Der Unternehmer Andreas Gehring möchte die Knauf-Gebäude in Grub umnutzen. Nach langer Debatte und einer Unterbrechung stimmt der Gemeinderat zu.
Schwer tat sich der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung, einem Antrag von Andreas Gehring zuzustimmen. Gehring, der eine Transport- und Logistikfirma im Landkreis Kronach betreibt, möchte Lagerhallen der ehemaligen Firma Knauf in Grub künftig als Montagehalle und Werkstatt nutzen. Hierzu hatte er eine Voranfrage für eine Nutzungsänderung gestellt. Nach einer Sitzungsunterbrechung genehmigte das Gremium die geplante Betriebsansiedlung doch noch einstimmig.
Zur Vorgeschichte: Einen Antrag Gehrings auf Vorbescheid für die Errichtung einer Spedition in der Brückenstraße in Roth am Forst hatte der Gemeinderat schon einmal abgelehnt, nachdem Einwohner vehement dagegen protestiert hatten. Sie führten die erhöhte Verkehrsbelastung durch Lastwagen auf der erneuerten Straße an. Gehring beugte sich dem schließlich und zog seinen Antrag beim zwischenzeitlich eingeschalteten Landratsamt zurück.
Waschplatz mit Ölabscheider
Der zweite Antrag lag bei der Gemeinderatssitzung am Montagabend auf dem Tisch. In der ehemaligen Firma Knauf in der Coburger Straße 61 möchte Gehring eine Lagerhalle in eine Montagehalle und eine weitere in eine Werkstatt umnutzen. Ebenfalls Bestandteil des Antrags ist die Errichtung eines Waschplatzes mit Ölabscheider.
Vor einer Abstimmung wollten Stefan Rose (FW) und Volker Gahn (CSU) wissen, was denn in den Räumen überhaupt vor sich gehen und produziert werden solle. "Wir brauchen Informationen", meinte Gahn. Dem entgegnete Bürgermeister Jürgen Wittmann (GfG): "Wir haben nur baurechtlich zu entscheiden, da die betroffenen Grundstücke im Flächennutzungsplan als gewerbliche Bauflächen ausgewiesen sind."
Ein Bebauungsplan ist jedoch nicht vorhanden. Die Erschließung ist gesichert.
"Immissionsrechtliche Auflagen kann nur das Landratsamt erlassen", meinte Wittmann. Zur Überraschung aller kam nach der eingehenden Diskussion eine einstimmige Befürwortung zustande. Das Wort "Gewerbesteuer" machte die Runde.
"Ich werde dem Kämmerer bohrende Fragen stellen"
Das Landratsamt hat den Haushalt 2015 mit einer Kreditaufnahme von 557 000 Euro genehmigt, teilte Wittmann mit. Einer weiteren Verschuldung werde künftig aber nicht mehr zugestimmt. Das rief Helfried Schreiner (CSU) auf den Plan: "Wir sind an der Grenze angelangt. Ich werde dem Kämmerer bei der nächsten Sitzung bohrende Fragen stellen."
Die Siedlergemeinschaft Rohrbach hatte sich beschwert, dass die von der Gemeinde angemietete Kühltheke vom Vormieter ungereinigt übergeben worden sei, ebenso die Kaffeemaschine. So etwas sei eine Zumutung, so Karl-Heinz Reißig.