80 Unternehmen und Institutionen präsentierten sich den Studierenden. Sie hoffen auf qualifizierten Nachwuchs.
Isabella Naaß aus der Nähe von Forchheim, Daniela Gunzelmann aus Nürnberg und Alina Kremer aus Lichtenfels haben eines gemeinsam: Die jungen Frauen haben sich explizit für ein Studium an der Hochschule Coburg entschieden. Bundesweit, sagen die drei, sei dies der einzige Standort, der den Studiengang Bioanalytik anbiete. Bei der Eröffnung der Campus-Messe am Donnerstag tauschten sich die Studierenden mit potenziellen Arbeitgebern aus, sammelten Ideen oder schauten sich an den Informationsständen um.
Immerhin präsentierten sich 80 Unternehmen und Institutionen auf dem Campus der Hochschule Coburg. Die Karrieremesse soll Studierende und Absolventen in Kontakt mit den zukünftigen Arbeitgebern aus der Region bringen. Von der Campus-Messe profitiere die gesamte Region, ist Hochschulpräsident Michael Pötzl überzeugt.
Pötzl ist sicher, dass der Hochschulstandort einen hohen Beitrag zur Wertschöpfung in Region leiste. Denn Hochschulen für angewandte Wissenschaften binden Pötzls Worten zufolge die Studierenden mehr an die Region, als die Universitäten tun. Dies liege auch an der sehr engen Kooperation zwischen der Hochschule und der Wirtschaft.
Nach Abschluss des Studiums wählen demnach heimische Absolventen einen ersten Arbeitsplatz in einer Distanz von 30 oder 40 Kilometern Entfernung zum Studienort, bei den Zugereisten betrage die Entfernung 100 bis 120 Kilometer.
Hochschule wie Wirtschaft arbeiten laut Pötzl global wie international, beispielsweise sei im Moment eine russische Delegation an der Hochschule, die auch in die Lehrbetrieben eingebunden sei. Vorstellbar sei es, so der Hochschulpräsident, dass künftig auch eine Partnerland-Komponente in die Campus-Messe einbezogen werde.
Im Jahr 2008, so IHK-Hauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel, habe man mit der Messe Neuland betreten. "Wir wollten etwas schaffen, wo sich Studierende und Firmen auf Augenhöhe begegnen." Studierende sollten hier ihren Traumberuf finden und Unternehmen top-ausgebildete Studenten. Das Konzept ging auf, die mittlerweile achte Messe habe sich in Nord-West-Oberfranken etabliert und strahle bis nach Thüringen. Coburg präsentiere sich als weltweit agierender Industriestandort, aber auch die Polster-und Spielwarenindustrie gehöre zu den Globalplayern, außerdem sei die Vestestadt der größte Versicherungsstandort.
Die Hochschule sieht Schnabel als Fachkräfteschmiede, die IHK zu Coburg setze sich für den Austausch ein. Die Campus-Messe bezeichnete er als Chance, Studierende in der Region zu halten.
Die Studierenden nahmen das Angebot wahr.
Am Stand von Valeo-Klimasysteme informierten sich junge Studierende des Studiengangs Entwicklung und Management in Maschinen-und Automobilbau. Der Student Matthias Wilz interessierte sich für eine Bedienungsanleitung für hochwertige Autos, das die in Bad Rodach ansässige Firma Valeo dabei hatte. Überhaupt hatten die Unternehmen jede Menge Anschauungsmaterial mitgebracht. Daniela Gunzelmann und Alina Kremer möchten später in einem medizinischen Labor arbeiten, bei der Messe holten sie aber auch Anregungen in anderen Bereichen. "Es ist immer gut, neue Ideen zu bekommen und auch andere interessante Bereiche kennen zu lernen", sagte Daniela Gunzelmann.