Henry Krausser aus Lautertal: Ein Mann blickt durch

2 Min
Firmengründer Henry Krausser kennt die Produkte, die seine Firma verkauft, ganz genau. Foto: Thomas Heuchling
Firmengründer Henry Krausser kennt die Produkte, die seine Firma verkauft, ganz genau. Foto: Thomas Heuchling
Henry Krausser (rechts) führt Michael Busch durch seine Firma.
Henry Krausser (rechts) führt Michael Busch durch seine Firma.
 
Die Druckluftwerkzeuge werden komplett zerlegt und repariert.
Die Druckluftwerkzeuge werden komplett zerlegt und repariert.
 

Die Firma Krausser arbeitet auf dem Gebiet der Drucklufttechnik. Die Wirtschaftskrise hat sie gut überstanden und wächst jetzt wieder langsam - nicht zuletzt auch dank des Vertriebs im Internet.

Luft kann man nicht sehen, nicht schmecken und auch nicht hören. Obwohl das mit dem Hören nicht ganz stimmt, denn wenn Kompressoren, Druckluftwerkzeuge oder Reinigungsgeräte, die mit Druckluft arbeiten zum Einsatz kommen, dann hört man schon etwas. Und genau solche Geräte verkauft und wartet die Firma Krausser aus Lautertal. "Ich kannte die Firma vorher nur durch das Vorbeifahren und wusste nicht genau was sie machen", sagt Landrat Michael Busch (SPD) zu Geschäftsführer Henry Krausser. Busch ist mit zwei Mitarbeitern der Wirtschaftsförderung des Landkreises, im Rahmen des Dialoges mit kleinen und mittelständisches Unternehmen, zu Besuch.

Er zeigt sich beeindruckt von den verschiedenen Techniken und der Entwicklung der Firma, die ihm Krausser bei einem Rundgang durch seine Firma erklärt. Die hat er 1990, wie er sagt, als "Ein-Mann-Unternehmen" gegründet.
Seit 1999 ist seine Firma am Standort in Lautertal ansässig und hat das Gelände in den Jahren 2008 und 2009 mit einer Lagerhalle und einem Schulungsraum erweitert. Inzwischen beschäftigt die Firma zehn Voll- und zwei Teilzeitkräfte. "Sieben davon sind aus Lautertal. Als ich angefangen habe, dachte ich, wenn wir mal drei oder vier Leute sind, dann ist das eine gute Leistung und es reicht - aber so ist es dann doch nicht gekommen", sagt Krausser.

Aber es geht an diesem Tag nicht nur um den Ist-Zustand der Firma, sondern auch um die Zukunft und wie der Landkreis und vor allem die Wirtschaftsförderung dabei helfen können. Konkret heißt das: Fördermöglichkeiten, von denen es in Deutschland über 1400 gibt, wie Martin Schmitz von der Wirtschaftsförderung erklärt. Krausser gibt zu, dass er diese Möglichkeiten bisher nicht wirklich genutzt hat: "Oft denkt man gar nicht an Fördermittel und das man verschiedene Projekte dadurch oft größer hätte machen können.

Aber wir sind auch froh, dass wir bisher viel aus unserem eigenen Geldfluss bezahlen konnten und nicht gezwungen waren auf Fördermittel zugreifen zu müssen." Nach seinen Aussagen läuft es in seiner Firma wieder ganz gut. Denn die Wirtschaftskrise aus dem Jahr 2009 bescherte auch seiner Firma eine harte Zeit. "Wir arbeiten auch viel für Autozulieferer, die durch die Krise besonders stark betroffen waren und das hat sich auch bei uns bemerkbar gemacht", erklärt Krausser. Er musste aber niemanden entlassen oder in Kurzarbeit schicken, betont er und führt die Gruppe vorbei an Regalen und Maschinen.

Als Krausser dem Landrat erzählt, dass die Straßenmeisterei auch bald eine Reinigungsmaschine aus seiner Firma geliefert bekommt, zeigt Busch sich überrascht: "Das wusste ich bisher nicht. Aber es ist gut, dass solche Aufträge auch an regionale Unternehmen gehen." Ein paar Meter weiter steht eine stark verschmutzte Maschine, wie sie die Straßenmeisterei auch bald bekommen soll.

"Die bringt eine Firma alle acht Wochen zur Wartung, aber keine Angst, die wird dort auch ganz anders beansprucht als bei der Straßenreinigung", beruhigt Krausser den Landrat. Der Rundgang geht weiter durchs Lager. "Im Bereich der Kleinstteile machen wir auch durch den Versand über unseren Internetshop, mit über 100.   000 Produkten, einen Umsatz von rund 1,3 Millionen Euro", sagt Krausser. In diesem Segment arbeitet die Lautertaler Firma mit einem großen Unternehmen aus Kassel zusammen.

Von dort erfolgt auch der Versand. Die Kooperation mit Firmen auch aus Schweden und Italien ist immens wichtig. Denn ohne diese Zusammenarbeit könnte Krausser nichts verkaufen und auch keine Serviceleistungen anbieten. An der nächsten Station geht es viel um den richtigen Drehmoment und Newtonmeter. Servicetechniker Joachim Gagel zeigt die Funktion eines Messgerätes, dass auch beim Kunden zum Einsatz kommt. Es ist nur das Geräusch des Werkzeuges zu hören, von der Luft ist nichts zu sehen.

Zwölf Mitarbeiter


Firmengeschichte Henry Krausser machte sich 1990 selbstständig. Erfahrungen im Bereich der Drucklufttechnik hatte er bei einem großen Kompressoren-Hersteller gesammelt. Seit 1999 ist der Firmensitz in Lautertal. Zurzeit hat das Unternehmen zehn Voll- und zwei Teilzeitkräfte.

Geschäftsfeld Krausser ist im Bereich der Drucklufttechnik tätig, dabei insbesondere in den Bereichen Verkauf, Beratung, Montage und Service.