Ist der Albertsplatz schöner ohne Busse?

1 Min
Blick auf den Albertsplatz vom Ernstplatz her. Foto: Simone Bastian
Blick auf den Albertsplatz vom Ernstplatz her. Foto: Simone Bastian

Wegen der Baustelle vorm Ketschentor halten die Stadtbusse derzeit am Ernstplatz. Das solle so bleiben, fordert Stadtrat Hans-Heinrich Eidt - des Platzes und des Geldes wegen.

Busse runter vom Albertsplatz: Diese Forderung vertritt schon seit Jahren Werner Weiß, aktiv bei der Gemeinschaft Stadtbild Coburg und Immobilieneigentümer am Albertsplatz. Nun hat der Sprecher von Stadtbild Coburg, Hans-Heinrich Eidt, das Thema aufgegriffen. Eidt, der für die FDP im Stadtrat sitzt, beantragt, dass die Haltestelle vom Albertsplatz dauerhaft an den Ernstplatz verlegt wird.

Dort halten die Busse nämlich zurzeit, weil zwischen Ketschentor und Berliner Platz die Ketschendorfer Straße erneuert wird. Deshalb können die Busse nicht wie gewohnt vom Ketschentor zum Albertsplatz fahren. Das diene der Bausubstanz im Bereich der Ketschenvorstadt und der Luftqualität in diesem Bereich, schreibt Eidt zur Begründung seines Antrags. Übernommen hat er die Argumentation von Werner Weiß.

Geschont würden nicht nur die historischen Gebäude, sondern auch der noch relativ neue Pflasterbelag. Das Pflaster und die Unterflurhydranten seien bereits durch die Busse in Mitleidenschaft gezogen; wenn die Busse künftig draußen bleiben, dann könne die Sanierung der Straße noch einige Zeit hinausgeschoben werden, schreibt Eidt. Der Ernstplatz diene ohnehin bei vielen Gelegenheiten als Ausweichhaltestelle für den Albertsplatz. Durch die lange Sperrung seit 20. Februar 2018 hätten sich die Fahrgäste der Linien 2,3 und 4 inzwischen "mit der verkehrstechnisch günstigeren und zeitsparenden Haltestelle am Ernstplatz längst angefreundet". Von dort sei der Fußweg zum Markt gerade mal 90 Meter länger als vom Albertsplatz aus, argumentiert Eidt. Im Gegenzug müssten die Busse jedes Mal einen Umweg von 780 Metern fahren, was sich bei 38480 Bussen auf eine Strecke von 27583,92 Kilometern summiere, rechnet der FDP-Mann vor. Bei einem Kilometerpreis von vier Euro je Bus bedeute das für den SÜC-Verkehrsbetrieb zusätzliche Kosten von 110 335 Euro im Jahr. Seit dem Jahr 2005 seien so Kosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro aufgelaufen. Laut SÜC-Geschäftsbericht machte der Verkehrsbetrieb im Jahr 2017 einen Verlust von drei Millionen Euro.

Auch den Busfahrern sei es lieber, wenn sie nicht den Umweg durchs Ketschentor, die Ketschengasse hinauf zum Albertsplatz und ums Eck in Richtung Zinkenwehr nehmen müssten, schreibt Eid: "Nach Befragungen lehnen die Busfahrer die Haltestelle Albertsplatz ab, weil die Fahrt durch Ketschengasse und Zinkenwehr hohe Konzentration und viel Zeit und Nerven kostet mit Radfahrern im Gegenverkehr, Rückwärtseinparkern und querenden Fußgängern, zudem aber große Gefahren birgt besonders in der Kurve zum Albertsplatz, wo die Busse den in den Wasserspielen tobenden Kids unweigerlich gefährlich nahe kommen."