Es war ein Fest in Ketschenbach, der Feuerwehr zuzuschauen

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Max Scheler freute sich, selbst die angenommenen Flammen im Brandhaus zu löschen. Sein Vater bediente die Pumpe der Kübelspritze. Foto: Michael Stelzner
Max Scheler freute sich, selbst die angenommenen Flammen im Brandhaus zu löschen. Sein Vater bediente die Pumpe der Kübelspritze. Foto: Michael Stelzner
Das Spritzen und Löschen machte den Kindern Spaß. Foto: Michael Stelzner
Das Spritzen und Löschen machte den Kindern Spaß. Foto: Michael Stelzner
 
Kübelspritzen Foto: Michael Stelzner
Kübelspritzen Foto: Michael Stelzner
 
Die Atemschutzgeräteträger tragen die Personen aus dem Haus und übergeben sie dem Rettungsdienst. Foto: Michael Stelzner
Die Atemschutzgeräteträger tragen die Personen aus dem Haus und übergeben sie dem Rettungsdienst. Foto: Michael Stelzner
 
Die Atemschutzgeräteträger tragen die Personen aus dem Haus und übergeben sie dem Rettungsdienst. Foto: Michael Stelzner
Die Atemschutzgeräteträger tragen die Personen aus dem Haus und übergeben sie dem Rettungsdienst. Foto: Michael Stelzner
 
An einer Art Leine wurden die kleinen Kinder aus dem "brennenden" Kindergarten geführt. Foto: Michael Stelzner
An einer Art Leine wurden die kleinen Kinder aus dem "brennenden" Kindergarten geführt. Foto: Michael Stelzner
 
Die Kinder waren von Kopf bis Fuß auf die Feuerwehr eingestellt. Foto: Michael Stelzner
Die Kinder waren von Kopf bis Fuß auf die Feuerwehr eingestellt. Foto: Michael Stelzner
 
Max Scheler freute sich, selbst die angenommenen Flammen im Brandhaus zu löschen. Foto: Michael Stelzner
Max Scheler freute sich, selbst die angenommenen Flammen im Brandhaus zu löschen. Foto: Michael Stelzner
 

Im Kindergarten Ketschenbach fand eine Feuerwehrübung statt - als Programmteil des Kindergartenfestes!

" Es ist gut, dass man es mal macht, da weiß man, was im Ernstfall auf einen zukommt", sagte Michaela Stephan, nachdem sie zum ersten Mal einen Notruf abgesetzt hatte. Sie arbeitet als Erzieherin im Städtischen Kindergarten Ketschenbach, der erst im vergangenen Jahr seinen Betrieb aufgenommen hat. In einem Szenario für eine Feuerwehrübung wurde angenommen, dass ein elektrisches Gerät in der Küche des Kindergartens in Brand geraten ist. Der Disponent in der Integrierten Leitstelle habe sehr viel wissen wollen, erzählte Michaela Stephan. "Dies ist aber nötig, um die richtigen Rettungsmittel an die Einsatzstelle zu schicken", erklärte Stadtbrandinspektor Stefan Köhler, der Übung leitete.

Kurz nach 14 Uhr heulten die Sirenen in Ketschenbach und Umgebung und aus den Funkmeldeempfängern der Wehrleute war ein schriller Ton zu hören. "Brand im Kindergarten in Ketschenbach", war die anschließende Durchsage. "Im Ernstfall steigt dann erst mal der Adrenalinspiegel", sagten die Feuerwehrleute einstimmig.


Sechs Personen werden vermisst

Als die Feuerwehr ankam, hatten sich schon einige der 42 Kinder im Alter bis sechs Jahren am Sammelplatz mit ihren Erziehern und Betreuern eingefunden. Dabei wurden die neuen Nottreppen und erst vor kurzem geschaffenen Notausgänge zum ersten Mal genutzt. Um sicherzustellen, dass niemand verloren geht, wurden die Kinder an einer Art Leine, begleitet von zwei Betreuern, aus dem Kindergarten zum Sammelplatz geführt. Nachdem man durchgezählt hatte, stand fest, dass sechs Personen, darunter auch ein Kind, vermisst werden. Sofort machten sich die Atemschutzgeräteträger in dem verrauchtem Gebäude auf die Suche . Zwei Personen konnten über die Drehleiter in Sicherheit gebracht werden, zwei Personen wurden über die Steckleiter gerettet. Weitere zwei Personen, darunter eine bewusstlose, wurden schließlich von den Atemschutzgeräteträgern gerettet und der BRK-Bereitschaft Neustadt, die mit einem Rettungswagen und drei Einsatzkräften vor Ort war, übergeben. Die anderen Wehrleute kümmerten sich um die Löschwasserversorgung und um die Brandbekämpfung. Die Feuerwehr war mit 27 Einsatzkräften angerückt sowie mit fünf Fahrzeugen, darunter war auch die Drehleiter. Ein Fahrzeug kam sogar aus Großgarnstadt, der Patenwehr der Feuerwehr Neustadt.


Auch eine gute Nachwuchswerbung

Die Übung fand im Rahmen des Kindergartenfestes statt, und da machten Kinder und Eltern große Augen. Alle waren begeistert von der Leistung der Feuerwehr und der BRK-Bereitschaft. "Beide Seiten haben bei dieser Übung gewonnen", betonten sowohl Kindergartenleiterin Regina Langbein als auch Stadtbrandrat Stefan Köhler nach der Übung. Die Kindergartenleitung wisse, wie sich alle in einer solchen Situation verhalten müssen. Und die Feuerwehr kenne jetzt das Gebäude, denn die Atemschutzgeräteträger seien zum ersten Mal im Kindergarten gewesen. "Ortskenntnis ist das Wichtigste im Einsatz", hob Köhler denn auch besonders hervor. Außerdem war es für die Feuerwehr eine gute Nachwuchswerbung.

Die etwas beengten Verhältnisse seien schon eine Herausforderung gewesen, sagte Köhler.

Die Idee, eine Übung beim Kindergartenfest abzuhalten, war die Idee eines Vaters eines Kindergartenkindes, der selbst als Atemschutzgeräteträger in der Feuerwehr Neustadt aktiv ist. Auch der Elternbeirat fand, dies sei eine tolle Idee. Das Kindergartenteam mit seinen neun Angestellten hatte die Kinder sehr gut auf die Feuerwehr und deren Übung vorbereitet. Am Ende der Übung bekam jedes Kind eine Urkunde und ein kleines Buch vom Kindergartenteam überreicht, worauf alle sehr stolz sind.

Auch Oberbürgermeister Frank Rebahn konnte sich vom reibungslosen Ablauf der Übung überzeugen und lobte die Idee. Nach der Übung standen die Feuerwehrleute für Fragen an ihren Fahrzeugen bereit. Am mitgebrachten Brandhaus konnten die Kinder mit der Kübelspritze, die von einem Elternteil bedient wurde, löschen. "Ich konnte selber mit der Spritze löschen", freute sich der vierjährige Max Scheler, dessen Vater pumpte.