Die Hochschule Coburg hat das erste Gebäude des großen "Bauprogramms 2021" auf dem Campus eingeweiht.
Auf einer Baustelle herrscht in der Regel großer Trubel. Die Handwerker erzeugen mit ihren schweren Maschinen lauten Radau, der noch weit weg zu hören ist. Diese Maschinen sind zunächst verstummt auf dem Campus der Hochschule Coburg. Dafür hört man andere Geräusche. Zwei junge Männer eröffnen mit einer Trommeldarbietung das Richtfest. Allerdings haben sie ihr Schlagzeug aus Kartons, Stühlen, Leitern und ähnlichem gebaut. Eben Dinge, die man auch auf einer Baustelle findet. Überzeugt haben sie damit Staatssekretär Gerhard Eck. Er fand es "ausgezeichnet, dass man mit einer Regentonne und Stühlen so gute Musik machen kann."
8,5 Millionen Euro investiert
Überzeugt hat ihn auch der Neubau: "Hier wurde ein neuer Ort des Lernens, Forschens und Fortschritts geschaffen." Das Zentrum, für Mobilität und Energie (ZME) steht gegenüber der Mensa der Hochschule und soll künftig Büroräume für 30 Wissenschaftler und einige Doktoranden bieten. Diese sollen dann an den "Themen der Zukunft" arbeiten, sagt der Präsident der Hochschule, Michael Pötzl. Damit meine er vor allem Energietechnik und neue Antriebssysteme. Neue Kraftstoffe für Automotoren, die etwa aus Algen gewonnen werden, Brennstoffzellen oder die Verteilung von Energien bilden den Schwerpunkt der Forschung. Damit könne die Hochschule "einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten", meint Eck. Neben den Büroräumen bekommt die Hochschule auch ein eigenes Labor für Energietechnik und Motorprüfstände.
8,5 Millionen Euro soll der Bau am Ende kosten und im September 2017 soll das Zentrum bezugsfertig sein. Aktuell sind die Bauherren dem Zeitplan sogar voraus. Eck sprach von einer "Rekordzeit" angesichts der nur 29 Wochen vom ersten Spatenstich bis zum Richtfest und lobte vor allem die Handwerker, "die die Ärmel hochgekrempelt haben." Besonders freue er sich darüber, dass die nördlichsten Regionen Bayerns von der Politik nicht vergessen werden, und der Freistaat den Bau finanziert.
Parkpalette mit 533 Stellplätzen
Das ZME ist der erste Neubau des Bauprogramms, das bis 2021 abgeschlossen sein soll. Zur Zeit entsteht auch ein neues Parkdeck auf dem Studierendenparkplatz, das 533 Stellplätze auf den vier Etagen umfassen soll. Gegenüber baut die Hochschule ein weiteres Gebäude, indem die Bibliothek und das Rechenzentrum untergebracht werden.
Schließlich werden noch Sanierungsarbeiten an einem bereits stehenden Gebäude durchgeführt. Insgesamt rund 65 Millionen Euro soll das Bauprogramm bis 2021 kosten.