In Einberg haben sie nach fünf Jahren Wartezeit die "Miniphänomenta" zu Gast. Zwei Wochen lang können dort Kinder, aber auch Eltern, den Fragen der Naturwissenschaft auf den Grund gehen.
Leon findet die elektrischen Flöhe toll. - Jonas den Balancestab. - Ben ist von den Elektromagneten fasziniert und Hanne staunt über die Schwarzlichtkammer: In der Grundschule Rödental-Einberg erforschen in diesem Tagen die Schüler naturwissenschaftliche-technische Phänomene. Insgesamt sind 54 unterschiedliche Stationen in den Ecken und Nischen der Klassenzimmer aufgebaut - die Einberger sind damit nur eine von drei Schulen in Oberfranken, die heuer das spannende Projekt der "Miniphänomenta" zu Gast haben.
Staunen und begreifen Das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) lädt seiner Aktion die Kinder zum Staunen, zum Forschen und zum Begreifen ein. Sogar die Eltern bekommen dabei Gelegenheit, das Projekt kennenzulernen.
Die Idee dazu hatte ein ehemaliger Schüler, der inzwischen selbst Papa eines Schulkindes ist.
Achim Knauer sah in seiner Firma einen Flyer liegen und dachte: "Das wäre doch was für unsere Schule." Allerdings sind die interaktiven Lernstationen erst fünf Jahre nach der Bewerbung in der Einberger Schule als Leihgabe eingezogen. "Es bestehen viele Anfragen und deshalb ist auch die Warteschlange sehr lang", erklärt Anne Rossbach. Sie ist Projektleiterin beim Münchner Bildungswerk.
Nach einer so langer Zeit endlich zum Zuge zu kommen - das erfreut natürlich die Einberger Rektorin Ingrid Konz. Die von Physikstudenten der Universität Flensburg entwickelten Stationen richten sich an die Mädchen und Jungen der Grundschulklassen 1 bis 4.
Die Bedingung zur Teilnahme erklärt die Schulleiterin: "Die Schule muss sich verpflichten nichts zu erklären, sondern lediglich den Kindern den Freiraum zum Experimentieren einzuräumen." Für Konz ist es "spannend" zu sehen, wie unterschiedlich dies Kinder umsetzen. Neben der Leihgabe haben zwei Lehrer auch an Fortbildungen teilgenommen. 14 Tage lang können die jungen Forscher nun den naturwissenschaftlichen-technischen Phänomenen auf dem Grund gehen.
Damit das Projekt auch nachhaltig wirkt, sucht die Schule Eltern, die einige Stationen zum Verbleib in der Schule nachbauen. "Erst wenn sich die Kinder mit dem Phänomen beschäftigen kann das naturwissenschaftliche Verständnis vertieft werden", erklärt Anne Rossbach.
Franz Brosch (Geschäftsführer bei "bayme vbm"-Oberfranken) ist ein Anliegen die Kinder möglichst frühzeitig für die Technik zu begeistern und damit den Nachwuchs zu sichern. Sogar die stellvertretende Bürgermeisterin von Rödental, Gisela Böhnel (Freie Wähler), zeigte sich begeistert.
Lernen, was man kann Erst wenigen Wochen ist Schulrat Werner Löffler am Staatlichen Schulamt in Coburg tätig, auch er kam nach Einberg. "Bei experimentieren", sagt er, "können sich Kinder intensiv mit einer Frage beschäftigen: ,Was kann ich?'" Vielleicht werde hier sogar die Grundlage für das spätere Berufswahl gelegt. Selbst wenn ein Kind herausfindet, dass seine Interessensgebiete anders gelagert sind, könne es davon profitieren.