Bei ihrer Klausurtagung in Coburg sprachen sich die Mitglieder der FW-Landtagsfraktion gegen weitere Monstertrassen in Oberfranken aus.
                           
          
           
   
          Monstertrassen und Pläne für immer mehr Höchststromleitungen sind für die Freien Wähler (FW) in Bayern Symbole einer vollkommen verfehlten Energiepolitik. Das wurde deutlich als die FW-Landtagsfraktion im Rahmen ihrer Herbstklausur Rödental einen Besuch abstattete.
Bürgermeister Marco Steiner (FW) führte seine Parteifreunde dorthin, wo die Trassen von ICE, Autobahn und Starkstromtrasse zwischen Rödental und Dörfles-Esbach besonders eindrucksvoll gebündelt sind. Ein Anblick, der bei den Besuchern die Frage aufwarf, wo denn in diesem engen Korridor nun noch eine zusätzliche Trasse hin soll.
Eine Frage, die sich für Hubert Aiwanger gar nicht stellt. Der Landeschef und Fraktionsvorsitzende der FW lehnt jede weitere Trasse ab. "Wir müssen die Energieversorgung völlig neu ausrichten und zwar dezentral", betonte er in Rödental. Dass die momentanen Trassenpläne sich so einfach verhindern lassen, glaubt er indes nicht: "Wir müssen den Widerstand noch deutlich steigern", forderte er. Landverbrauch und Landschaftszerstörung durch die Mastenreihen hätten mit Vernunft nichts mehr zu tun.
Eine Ansicht, die der stellvertretende Landrat Christian Gunsenheimer (FW) nur unterstreichen kann, seit er vor wenigen Tagen bei einer Informationsveranstaltung der Bundesnetzagentur gewesen ist. Dort sei deutlich gemacht worden, dass die derzeitigen Planungen Ausfluss völlig unklarer und unzureichender Rahmenvorgaben der Bundesregierung an die Agentur seien. Gunsenheimer sieht das Vorgehen in Sachen Energieversorgung bei der Regierung als ein "Durchwurschteln" an.
Da wundert es Bayerns stellvertretenden FW-Fraktionsvorsitzenden Thorsten Glauber nicht mehr, dass die bestehende Leitung bis zur Landesgrenze auf thüringer Seite mit großen, auf bayerischer Seite aber mit kleinen Masten errichtet wurde. Die Fortsetzung war damals eben anders geplant. Dann wurde die Trasse P44, die eigentlich über Schalkau nach Grafenrheinfeld führen sollte, mit einem Mal als "politisch nicht durchsetzbar" erklärt. So kam die Idee einer P44 mod auf, die eine neue Leitung parallel zur bestehenden oder deren Abriss und Neubau mit größeren Masten bedeuten würde. Glauber: "Diese Kupferplatte Deutschland zur Stromverteilung in Europa braucht kein Mensch
Dass die Bürger im Coburger Land längst die Nase voll haben, von immer neuen Trassen welcher Art auch immer, belegt Marco Steiner mit mehr als 10 000 Teilnehmern an der Protestaktion mit Postkarten, die der Landkreis gestartet hat.
Thorsten Glauber mahnte, sich in der Region jetzt nicht gegeneinander ausspielen zu lassen. Das helfe keiner der betroffenen Kommunen.    
 
Die Stimmen der Gegner von Windrädern werden wohl nicht in die Waagschale geworfen, für die die Monsterpropeller ein Greul sind und ganze Landstriche verschandeln, Krach machen, Vögel erschlagen, bei Sturm und Flaute abgeschaltet werden und viel weniger Strom erzeugen als die Überlandleitungen übertragen können. Außerdem machen sie den Strom billiger und werden nicht mit Milliarden subventioniert, die auf den Strompreis für 20 Jahre zum Vorteil der Austeller und zum Nachteil der Verbraucher aufgeschlagen werden. Deutschland ist mit Abstand eines der teuersten Stromländer in Europa und der Strom wird dadurch immer teurer.
Stromtrassen werden weniger wahrgenommen als die sich ständig drehenden Windräder oder auch riesige Solarflächen, die genau so subventioniert werden und in unseren Breiten relativ wenig Strom generieren und im Winter ihren Schlaf abhalten.