Elvira Angermüller kocht die beste Marmelade im Coburger Land

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Das sind die Sieger des ersten "Coburger Marmeladen-Castings" (von links) Karola Löhnert, Gunda Baumgärtner, Wolfgang Ehrlicher (der für seine Frau Ingrid den Preis abholte), Hiltrud Arnold und Elvira Angermüller. Foto: Gabi Bertram
Das sind die Sieger des ersten "Coburger Marmeladen-Castings" (von links) Karola Löhnert, Gunda Baumgärtner, Wolfgang Ehrlicher (der für seine Frau Ingrid den Preis abholte), Hiltrud Arnold und Elvira Angermüller. Foto: Gabi Bertram
Anneliese Göller, Marianne Rebelein und Stefan Hinterleitner beim Marmeladen-Verkosten. Foto: Gabi Bertram
Anneliese Göller, Marianne Rebelein und Stefan Hinterleitner beim Marmeladen-Verkosten. Foto: Gabi Bertram
 
Konzentriert verkosten und bewerten Anneliese Göller und Marianne Rebelein (rechts) die Marmeladen-Proben. Foto: Gabi Bertram
Konzentriert verkosten und bewerten Anneliese Göller und Marianne Rebelein (rechts) die Marmeladen-Proben. Foto: Gabi Bertram
 
Ingrid Schunk, Grattstadt: "Jedes Jahr wird die Ernte eingebracht, das, was unter Gottes Himmel gewachsen ist. Dafür sollte man natürlich dankbar sein. Bauern und Natur gehören zusammen. Was die Landwirte erwirtschaften - in Feld oder Stall -, ist unsere Lebensgrundlage." Foto: Gabi Bertram
Ingrid Schunk, Grattstadt: "Jedes Jahr wird die Ernte eingebracht, das, was unter Gottes Himmel gewachsen ist. Dafür sollte man natürlich dankbar sein. Bauern und Natur gehören zusammen. Was die Landwirte erwirtschaften - in Feld oder Stall -, ist unsere Lebensgrundlage." Foto: Gabi Bertram
 
Evelyne Matthes, Gemünda: "Wir hatten früher auch Landwirtschaft , und das war viel Arbeit und zudem immer auch wetterabhängig. Über eine gute Ernte freue ich mich noch heute, bin aber auch dankbar, wenn es mal nicht so viel ist. Ich finde, es werden immer noch viel zu viele Lebensmittel weggeworfen." Foto: Gabi Bertram
Evelyne Matthes, Gemünda: "Wir hatten früher auch Landwirtschaft , und das war viel Arbeit und zudem immer auch wetterabhängig. Über eine gute Ernte freue ich mich noch heute, bin aber auch dankbar, wenn es mal nicht so viel ist. Ich finde, es werden immer noch viel zu viele Lebensmittel weggeworfen." Foto: Gabi Bertram
 
Ingrid Schunk, Grattstadt: "Erntedank ist und bleibt aktuell. Wir brauchen täglich unsere Nahrung und sollten dankbar sein, dass diese in der Natur wächst. Etwas zu essen haben, ist nicht selbstverständlich. Es gibt so viel Hunger, Unterernährung und Missernten auf dieser Welt." Foto: Gabi Bertram
Ingrid Schunk, Grattstadt: "Erntedank ist und bleibt aktuell. Wir brauchen täglich unsere Nahrung und sollten dankbar sein, dass diese in der Natur wächst. Etwas zu essen haben, ist nicht selbstverständlich. Es gibt so viel Hunger, Unterernährung und Missernten auf dieser Welt." Foto: Gabi Bertram
 

Bei der Traditionsveranstaltung des Kreisverbandes Coburg im Bayerischen Bauernverbandes gab es in diesem Jahr in der Meederer "Fabrik" eine Premiere: Gesucht wurde die leckerste Marmelade aus dem Coburger Land. Gekocht hat sie Elvira Angermüller.

Für den Regionalmanager Stefan Hinterleitner ist seine Schwiegermutter noch immer die "weltgrößte Marmeladenkocherin". Für BBV-Kreisgeschäftsführer Hans Rebelein hätte diesen Titel seine Ehefrau Marianne verdient - die ihrerseits hat allerdings selbst lieber etwas Deftiges zum Frühstück auf ihrer Scheibe Brot. Um die süßen Früchtchen und deren Verarbeitung zu Marmelade ist es beim Kreiserntedankfest in der "Fabrik" gegangen - beim "Coburger Marmeladen-Casting".

Danken und feiern in Einheit von neuen Ideen und Tradition nannte es BBV-Kreisobmann Gerhard Ehrlich, der nach dem Erntedottesdienst die Gäste begrüßte.
Erntedank, sagte Ehrlich, "ist immer auch eine Hoffnung für das kommende Jahr". Nach jeder Ernte beginne der erste Arbeitsgang auf dem Feld, um die Voraussetzungen für die nächste Ernte zu schaffen.

Ehrlich berichtete, dass in der Landwirtschaft aber auch eine gute Ernte Spuren hinterlasse. Den Mehr-Erträgen bei Getreide und Raps seien heuer um circa 20 Prozent niedrigere Verkaufspreise im Vergleich zum Vorjahr gefolgt. Der Kreisobmann bedauerte zudem: "Der Importstopp von Russland belastet den Fleischmarkt enorm!" So seien die Mastschweinepreise um 25 Prozent gefallen. Dazu komme der Preisverfall für alle Milchprodukte in den Supermärkten. Deshalb sei für die Bauern Erntedank heuer auch die Hoffnung, dass sich die Situation für die Landwirtschaft nicht weiter zuspitzt.

Eine Branche im Wandel

Die Vielfalt der Wirtschaftsstandorte im Coburger Land auch künftig zu erhalten und "ohne Neid und Missgunst" untereinander zu befördern - dieses Ziel gab der stellvertretende Landrat, Rainer Mattern (CSU/Landvolk) aus. Bernd Dreßel, der stellvertretende Bürgermeister von Meeder, mahnte, nicht alles als selbstverständlich hinzunehmen: "Die Landwirtschaft befindet sich im Wandel, und Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist weiter rückläufig."

24 Marmeladen wurden für den Wettbewerb - den die stellvertretende Kreisbäuerin, Dagmar Hartleb, als Initiatorin gleich mit moderierte - eingereicht: Saure Brombeere, Aronia, Zwetschencaipirini, Pfirsisch-Vanille... Jede hatte ihren eigenen Geschmack, und keine Frucht-Komposition glich der anderen.

In der Jury hatten zumindest zwei Experten Platz genommen: Bezirksbäuerin Anneliese Göller und Marianne Rebelein vom Amt für Landwirtschaft und Ernährung aus Coburg. Die vier Herren - Stefan Hinterleitner, Thomas Apfel, Pfarrer Steffen Lübke und Hermann Greif - waren wohl eher die Genießer in der Runde. Begutachtet wurde nach Erscheinungsbild, Farbe, Aroma, Geschmack und Kreativität. Zwischen den Kostproben wurde geplaudert.

Steffen Lübke erzählte dabei, dass seine Frau Marmeladen aus den Früchten des Gartens kocht. "Jede Marmelade ist wirklich klasse, ein wahrer Gaumenkitzel", lobt der Pfarrer. Dass Stefan Hinterleitner keine Vanille mag, versicherte er, habe er nicht in sein Urteil einfließen lassen: "Ist eben Geschmackssache." Dass auf jeden Fall alles mit Liebe gekocht, bescheinigte Anneliese Göller den Marmeladen-Köchinnen.

Mit Abstand vorn lag nach konzentrierter Verkostung und Bewertung die Bratapfelmarmelade von Elvira Angermüller aus Merlach. Auf den weiteren Plätzen folgten Karola Löhnert aus Meeder mit ihrer Brombeer-Himbeer-Kombination, das Holundenblütengelee von Ingrid Ehrlicher aus Meeder, das Zwetschgencaipirini von Hiltrud Arnold aus Meeder und das Quittengelee von Gunda Baumgärtner aus Meeder.

Nicht nur für Stefan Hinterleitner stand am Ende fest: Selbst gemachte Marmeladen könnten durchaus das Repertoire der Genussregion Coburg weiter bereichern. Vielleicht folgen dem Marmeladen-Casting im kommenden Jahr weitere Verkostungen von regionalen Produkten - mit Wurst vielleicht. Oder beispielsweise mit Schnäpsen, was freilich nur ein Scherz von Stefan Hinterleitner war.

Mit der "Neundorfer Wirtshausmusik" ging es anschließend in einen vergnügten Abend.