Glasmuseum Rosenau: Die Sammlung wächst und wächst

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Mit einer Abendöffnung wird am Mittwoch an die Einweihung des Glasmuseums Rosenau vor zehn Jahren erinnert ("Shere in a Cube" des Künstlerduos Brychtova/Libensky)Foto: Archiv/Jochen Berger
Mit einer Abendöffnung wird am Mittwoch an die Einweihung des Glasmuseums Rosenau vor zehn Jahren erinnert ("Shere in a Cube" des Künstlerduos Brychtova/Libensky)Foto: Archiv/Jochen Berger
Glasmuseum Rosenau im WinterFoto: Jochen Berger
Glasmuseum Rosenau im WinterFoto: Jochen Berger
 
Glasmuseum Rosenau im FrühlingFoto: Jochen Berger
Glasmuseum Rosenau im FrühlingFoto: Jochen Berger
 
Glasmuseum Rosenau im SommerFoto: Jochen Berger
Glasmuseum Rosenau im SommerFoto: Jochen Berger
 
Glasmuseum Rosenau - Blick in die SammlungenFoto: Jochen Berger
Glasmuseum Rosenau - Blick in die SammlungenFoto: Jochen Berger
 
Ausstellung Lee Babel im Glasmuseum Rosenau, November 2014Foto: Archiv/Jochen Berger
Ausstellung Lee Babel im Glasmuseum Rosenau, November 2014Foto: Archiv/Jochen Berger
 
Julius Weiland "Informel STructure 4", zu sehen beim 4. Coburger Glaspreis im Glasmuseum RosenauFoto: Jochen Berger
Julius Weiland "Informel STructure 4", zu sehen beim 4. Coburger Glaspreis im Glasmuseum RosenauFoto: Jochen Berger
 
Impressionen vom 4. Coburger Glaspreis 2014 im Glasmuseum Rosenau. Im Vordergrund: Udo Zemboks "Spacecolour 07"Foto: Jochen Berger
Impressionen vom 4. Coburger Glaspreis 2014 im Glasmuseum Rosenau. Im Vordergrund: Udo Zemboks "Spacecolour 07"Foto: Jochen Berger
 
Impressionen vom 4. Coburger Glaspreis 2014 im Glasmuseum Rosenau - Katharin Coleman ("City of London", 2014, 4. Coburger GlaspreisFoto: Jochen Berger
Impressionen vom 4. Coburger Glaspreis 2014 im Glasmuseum Rosenau - Katharin Coleman ("City of London", 2014, 4. Coburger GlaspreisFoto: Jochen Berger
 
Scott Chaseling "Lacuna", Sonderausstellung im Glasmuseum Rosenau (April bis November 2010)Foto: Archiv / Jochen Berger
Scott Chaseling "Lacuna", Sonderausstellung im Glasmuseum Rosenau (April bis November 2010)Foto: Archiv / Jochen Berger
 
Susan Liebold "Sequences between Paradese.
Susan Liebold "Sequences between Paradese.
 

Warum das Glasmuseum in der Rosenau zehn Jahre nach der Eröffnung des geplanten Neubaus schon wieder eine Erweiterung brauchen könnte.

Auf der internationalen Landkarte bedeutsamer Glasmuseen hat das Europäische Museum für Modernes Glas im Park von Schloss Rosenau längst einen angesehenen Platz gefunden. Zehn Jahre nach der Eröffnung haben sich im künstlerischen Gästebuch des Museums schon viele renommierte Namen der Glasszene eingetragen.

Anlass genug, zum zehnjährigen Bestehen eine Abendöffnung am Mittwoch unter besonderen Vorzeichen anzubieten. Bei freiem Eintritt können die Besucher die Sammlungen in der Dauerausstellung erkunden und erhalten zudem Informationen zum Bau.

Otto-Waldrich-Stiftung

"Die Ausrichtung des Glaspreises 2014 war ein Meilenstein", sagt Sven Hauschke, Direktor der Coburger Kunstsammlungen, dem Tageblatt auf Nachfrage. Im Rückblick auf zehn Jahre Neubau des Glasmuseums war die auf der Veste und in der Rosenau gezeigte Ausstellung ein Kraftakt, der letztlich die Sammlungen im Nachgang bedeutsam erweitert hat.

Fast 30 Objekte seien nach dem Glaspreis durch Käufe und Dauerleihgaben in die Sammlungen gekommen, so Hauschke. Die Sammlungen des Glasmuseums und die Dauerausstellung sind deshalb aus seiner Sicht auch ein Spiegel der Geschichte des Coburger Glaspreises.

Der Rückblick auf den Glaspreis 2014 gerät zugleich zum Ausblick. "Wir haben Halbzeit", so Hauschke, Halbzeit auf dem Weg zum nächsten Coburger Glaspreis. Schon heute ist klar: Der Glaspreis 2022 soll wieder von Frühjahr bis Herbst gezeigt werden - wieder parallel auf der Veste und im Glasmuseum. Bei der Suche nach möglichen Sponsoren registriert Hausche bereits jetzt "positive Signale". Der Coburger Glaspreis als Impulsgeber für das Glasmuseum: Zehn Jahre nach der Eröffnung des großzügig geplanten Neubaus sagt Hauschke angesichts der regelmäßig durch Zukäufe, aber auch durch Schenkungen und Stiftungen wachsenden Sammlung: "Die Ausstellungsfläche ist tatsächlich ein Problem. Es macht keinen Sinn alles vollzustellen." Hauschke denkt deshalb darüber nach, die Dauerausstellung in Teilen umzugestalten.

Der Coburger Unternehmer und Mäzen Otto Waldrich, der im Juli vergangenen Jahres im Alter von 93 Jahren verstorben ist, ermöglichte durch seine Initiative und großzügige Spende den Neubau in der Rosenau. Die von ihm begründete Stiftung finanzierte das Gebäude, das insgesamt 1260 Quadratmeter an Ausstellungsfläche bietet und den Umzug der Sammlungen aus der historischen Orangerie gegenüber ermöglichte.

Umzug in den Neubau

In der Orangerie direkt gegenüber hatte das Glasmuseum seine Anfänge. Als das Glasmuseum im Herbst 2008 endlich in den Neubau übersiedelte, war die Orangerie längst zu klein geworden für eine Sammlung, die die Geschichte des Studioglases von den 1960er Jahren an dokumentierte.

Die langjährige damalige Leiterin des Glasmuseums, Clementine Schack von Wittenau, begleitete noch den Umzug der Sammlungen in den Neubau und gab der Dauerausstellung ihr Gepräge, bevor sie in den Ruhestand ging. Interimsmäßig übernahm Astrid Arnold die Leitung des Glasmuseums und setzte beispielsweise mit großen Sonderausstellungen, die dem Schaffen von Susann Liebold (2009) und Scott Chaseling (2010) gewidmet waren, nachhaltige Akzente. Sven Hauschke, der in diesem Jahr als Nachfolger von Klaus Weschenfelder Direktor der Coburger Kunstsammlungen wurde, machte aus der "Coburger Convention für Lampenglas" eine Tradition und stellte bei den Sonderausstellungen auch Keramikkünstler vor.

Präsentationen, die dem Schaffen von Ann Wolff (2012) und der Keramikkünstlerin Lee Babel gewidmet waren, fanden große Aufmerksamkeit. Besonders intensiv erinnert sich Hauschke an die Begegnung mit Ann Wolff: "Das war auch persönlich ein großes Erlebnis, dass Ann Wolff zur Eröffnung kam."

Erweitert wurden die Möglichkeiten des Glasmuseums durch die Einrichtung des Keramikkellers im Frühjahr 2012.

Dort wird die umfangreiche Keramiksammlung präsentiert, die zuvor lange Jahre im Depot schlummern musste. Zum Profil des Glasmuseums in der Rosenau gehören auch Konzerte und szenische Abende, die regelmäßig veranstaltet werden.

Rund um das Glasmuseum Rosenau

Mittwoch, 7. November Abendöffnung "Zehn Jahre Europäisches Museum für Modernes Glas", 17 bis 20 Uhr, Eintritt frei. Besucher erhalten Informationen zum Bau, zur Entwicklung des Museums und zur Kunst aus Glas, ab 19 Uhr gibt es einen kleinen Empfang.

Rückblick Seit der Eröffnung des Museum im Oktober 2008 wurden nach Angaben der Kunstsammlungen der Veste Coburg mehr als 100000 Besucher gezählt.

Profil Seit 2008 ist das Europäische Museum für Modernes Glas in einem Neubau, der vor allem dem Coburger Unternehmer und Mäzen Otto Waldrich zu verdanken ist, gegenüber der Orangerie von Schloss Rosenau in Rödental zu finden. In der Dauerausstellung des Erdgeschosses wird die Entwicklung des Studioglases von den 1960er Jahren bis heute gezeigt. Kern der Sammlung bilden Werke, die auf den vier Coburger Glaspreisen der Jahre 1977, 1985, 2006 und 2014 präsentiert wurden.

Keramiksammlung Im Untergeschoss befindet sich die Studiensammlung Keramik.

Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 13 bis 16 Uhr (24., 25., 31. Dezember und Faschingsdienstag geschlossen) - gültig bis 29. März

Sonderausstellung "Die Keramikwerkstatt - Lehm & Lehm lassen " (verlängert bis 4. März 2019)

15. November "Schiller - der Dichtung muntre Schattenwelt", Schauspiel-Solo von Cora Chilcott, 19.30 Uhr (Veranstalter: Coburger Literaturkreis)

9. Dezember Tag der offenen Tür im Advent (11 bis 18 Uhr)