Gemeinde Ahorn bleibt bei Geflügelmaststall hartnäckig

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Foto: Ronald Wittek/dpa
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Nach der neuerlichen Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes bleibt die Genehmigung zur Errichtung des Geflügelmaststalls in Wohlbach zwar weiterhin erhalten, allerdings mit erheblichen Auflagen und Einschränkungen.

Die Auflagen betreffen die Mistlagerung. Generell verboten ist es, Tiere vom Schlachter nachts abholen zu lassen.

Bürgermeister Martin Finzel (parteilos) informierte in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend über den aktuellen Stand. Die Kommune hatte gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Bayreuth zur immissionsrechtlichen Genehmigung durch das Landratsamt Coburg Berufung eingelegt. Immer wieder, darauf verwies Finzel, habe man von Seiten der Kommune auch versucht, eine einvernehmliche Einigung mit dem Bauwerber herbeizuführen und "mehr als einmal die Hand gereicht". Dem Bauwerber seien umfängliche Tauschflächen für einen alternativen Standort angeboten worden. Außerdem habe die Gemeinde ihm in Aussicht gestellt, mit Unterstützung des Amtes für ländliche Entwicklung eine Erschließungsstraße zur Mastanlage außerhalb des Wohnortes bauen zu lassen.


Rechtsweg eingeschlagen

Allerdings seien alle Versuche an der fehlenden Bereitschaft des Bauwerbers gescheitert.
Aus diesem Grund sei auch das Oberste Bayerische Verwaltungsgericht eingeschaltet worden. Dieses habe nun bestätigt, dass die immissionsschutzrechtliche Genehmigung des Landratsamtes sowie die Zulassung eines nächtlichen Abholbetriebs in maximal fünf Nächten eines Kalenderjahres wegen Überschreitung der regulären Lärmimmissionsrichtwerte rechtswidrig und die Rechte der Gemeinde Ahorn verletzt worden seien.
Ob der Bauwerber die noch immer gültige Baugenehmigung nun umsetzt und die Auflagen in Kauf nimmt, so Finzel, bleibe abzuwarten.

"Es war richtig, den Rechtsweg zu gehen, und wir haben erreicht, was zu erreichen war", erklärte Finzel. Sollte sich der Bauwerber für den Alternativstandort am Truckenbach entscheiden, wäre das ein komplett neues Genehmigungsverfahren, erklärte Finzel. Arno Reinsbach (CSU/Bürgerverein) dankte dem Bürgermeister für sein Engagement. Die Wohlsbacher Bürger indes bleiben vorerst aber im Ungewissen, ob die Hähnchenmastanlage kommt oder nicht.

Mietshäuser in der Wiesenstraße werden saniertDie Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises hat in den 70er- und 80er-Jahren verschiedene Mietshäuser in Ahorn und Schorkendorf für den sozialen Wohnungsbau errichtet. Nunmehr werden die Wohnungen in der Wiesenstraße in Ahorn saniert.
Die Gemeinde wird dafür zinsgünstige und langfristige Darlehen in Höhe von 48.000 Euro in diesem Jahr und weitere 72.000 Euro 2016 zur Verfügung stellen. Im Gemeinderat erläuterte Rainer Mayerbacher das Sanierungskonzept. Er verwies darauf, dass sowohl Gemeinde als auch Landkreis die Baumaßnahme fördern und weitere Mittel aus dem bayerischen Modernisierungsprogramm kommen könnten.
Derzeit wird am Wohnhaus Wiesenstraße 1 gearbeitet. Insgesamt erhalten die Häuser seniorengerechte Zugänge, einen Wärmeschutz nach der Energieverordnung, neue Elektro- und Sanitäranlagen, Heizungsanlagen und Bäder. In diesem Jahr sollen die sechs Wohnungen in der Wiesenstraße 1 fertig werden, im kommenden Jahr weitere neun Wohnungen der Wohnanlage Wiesenstraße 3 bis 5.

Miete steigt danach an

Während der Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten, so Mayerbacher, könnten die Mieter in ihren Wohnungen bleiben und müssten sich auch nur kurzzeitig einschränken. Die Miete erhöht sich dann von derzeit 3,12 Euro pro Quadratmeter auf dann 4,20 Euro Kaltmiete. Investiert werden pro Quadratmeter 200 Euro.
Von den insgesamt 2800 Wohnungen im Bestand der Wohnungsbaugesellschaft sind in den vergangenen 15 Jahren bereits 1300 modernisiert worden. Ein Viertel des Bestandes aber, so Mayerbacher, sei noch sanierungsbedürftig. "Der demografische Wandel wird uns künftig noch heftige Veränderungen bescheren", erklärte er.