G-fashion schließt die Filiale in Coburg

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Das Modegeschäft G-fashion zieht noch im Oktober aus dem Laden an der markanten Ecke Spitalgasse/Gräfsblock aus. Was kommt nach? Die Wirtschaftsförderung will aktiv auf verschiedene Filialisten zugehen. Foto: Christiane Lehmann
Das Modegeschäft G-fashion zieht noch im Oktober aus dem Laden an der markanten Ecke Spitalgasse/Gräfsblock aus. Was kommt nach? Die Wirtschaftsförderung will aktiv auf verschiedene Filialisten zugehen.  Foto: Christiane Lehmann

Immer wieder Thema jetzt es Fakt: G-Fashion in der Spitalgasse 29 schließt noch im Oktober sein Geschäft.

Das Amtsgericht Bayreuth hat am 1. Oktober das Insolvenzverfahren der G-fashion-Gruppe in Eigenverwaltung eröffnet.

Bemerkenswert: Coburg ist der einzige Standort, der geschlossen wird. Die in Bindlach bei Bayreuth ansässige Unternehmensgruppe betreibt insgesamt zehn Filialen unter den Marken wie "G-fashion" und "G-point" in Coburg, Schweinfurt, Regensburg, München, Bayreuth und Erlangen, sowie einen Lagerverkauf am Unternehmenssitz in Bindlach. Insgesamt beschäftigt der Modehändler derzeit rund 90 Mitarbeiter.

Den Coburger Mitarbeitern von G-fashion wurden Anstellungen in anderen Filialen, unter anderem auch im G-point gegenüber, angeboten.

Dass in Coburg nun die Pforten endgültig geschlossen werden, liegt daran, "dass mit dem Vermieter keine Einigung gefunden wurde", wie Rechtsanwalt Peter Roeger gegenüber dem Tageblatt sagt. Roeger ist als Sachverwalter des Insolvenzverfahrens eingesetzt ist. Der G-point in der Spitalgasse gegenüber bleibt erhalten.

Für Citymanagerin Andrea Kerby ist die Schließung der Filiale schon länger "ein heißes Thema", wie sie sagt. Grund sei die "komplett überteuerte Miete" des Hausbesitzers. Wirtschaftsförderung und Citymanagement sind immer wieder in Gesprächen mit dem beauftragten Makler, da in diesem Haus auch die Räumlichkeiten der Eisdiele Cortina (ehemals) leer stehen. Da der Vermieter nicht aus Coburg stamme und damit auch keine Bindung zur Stadt habe, sei es schwierig mit ihm auf einen Konsens zu kommen, meint die Citymanagerin.

Coburg habe im Vergleich zu anderen Städten dieser Größenordnung noch verhältnismäßig viel Inhaber geführte Geschäfte. Nichtsdestotrotz drängen auch hier die Ketten rein - "was aber durchaus kundenorientiert sei". Sie selbst könnte sich beispielsweise die Parfümeriekette Douglas in den Räumlichkeiten von G-fashion vorstellen. Doch langfristig geht die Citymanangerin davon aus, dass sich das Stadtbild verändern wird. Arzt-, Rechtsanwalts- und Physiotherapiepraxen könnten zunehmend in Geschäftslagen zu finden sein. So ist es auch schon im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) nachzulesen. Wohnungen wäre im ersten und zweiten Stockwerk (von jetzt noch G-Fashion) denkbar.

Die mehr als 470 Quadratmeter große Gewerbefläche des G-Fashion ist bereits seit einiger Zeit bei einem Immobilienportal im Internet zu sehen. Das Geschäft wurde 1993 eröffnet und 2009 vollständig renoviert.

Sanierungskonzept erstellt

In den vergangenen Wochen analysierte die Geschäftsführung von G-fashion die Kosten- und Erlösstruktur und erstellte ein Sanierungskonzept. "Wir werden das Unternehmen auf die zukünftigen Herausforderungen ausrichten. Hierbei ziehen wir unter anderem auch einen strategischen Partner in Betracht", so die Geschäftsführer Heike Goldberg und Orhan Arac. Ein Investorenprozess, der von Dr. Michael Saatmann von der Intrion Gesellschaft für Managementberatung mbH begleitet wird, wurde bereits eingeleitet.

Die Geschäftsführung steht mit den Gläubigern der Unternehmensgruppe im engen Austausch. "Vermieter und Lieferanten halten dem Unternehmen die Treue. Sie haben ihre Unterstützung zugesichert. Auch die Mitarbeiter sind hoch motiviert. Das sind gute Voraussetzungen für die kommenden Wochen", sagt Pluta-Anwalt Roeger.