Ein Ire in Coburg: Gary O'Connells Herz schlägt für Fußball

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Lieblingssport am Lieblingsort: Auf der Wiese am Goldbergsee ein wenig zu kicken, macht Gary O'Connell sichtlich Spaß. Foto: Helke Renner
Lieblingssport am Lieblingsort: Auf der Wiese am Goldbergsee ein wenig zu kicken, macht Gary O'Connell sichtlich Spaß. Foto: Helke Renner
Lieblingssport am Lieblingsort: Auf der Wiese am Goldbergsee ein wenig zu kicken, macht Gary O'Connell sichtlich Spaß. Foto: Helke Renner
Lieblingssport am Lieblingsort: Auf der Wiese am Goldbergsee ein wenig zu kicken, macht Gary O'Connell sichtlich Spaß. Foto: Helke Renner
 

Vor über 20 Jahren kam der Ire Gary O'Connell nach Deutschland und blieb schließlich in Coburg. Wem er am Dienstagabend den Sieg wünscht ...

Gary O'Connell liebt Fußball. "Ich verfolge alle wichtigen Spiele. Das ist fast wie eine Religion für mich", gesteht der gebürtige Ire. Und natürlich wird er die Begegnung Deutschland - Nordirland am Dienstagabend um 18 Uhr unbedingt sehen. Beide Mannschaften spielen bei der Europameisterschaft in der Gruppe C.

1991 kam Gary O'Connell nach Deutschland, um an der Hochschule für Musik in Karlsruhe zu studieren. In den Landkreis Coburg zog er, weil seine Ex-Frau aus der Vestestadt stammt. Heute arbeitet der Cembalist als Kirchenmusiker und Klavierlehrer und leitet mehrere Chöre. Zunächst hat er in Weidach gewohnt, seit 2008 lebt er in Beiersdorf. Doch die enge Bindung an die Gemeinde Weidach ist geblieben. "Ich schaue mir die Fußballspiele gern dort im Züchterheim an."


Als Kind selbst gekickt

Als Kind hat Gary O'Connell selbst mit Leidenschaft gekickt, später auch an der Uni. "Ich wurde aber leider nicht entdeckt", sagt er und lacht. Heute beschränkt sich sein Enthusiasmus auf das Zuschauen. Manchmal gibt er im Internet auch Kommentare zu den Spielen ab. Und seine Lieblingsmannschaft ist nicht etwa die irische Elf oder die deutsche. Es ist Manchester United. Warum? "Es sind Fußballer aus meinem Heimatort dabei. Die sprechen den gleichen Akzent wie ich. Und die Mannschaft ist einfach gut." Aber hat der Ire denn kein Problem mit den Engländern an sich? "Nein, Politik spielt hier keine Rolle", lautet seine Erklärung. Deshalb kann er bei der bevorstehenden Europameisterschaft auch mit den Teams aus Nordirland, England und Wales mitfiebern und ihnen den Erfolg gönnen.


Irland vor, noch ein Tor!

Wie sähe denn die Reihenfolge in der Platzierung der Mannschaften aus, ginge es nach den Wünschen von Gary O'Connell? "Irland, Nordirland, England, Wales, Deutschland. Erst wenn die anderen ausgeschieden sind, wünsche ich Deutschland den Sieg", sagt er, kann sich dabei aber ein schelmisches Lächeln nicht verkneifen.
Übrigens: Die Trainer der Mannschaften aus Irland und Nordirland heißen beide O'Neill. Ein Symbol dafür, dass Sport etwas Verbindendes hat? Vielleicht. Und wem drückt Gary O'Connell haute Abend die Daumen? "Da bin ich für Nordirland", antwortet er. "Aber wenn Deutschland gut spielt und erst recht, wenn wenn es die bessere Mannschaft hätte, dann freue ich mit meinen deutschen Freunden und mit meiner Tochter Anna."

Apropos Anna: Gary O'Connell schaut gern zusammen mit der 14-Jährigen Fußball. Und wenn er die EM-Spiele nicht im Weidacher Züchterheim sehen kann, dann will er versuchen, sie zusammen mit seiner Tochter zu erleben. Leicht wird das nicht, denn: "Die Chorproben sind ja meist abends. Aber wenn Deutschland antritt, werde ich versuchen, sie anders zu organisieren."

Zur Not sehe er sich die Zusammenfassungen an, sagt Gary O'Connell. "Ich mag den Kampfgeist bei den Männern, aber die Frauen holen auf." Er schaue sich auch Frauenfußball an und findet Nadine Angerer, die frühere Torhüterin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft, super. Er ist eben ein Fußballfan - durch und durch.