Friedrich Rückert wäre stolz aus diese Schule

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Schüler haben eine Silhouette von Friedrich Rückert gebastelt und als Dekoration zur Jubiläumsfeier an ein Fenster gehängt. Foto: Daniela Pondelicek
Schüler haben eine Silhouette von Friedrich Rückert gebastelt und als Dekoration zur Jubiläumsfeier an ein Fenster gehängt. Foto: Daniela Pondelicek

Der Orientalist wollte, dass sich Menschen aller Kulturen verstehen. Nun werden an der Schule, die seinen Namen trägt, auch Flüchtlingskinder unterrichtet.

In diesem Jahr galt es an der Rückertschule nicht einfach nur ein normales Schulfest zu feiern. Es gab auch ein besonderes Jubiläum zu begehen und entsprechend zu würdigen: das 125-jährige Bestehen der Schule in der Löwenstraße.


Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) zeigt sich beeindruckt: "In den 14 Jahren, in denen ich die Rückertschule jetzt nun begleiten durfte, hat sie alle ihre Chancen und Möglichkeiten genutzt!" Besonders in den vergangenen zehn Jahren habe es viele Umbrüche gegeben. "Allein die Bezeichnung wechselte von der Volksschule zur Hauptschule und jetzt wieder zur Mittelschule", nannte er als Beispiele. Auch die Einführung der Ganztagsschule sei eine Herausforderung gewesen.
"Trotz der Schwierigkeiten ist die Rückertschule auf einem guten Weg", schloss Norbert Tessmer.


Schon viele pädagogische Stile erlebt


Regierungsschulrat Alexander Wunsch weiß, dass auch die Beschaffenheit der Gesellschaft auf eine Schule einströmt. "In 125 Jahren hat die Rückertschule viele pädagogische Stile erlebt, wie zum Beispiel die des Kaiserreichs, der Nationalsozialisten oder der Nachkriegszeit", sagte er. Mittlerweile sei der Erziehungsstil partnerschaftlich, was für alle Beteiligten eine positive Entwicklung sei. "Doch selbst nach 125 Jahren hat die Rückertschule noch immer das Ziel der Gründer: Kompetenz vermitteln", sagte Alexander Wunsch.


Aktueller denn je

"Auch die Motive und Wünsche von Friedrich Rückert sind heute aktueller denn je", betonte Schulamtsdirektor Werner Löffler. Der Namensgeber der Rückertschule sei ein verkanntes Genie, das stark mit der Natur verbunden gewesen sei.


"Rückert wollte, dass sich die Menschen trotz unterschiedlicher Kulturen verstehen", erklärte Werner Löffler. Deshalb habe Rückert 44 Sprachen gelernt und sein Leben lang Orientalistik studiert. "Wirklich bemerkenswert finde ich, dass Schüler heutzutage schon mit 15 oder 16 wissen müssen, welchen Berufszweig sie einschlagen wollen. Friedrich Rückert hatte sich erst mit 30 auf die Orientalistik festgelegt", gab Löffler zu bedenken.


In vier Übergangsklassen werden Flüchtlinge betreut


Im vergangenen Jahr habe die Rückertschule aber eine andere Herausforderung meistern müssen: "Ich bin stolz, dass die Schule in vier Übergangsklassen Flüchtlinge betreut", hob Werner Löffler hervor.