Die "Fairtiq"-Bezahl-App könnte vielleicht bald im ÖPNV des Coburger Landes Anwendung finden. Demnächst soll es Gespräche dazu geben.
Die Gespräche mit der Bus-Sparte der SÜC Coburg als Partner im lokalen ÖPNV müssen zwar noch geführt werden, aber im Landkreis ist man Feuer und Flamme für "Fairtiq". Mit Hilfe dieser Smartphone-App soll es den Passagieren künftig möglich sein, digital und ohne großen Aufwand ihre Fahrkarten im Nahverkehr zu bezahlen.
"Fairtiq" ist das Produkt eines Schweizer Anbieters, mit dem in Deutschland inzwischen viele kleine Kommunen und Verkehrsverbünde ein digitales Bezahlsystem eingeführt haben. Der Vorteil für die Nutzer dabei: Über die App kann jede einzelne Fahrt kilometergenau und stets zum Bestpreis - zum Beispiel, wenn sich eine Wochenkarte günstiger als mehrere Einzelfahrten erweist - abgerechnet werden. Gerade für eine Region wie das Coburger Land, in dem die Fahrtpreise über einen komplizierten Kilometertarif abgerechnet werden, ist das System laut Marita Nehring (ÖPNV-Beauftragte für Stadt und Landkreis Coburg) sinnvoll: "So braucht der Kunde keine dezidierten Kenntnisse der Tarifstruktur."
Was das den Landkreis kostet
Für die noch heuer geplante Ersteinrichtung von "Fairtiq" muss der Landkreis von Ausgaben von 12500 Euro ausgehen, danach dürften nach Einschätzung Nehrings 10000 Euro Nutzungsgebühr pro Jahr anfallen. Erfreulich dabei: Über das bayerische Programm zur Förderung innovativer ÖPNV-Projekte dürfte der Landkreis auf finanzielle Unterstützung hoffen - in Höhe von bis zu 50 Prozent. Nach dem erfolgten positiven Beschluss des Kreisausschusses für Umwelt, Energie und Mobilität werden nun umgehend die Gespräche mit den Coburger SÜC aufgenommen. Christian Gunsenheimer (FW), der Klimaschutzbeauftragte des Landkreises, freute sich aber schon mal vorab: "Das ist Digitalisierung, wo sie hingehen muss."
Alles stimmt: Leider. Schon vor Jahren hatte ich diesen Zustand bemängelt, aber Herr Angermüller hat ja lieber Millionen für Info-Tafeln in den Bussen - die oft funktionsuntüchtig daherkommen, bzw. nur total veraltete Nachrichten anzeigen sowie für eine umfangreiche Ampelsteuerung ausgegeben, um Bussen an Kreuzungen die Vorfahrt zu gewähren, was aber auch nur selten klappt. Eigentlich würde es ja schon genügen, ordentliche Induktionsschleifen zu verlegen, um die oft quälenden Programmabläufe zu unterbrechen. Aber nicht einmal das klappt wie das Beispiel Frankenbrücke zeigt. Andernorts ist man schon dabei, auf die technische Vernetzung von Lichtsignalanlagen und Verkehrsrechnern zu setzen, die u.a. bei Verkehrsstörungen sofort reagieren. Da befindet sich das Herzogtum noch am Rande der Steinzeit.
Genauso sieht es bei der Frage zu einem möglichen - von Seiten der ÖPVN-Nutzer dringend erforderlichen- Beitritt zum Nürnberger Verkehrsverbund aus. Da eiert man nun schon jahrelang herum und benötigt nun eine weitere Grundlagenstudie zur Vorbereitung der Entscheidungsfindung, was ja wohl nur bedeutet, dass alles noch weiter hinausgeschoben wird.
Für mich ist Handyzahlung beim VVS seit Jahren ein alter Hut, da man schon zu Hause in aller Ruhe sein Ticket lösen kann.
Nur in Coburg sollte man endlich einmal Nägel mit Köpfen machen, denn es bringt nicht viel, wenn man nun bei dem o.a. Anbieter zuschlägt um noch auf den fast abgefahrenen Zug aufzuspringen und - hoffentlich - nach dem notwendigen Beitritt zum VGN feststellen zu müssen, dass die Geldausgabe für die Katz war, da ja die Nürnberger ebenfalls schon seit langem ein eingespieltes Buchungssystem haben.
Coburg steht zwar mit Kreisverkehren auf dem Kriegsfuß schafft es aber vortrefflich, dass sich die Verantwortlichen ständig selber im Kreis drehen.
Schockierend, dass das bis heute noch nicht möglich ist. Wenn ich in Coburg Bus fahren möchte, kann ich lediglich bar bezahlen, bei Karte oder Handy ist hier Fehlanzeige. Das ist nicht nur extrem veraltet, sondern macht den Coburger Busverkehr unattraktiver, als er sowieso schon ist.
In Coburg gehen die Uhren schon immer etwas anders. In bestimmten Bereichen wird immer noch an der umständlichen, langsamen und unhygienischen Barzahlung festgehalten.
Gerade im Bus würde die kontaktlose Karten- oder Smartphonezahlung einige Vorteile bringen. In Karlsbad sind im Linienbus kleine Automaten, die nur Kartenzahlung akzeptieren und man bekommt damit sogar 20% Rabatt auf die Einzelfahrkarte. Sogar ein mobiler Eisverkäufer, Touristinfo, Waren- und Getränkeautomaten, Imbiss, Parkscheinautomat und Bäcker akzeptieren dort meist kontaktlose Kartenzahlung mit Visa und Mastercard.
Hier haben seit dieser Pandemie zwar auch ein paar Bäcker, Metzger, Gaststätten u. a. Kartenzahlung eingeführt, aber es gibt auch Rückständige, die mit merkwürdigen Argumenten verbissen am Klimpergeld festhalten. An Automaten braucht man bei bargeldloser Zahlung kein passendes Geld, denn manche Automaten können nicht herausgeben.
Vielleicht sollte man in Coburg mal darüber nachdenken und in anderen Städten schauen, wie Kundenservice heute im Jahr 2021 funktioniert.
@herbert1960 Kann dir da nur Recht geben, was kontaktlose Zahlung angeht ist selbst Albanien fortschrittlicher als Deutschland.