Im Neustadter Museum wird spielend gelernt

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Schöne, bunte Spielewelt: Museumsleiter Udo Leidner-Haber ist beeindruckt von der Vielfalt der Auto- und Verkehrsspiele, die Burkhard Grempel in den vergangenen Jahrzehnten von den Flohmärkten der Region zusammengetragen hat. Die Sonderausstellung im Museum der deutschen Spielzeugindustrie am Hindenburgplatz ist dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr zu sehen.Berthold KöhlerBerthold Köhler
Schöne, bunte  Spielewelt: Museumsleiter Udo Leidner-Haber  ist beeindruckt von der Vielfalt der Auto- und Verkehrsspiele, die Burkhard Grempel in den vergangenen Jahrzehnten von den  Flohmärkten der Region zusammengetragen hat. Die Sonderausstellung im Museum der deutschen Spielzeugindustrie am Hindenburgplatz ist dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr zu sehen.Berthold KöhlerBerthold Köhler
Brettspiele über und mit Autos waren schon immer beliebt. Die Sonderausstellung im Museum der deutschen Spielzeugindustrie am Hindenburgplatz ist dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr zu sehen.Berthold Köhler
Brettspiele über und mit Autos waren schon immer beliebt. Die Sonderausstellung im Museum der deutschen Spielzeugindustrie am Hindenburgplatz ist dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr zu sehen.Berthold Köhler
 
Jetzt raucht es aber: Polizisten als Räuchermännchen, sie stammen aus dem Erzgebirge. Die Sonderausstellung im Museum der deutschen Spielzeugindustrie am Hindenburgplatz ist dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr zu sehen.Berthold Köhler
Jetzt raucht es aber: Polizisten als Räuchermännchen, sie stammen aus dem Erzgebirge. Die Sonderausstellung im Museum der deutschen Spielzeugindustrie am Hindenburgplatz ist dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr zu sehen.Berthold Köhler
 
Ein Stück deutsche Geschichte: der KdF-Wagen. Die Sonderausstellung im Museum der deutschen Spielzeugindustrie am Hindenburgplatz ist dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr zu sehen.Berthold Köhler
Ein Stück deutsche Geschichte: der KdF-Wagen. Die Sonderausstellung im Museum der deutschen Spielzeugindustrie am Hindenburgplatz ist dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr zu sehen.Berthold Köhler
 

Im Museum der Deutschen Spielzeugindustrie in Neustadt bei Coburg heißt es ab sofort: "Augen auf im Straßenverkehr".

"Spielen", weiß Museumsleiter Udo Leidner-Haber, "muss nicht ausschließlich nur der Unterhaltung dienen." Es gibt auch Lernspiele, die, damals wie heute, dazu dienen, den Kindern ihre Umwelt begreiflich zu machen. Wie breit die Angebote in der Spielewelt rund um Auto und Verkehr sind, zeigt derzeit eine Sonderausstellung im Museum der Deutschen Spielzeugindustrie.
Zusammengetragen hat die Sammlung in großen Teilen Burkhard Grempel, den fast jeder Neustadter über seine Arbeit bei den Sammler- und Briefmarkenfreunden kennt. Grempel ist ein Fan von Spielen und Büchern, bei denen Autos eine Rolle spielen. Auf die Frage nach dem Grund für sein Faible muss Grempel erst einmal lachen, denn für ihn ist die Sache doch klar: "Autos kommen bei Jungs doch immer gut an." Deshalb sammelt er schon ewig solche Spiele, sein bestes Revier sind dabei die Floh- und Sammlermärkte in der Region. Die klappert Grempel mit großem Vergnügen ab.
Das Angebot dabei ist groß. "Verkehrserziehung war ein Thema, das die Industrie gerne mitgenommen hat", weiß Burkhard Grempel. Dabei waren es aber nicht nur die Spielzeughersteller, auch Buchverlage brachten pädagogisch angehauchte (Brett-)Spiele heraus. Das geschah in der Bundesrepublik ebenso wie in der DDR. "Gute Fahrt" hieß ein beliebtes Spiel, es wurde in Sachsen hergestellt. Kurios: In der Urfassung zierten noch Tatra-Automobile den Spieledeckel, in den späten 50er Jahren waren es dann Fantasie-Autos, die fast wie amerikanische Cruiser aussahen. "In der DDR gab es solche Autos auf jeden Fall nicht", amüsiert sich Grempel über das vermeintlich futuristische Bild auf dem Karton.


Hausser: Nicht nur Figuren

Eines der ältesten Stücke der Ausstellung ist die "Autoreise". Die hat sich Grempels Sammlerkollege Wolfgang Herrmann bei einem Flohmarkt geschnappt. Das Spiel stammt aus den frühen 30er Jahren und hat, was eine echte Rarität ist, Autos aus Glas als Spielfiguren.
Deutsche Automobilgeschichte wird bei einer kleinen Ausstellungsgruppe gleich neben dem Eingang zum Raum für die Sonderausstellungen wieder lebendig. Bei einem Mitte der 30er Jahre herausgebrachten Spiel geht es um das KdF-Automobil - den Urvater der heutigen VW-Produktion in Wolfsburg. KdF stand für "Kraft durch Freude". Burkhard Grempel weiß: "999 Reichsmark kostete so ein Fahrzeug." Nicht einmal 10 000 dieser Jedermann-Autos wurden damals gebaut, rund 3000 landeten am Ende nicht beim Militär, sondern auf dem privaten Markt. "Hergestellt wurde das Spiel bei der Neustadter Firma Hausser. Die war also nicht nur Spezialist für ihre Figuren, sondern produzierte auch die Karton- und Holzteile für ihre Spiele."
Umfangreich ist bei der Sonderausstellung - sie hat den Titel "Augen auf im Straßenverkehr - Auto und Verkehr im Spiel" - das museumspädagogische Begleitprogramm. "Wir haben es mit Unterstützung der Polizei und dem BRK erarbeitet", erklärt Udo Leidner-Haber. Das Interesse an diesem Angebot ist so groß, schon vor der offiziellen Eröffnung der Sonderausstellung haben sich die ersten Gruppen für einen pädagogisch begleiteten Rundgang durch das Museum angemeldet.


Die Sonderausstellung

Öffnungszeiten: Das Museum der deutschen Spielzeugindustrie am Hindenburgplatz hat dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Hersteller: Die Spiele stammen unter anderem von den Firmen Hausser, Schmidt-Spiele, Ravensburger und Habermaaß. Dazu kommen teilweise sehr seltene Modellfahrzeuge von Schuco und Arnold.

Kinderprogramm: Ein kleiner Parcours führt die jüngsten Besucher durch die Sonderausstellung. Die Fahrzeuge stammen aus der Produktion der Neustadter Firma Rolly Toys