Die Freien Wähler im Gemeinderat Grub am Forst finden, dass zu viel auf dem Schreibtisch des Bürgermeisters liegenbleibt.
Den Freien Wählern (FW) platzte bei der jüngsten Gemeinderatssitzung der Kragen. Der Grund: Sie sind mit der Arbeit des Bürgermeisters Jürgen Wittmann (GfG), der sich derzeit im Krankenstand befindet, nicht zufrieden. Sie wollen deshalb einen Antrag zur Februarsitzung stellen, der schon in der Januarsitzung vom Fraktionsvorsitzenden André Dehler an die Ratskollegen verteilt wurde. Dehler erläuterte, worum es der Fraktion geht.
Die FW-Fraktion, bestehend aus vier Mitgliedern, habe zeitaufwendig in den zurückliegenden Sitzungsprotokollen seit Beginn der Sitzungsperiode recherchiert und herausgefunden, dass 25 Anträge und Anfragen unbeantwortet blieben, sagte Dehler. "Seit dem Antritt des Bürgermeisters sind im Gemeinderat zahlreiche Anfragen und Anträge aufgelaufen, die entweder bis heute nur teilweise oder gar nicht behandelt wurden und zu denen in den Protokollen keine Erledigungs-Beschlüsse zu finden sind oder die nicht zur Zufriedenheit der Gemeinderäte beantwortet wurden", sagte Dehler und fügte hinzu, dass er in der Februarsitzung vom Bürgermeister hierauf eine Antwort einfordern werde. Die im Antrag einzeln dargestellten 25 Anfragen gehen querbeet durch das Gemeindegeschehen und reichen unter anderem vom Flächennutzungsplan über die Ärztesituation bis hin zur Aufstellung eines Masterplanes.
Feuerwehrhäuser müssen saniert werden
Die FW-Fraktion listet zudem eine Reihe von Mängeln an den Feuerwehrhäusern in Zeickhorn und Rohrbach auf. Dringende Mängel werden sofort behoben. Der Bauausschuss soll zusammen mit dem Bauhof bei Ortsterminen über Sanierungsmaßnahmen beraten.
Bei der Sitzung, die vom Zweiten Bürgermeister Helfried Schreiner (CSU) geleitet wurde, fasste das Gremium einstimmig den Beschluss, die Straßenbeleuchtung nicht die ganze Nacht durch brennen zu lassen. Ohne Abschaltung würden sich die Mehrkosten auf rund 12 000 Euro belaufen, auch wenn dadurch Einbrüche erschwert würden. Stattdessen sollte versucht werden, "dunkle Ecken" zu beseitigen.
Gemeinsamer Wertstoffhof eher nicht erwünscht
Das Landratsamt schlägt den Neubau eines gemeinsamen Wertstoffhofes für Grub am Forst und Ebersdorf bei Coburg an einem Standort zwischen beiden Gemeinden vor. Damit konnte sich das Gremium derzeit nicht anfreunden. Die Meinungsäußerungen gingen in Richtung Erhalt oder Ausbau des derzeitigen, wenn auch kleinen Wertstoffhofes. Es soll mit dem Abfallberater des Landkreises gesprochen werden, wobei auf Vorschlag von Ratsmitglied Stefan Rose (FW) Argumente für eine Beibehaltung der jetzigen Situation gesammelt werden sollten.
Zu einem Antrag der SPD-Fraktion, die Hausärztesituation zu beleuchten, hatte Helfried Schreiner nachgeforscht. Er sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Versorgung in Grub bis auf Weiteres sichergestellt ist, sagte er in der Sitzung.
Ehrenamtliche Biberberater werden gesucht. Die Gemeinde konnte bereits zwei Interessenten finden. Weitere können sich bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes (Telefon 09561/514-335) melden.