In Ebersdorf m Kleinen das Große üben

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Peter Schneider (rechts) und Christian Reblitz zeigen den Schaumtrainer im Einsatz. Rainer Lutz
Peter Schneider (rechts) und Christian Reblitz zeigen den Schaumtrainer im Einsatz. Rainer Lutz

Die Feuerwehren im Landkreis können künftig in Ebersdorf mit einem Schaumtrainer auf den Einsatz des vielseitigen Löschmittels Schaum vorbereitet werden.

Es war ein Szenario, das jedem Einsatzleiter der Feuerwehr Respekt einflößt. Vor rund 15 Jahren stand die Mülldeponie in Blumenrod in Flammen. Die Einsatzkräfte bekamen den Brand schließlich mit dem Einsatz von Löschschaum unter Kontrolle. "Damals wurden 8000 Liter Schaummittel eingesetzt, das war alles, was im Landkreis vorhanden war", erinnert sich Kreisbrandinspektor Stefan Zapf. Inzwischen hat Schaum für Löscheinsätze noch an Bedeutung gewonnen - und der Umgang damit muss gut trainiert werden. Eine neue Ausrüstung macht das jetzt möglich.
Peter Schneider und Christian Reblitz demonstrieren eindrucksvoll, worum es geht. Die beiden Ausbilder wurden geschult, um den Umgang mit dem Schaumtrainer mit ihren Kameraden zu üben. Auf dem Gelände der Atemschutz-Übungsstrecke in Ebersdorf stecken sie dazu eine Wanne voller Benzin in Brand. Mit den Strahlrohren des Trainingsgeräts legen sie einen Schaumteppich über die Flammen, bis diese ersticken. Doch sie zeigen auch: Ein Funke genügt, und alles steht wieder in Flammen.


Breites Spektrum

"Es gibt viele Einsatzmöglichkeiten für Schaum" erklärt Kreisbrandrat Manfred Lorenz. Aber wichtige Regeln für den Umgang mit diesem Löschmittel nur theoretisch zu vermitteln, reiche eben nicht aus. Daher ist er froh, dass der 4000 Euro teure Schaumtrainer den Wehren im Landkreis von der Versicherungskammer Bayern zur Verfügung gestellt wurde. "Mit der Ausrüstung in Originalgröße ließe sich der Einsatz nicht üben", stellt er klar.
Warum das so ist, erklärt Florian Ramsl von der Versicherungskammer. "Mit dem Trainer verbrauchen wir etwa einen Liter Schaummittel in der Minute und können den Einsatz an einer kleinen Fläche üben. Das große Gerät verbraucht 400 Liter in der Minute und wir bräuchten eine entsprechend große Fläche." Das sei in der Praxis nicht umsetzbar.
"Ich bin begeistert von der Anlage", lautet das Urteil von Kreisbrandrat Manfred Lorenz."Der Vorteil liegt auf der Hand. Als Ausbilder kann ich alles zeigen und es vor allem jeden Teilnehmer ausprobieren lassen".
Landrat Michael Busch (SPD) ist überzeugt, dass die Feuerwehren im Landkreis in Sachen Ausrüstung gut aufgestellt sind. Er begrüßt ausdrücklich die mit dem Trainer verbesserte Übungsmöglichkeit. Die Versicherungskammer Bayern, so Busch, habe sich nicht zum ersten Mal als verlässlicher Partner erwiesen sondern unterstütze die Wehren im Landkreis seit Jahren. Dazu gehört auch die Präventionsarbeit, für die Florian Ramsl eine Ausstattung für die Brandschutzerziehung an Schulen mitgebracht hatte. Die wird demnächst zum Einsatz kommen, wie auch Manfred Lorenz versicherte.
Er nutzte die Anwesenheit von Michael Busch, um über Pläne für die Zukunft der Landkreiswehren zu sprechen. "Die Vision von einem landkreisweiten Feuerwehrausbildungszentrum hier in Ebersdorf habe ich nach wie vor. Ich bin mir sicher, dass sich das mittel- bis langfristig realisieren lässt", sagte er. Den Schaumtrainer hier zu stationieren, war bereits ein Schritt in diese Richtung, wie er erklärt.
Einen Artikel zum Feuerwehrkonzept in Rödental finden Sie hier.