Jagd- und Fischereimuseum Tambach bleibt weiterhin geschlossen

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Jagd- und Fischereimuseum in Tambach Foto: CT-Archiv
Jagd- und Fischereimuseum in Tambach Foto: CT-Archiv

Landrat Michael Busch (SPD) redete bei der jüngsten Sitzung des Zweckverbandes gar nicht erst drumherum: "Das Jagd- und Fischereimuseum bleibt weiterhin geschlossen", erklärte er. Es gibt drei Gründe für die finanzielle Misere der Einrichtung.

Die für den Betrieb zuständige Stiftung des Deutschen Jagd- und Fischereimuseums München sehe keine Möglichkeit, die Betriebskosten zu gewährleisten. Deshalb müssen in diesem Jahr 40 800 Euro seitens des Landkreises in das Museum fließen, wobei doch, so Busch, der Fokus derzeit mehr auf das Gerätemuseum Ahorn gelegt werden solle.

In Tambach werden derzeit kaum noch Einnahmen erzielt. Dadurch können die anfallenden Betriebskosten nur durch finanzielle Unterstützung durch den Landkreis und die Gemeinde Weitramsdorf abgedeckt werden. Die derzeitige Schließungsphase des Museums fordert weiter Mitteleinsätze, um die Fixkosten wie Unterhaltung, Bewirtschaftungskosten, Wartungsverträge und Versicherungen abzudecken.


Kritik an Wildparkbetreiber

"Der Landkreis bleibt in der Verantwortung, den Zweckverband weiter zu unterstützen, um die Kosten, die nach der Schließung anfallen, weiterhin decken zu können", sagte Rüdiger Florschütz vom Zweckverband. Die Gemeinde Weitramsdorf leistet einen freiwilligen Zuschuss von 7670 Euro. Nicht beteiligt sich nach wie vor der Betreiber des benachbarten Wildparks, der insbesondere 2007 die Kombikarte abschaffte, wodurch sich die Besucherzahl deutlich verringert hat, wie Florschütz erinnerte. Bei der Sitzung des Zweckverbandes wurde klipp und klar zum Ausdruck gebracht, dass die Hauptursache der Schließung der Wegfall der Kombikarte war.

Die Misere wurde verschlimmert durch einen gravierenden Besucherrückgang (waren es 1998 noch 27 112, so sank die Zahl 2011 auf 3972), den Rückzug des Fördervereines, da ihm nicht genügend finanzielle Mittel mehr zur Verfügung standen, und durch die fehlende Unterstützung des Wildparkbetreibers. Der Förderverein, der sich derzeit in der Auflösung befindet, kündigte die Betriebsführung zum Oktober 2012, und die Stiftung hatte zum August 2013 die Schließung festgelegt.


Bis 2019 gebunden

Künftig werden die Bewirtschaftungskosten bei rund 28 000 Euro liegen. Die Stiftung sei nun am Zuge zu erklären, was sie mit der Zweigstelle des Jagd- und Fischereimuseums in Tambach vorhabe.

Beschlossen wurde sodann der Haushalt 2015, der mit rund 71 000 Euro abschließt. Erforderlich war eine Instandsetzung der Blitzschutzanlage in Höhe von 10 000 Euro, was eine Rücklagenentnahme nach sich zog. Das Fazit von Florschütz lautete: "Die Kassenlage ist äußerst angespannt, weil keine nennenswerten Einnahmen mehr vorhanden sind und der Zweckverband von den freiwilligen Leistungen der Gemeinde Weitramsdorf und des Landkreises Coburg abhängig ist", und er fügte hinzu, die Kreisgremien hätten zwar beschlossen, die Förderung in der jetzigen Form einzustellen.

Um jedoch die Rückforderung staatlicher Zuweisungen zu verhindern, müsse sich der Landkreis auch weiterhin an den Betriebskosten (zumindest bis 2019 bis zur Rückgabe der Museumsräume an den Eigentümer) bei einer vorübergehenden Schließung beteiligen.