitsamt informiert worden.
KiJuz kann besucht werden
;
Indirekt mit betroffen sei das benachbarte Kinder -und Jugendzentrum Wüstenahorn (KiJuz), weil dieses zum Teil von derselben Zielgruppe besucht werde. "Für Kinder, die nicht den Kindergarten Pfiffikus besuchen, gelten keine Einschränkungen. Diese können ihre Betreuungseinrichtung, also das KiJuZ oder ihren jeweiligen Kindergarten, ohne Einschränkung besuchen", teilt Ehl mit.