HSC-Patzer sind ab sofort verboten

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Die HSC-Fans lechzen nach der 1. Bundesliga. Jetzt heißt es zusammenrücken und Daumendrücken für die "Gelben". Der HSC 2000 Coburg braucht noch drei Siege - am Samstag geht es gegen Saarlouis. Foto: Uwe Gick
Die HSC-Fans lechzen nach der 1. Bundesliga. Jetzt heißt es zusammenrücken und Daumendrücken für die "Gelben". Der HSC 2000 Coburg braucht noch drei Siege - am Samstag geht es gegen Saarlouis. Foto: Uwe Gick

Die 2000er sollten am Samstagabend unbedingt gegen Saarlouis siegen, denn die Friesenheimer Siegesserie hält weiter an.

Der Druck für den HSC 2000 Coburg wird immer größer, weil Aufstiegskonkurrent TSG Friesenheim im Saison-Endspurt zur Hochform aufläuft.
Am Mittwochabend bezwangen die Friesenheimer die HG Saarlouis in deren Halle mit sage und schreibe 34:22 und machten damit innerhalb von vier Tagen 20 Tore auf den HSC gut. Vor allem der Endspurt beeindruckte. In der Schlussphase gab es nämlich einen 7:0-Lauf. Der Tore-Rückstand auf die Coburger beträgt jetzt nur noch 25 bei einem weniger ausgetragenen Spiel.
Für beide Anwärter auf den wichtigen 3. Tabellenplatz stehen 20 Minuspunkte zu Buche. Die Mannschaft von Jan Gorr muss also unachlegen - und das gegen den gleichen Gegner. "Wir müssen konzentriert sein und das Hauptaugenmerk jetzt auf uns legen. Das ist zunächst der richtige Weg", so der Coburger Trainer.
Fakt sei, dass der HSC in den ausstehenden drei Spielen die Option auf den Aufstieg selbst in der Hand habe und Saarlouis die erste Hürde ist.


Gorr: "Mit Fans Feuer entfachen"

"Wir müssen zusammen mit den Fans ein Feuer entfachen." Dabei will Gorr gar nicht so sehr auf den Gegner gucken, aber trotzdem dessen Stärken irgendwie kontrollieren. Die liegen bei Jonas Faulenbach im linken Rückraum, der gut im Eins gegen Eins ist und dem athletischen Yann Polydore, dem seine Mannschaft energisch entgegentreten muss. Die sieht sich auf der Mittelposition mit Ibai Meoki-Etxebeste einem schnellen Spieler gegenüber, der seine Nebenspieler gut in Position bringt. Personell wird der HSC genauso aufgestellt sein, wie vergangene Woche. Beim Gegner wird weiterhin Jerome Müller fehlen.


HG-Top-Goalgetter Müller fehlt

Der Top-Goalgetter der Saarländer, der seit der Partie in Henstedt am 12. März an seiner Ellbogen-Verletzung laboriert, ist weiter im Krankenstand.
Trotz der schwachen letzten Wochen sieht Jan Gorr es immer noch positiv. Er hatte ja immer wieder den Zeigefinger erhoben, als viele sein Team schon in der 1. Liga sahen: "Wir waren in den letzten Wochen nicht am Limit und haben trotzdem immer nur knapp verloren. Daran sieht man, wie dicht wir eigentlich dran sind. Das müssen wir jetzt alles abhaken und nach vorne schauen."
Denn es ist energischer Widerstand zu erwarten. Die HG Saarlouis kann sich - weil auf dem letzten Nichtabstiegsplatz punktgleich mit TuS Ferndorf auf dem ersten Abstiegsplatz - eine solche Pleite wie gegen die "Eulen" aus Friesenheim eigentlich nicht mehr erlauben.


Eichhörnchen-Methode

"Wie die Eichhörnchen Nüsse", so wollen die Saarländer Punkte sammeln, um den Klassenerhalt wahr zu machen. Aber auch die Coburger müssen spätestens jetzt mit dem Sammeln anfangen, wollen sie nicht in der 2. Liga überwintern.

Die Lage in der Liga

Nach seiner Misserfolgsserie und der Aufholjagd der TSG Friesenheim bei den Toren könnte der HSC 2000 Coburg ein ganz spätes Opfer der umstrittenen Lizenzerteilung für den HSV Hamburg vor der Saison 2014/2015 werden.
Denn erst dadurch gab es vor dieser Saison mit der SG BBM Bietigheim (gegen die HSG Nordhorn-Lingen), dem HC Erlangen (gegen TUSEM Essen), der TSG Friesenheim und dem TSV GWD Minden vier Absteiger. Wäre Minden nicht abgestiegen, könnte der HSC schon jetzt für Liga Eins planen.


"Schützenhilfe" aus Rostock?

Das kann mit einem Erfolg beim EHV Aue Minden realisieren. Ein Sieg bei den heimstarken Erzgebirglern gelang ihnen in dieser Saison bereits einmal - nämlich in der 2. Runde um den DHB-Pokal. Die Friesenheimer sind am Pfingstsonntag beim HC Empor Rostock zu Gast. Die haben im zweiten Anlauf unter der Woche doch noch die Lizenz für die 2. Liga im kommenden Jahr erhalten.
Nun fehlt nur noch ein weiterer Sieg, um sich auch sportlich zu sichern. In Coburg hätte wohl niemand etwas dagegen, wenn dieser gegen Friesenheim gelingen würde.
Am Pfingstmontag steigt in Nürnberg dann das "Weltrekordspiel" der 2. Liga. Die Arena ist mit über 8000 Zuschauern ausverkauft. Derzeit halten noch die Füchse Berlin den Rekord, den sie in ihrer Aufstiegssaison 2007 mit 7868 Anhängern aufgestellt hatten. Meister Erlangen wird den Rekord gegen TUSEM Essen knacken. rbi


Samstag, 19.30 Uhr:


HSC 2000 Coburg gegen HG Saarlouis

HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Oliver Krechel; Markus Hagelin, Lukas Wucherpfennig, Dominic Kelm, Matthias Gerlich, Sebastian Kirchner, Jiri Vitek, Steffen Coßbau, Florian Billek, Till Riehn, Adnan Harmandic, Girts Lilienfelds, Romas Kirveliavicius.
Trainer: Jan Gorr.
HG Saarlouis: Patrick Schulz, Darius Jonczyk; Jonas Faulenbach, Philipp Leist, Ibai Meoki-Etxebeste, Jaka Spiljak, Philipp Kessler, Peter Walz, Martin Murawski, Lars Weißgerber, Lars Walz, Tom Paetow, Yann Polydore.
Trainer: Heine Jensen.
SR-Duo: Andreas Briese (Köln) / Kim von der Beeck (Köln).