Einkaufen in Rödental Mitte: "Annapark"

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Das Gelände, auf dem der "Annapark" bald zum Einkaufen einladen soll, verwildert langsam. Foto: Thomas Heuchling
Das Gelände, auf dem der "Annapark" bald zum Einkaufen einladen soll, verwildert langsam. Foto: Thomas Heuchling
 
 
 

Schon glaubte niemand mehr so recht an den "Annapark" als Einkaufsmöglichkeit in der Innenstadt. Jetzt zeigt ein Investor doch Interesse an dem Projekt.

Die Bauvoranfrage eines Investors aus Memmingen sorgte für freudige Erregung bei den Mitgliedern des Bausenats. Sie haben wieder Hoffnung, das Projekt "Annapark" zu verwirklichen, das auf einem Teil des Werksgeländes von Saint Gobain (früher Annawerk) entstehen soll. Damit würde eine attraktive Einkaufsmöglichkeit geschaffen, die für viele zu Fuß erreichbar wäre.

Noch im Dezember vergangenen Jahres hatte Bürgermeister Gerhard Preß (CSU) bei der Bürgerversammlung die Anfrage eines Bürgers nach besseren Einkaufsmöglichkeiten in dem Gebiet resigniert beantwortet: "Es ist schwierig. Alle Bemühungen blieben bisher ohne Erfolg." Allen Interessenten sei wohl der Grundstückspreis für den "Annapark" zu hoch gewesen.
Doch die Planung bestand weiter und besteht noch immer.

Der neue potenzielle Investor möchte jetzt auf dem Gelände neben dem Ziegeleiweg und der Oeslauer Straße einen Lebensmittelmarkt mit stattlichen rund 1500 Quadratmetern Verkaufsfläche einrichten. Ein Drogeriemarkt mit 800 Quadratmetern, ein Getränkemarkt mit 500 und ein Textilmarkt mit 700 Quadratmetern Verkaufsfläche sind ebenfalls vorgesehen. Zur Oeslauer Straße hin würden die erforderlichen Parkplätze geschaffen. Die Planung der Stadt sieht vor, durch Abbiegespuren für sichere Ein- und Ausfahrtmöglichkeiten zu sorgen, schließlich kommen nicht alle Kunden zu Fuß aus Rödental Mitte.


Die Stadt spricht mit

Hielte sich der Investor komplett an die Vorlage des Bebauungsplanes, hätte die Stadt keine Einflussmöglichkeiten mehr, wie Marko Steiner (FW) feststellte. Doch der Getränkemarkt soll die vorgesehenen Grenzen der Bebauung geringfügig überschreiten. Dafür braucht der Bauherr den Segen der Stadt. Die will das nutzen, um Einfluss auf das Angebot zu nehmen: "Wir möchten schon vorher wissen, welche Unternehmen dort angesiedelt werden sollen", betonte Gerhard Preß.

Dass der "Annapark" keine Konkurrenz zum bereits verwirklichten "Admira-Center" am Ortseingang Rödentals Richtung Dörfles-Esbach darstellt, hat die Stadt schriftlich. 2009 führte die Firma GfK Geomarketing eine Unternehmens- und Bürgerbefragung durch. Die Planer kamen dabei zu dem Schluss, dass die beiden Gebiete nebeneinander existieren könnten, wenn sie unterschiedliche Angebote hätten.

Thomas Schwarzmann von GfK regte in diesem Zusammenhang damals an, dem Tegut-Markt eine Verlagerung von der Kronacher Straße in den "Annapark" vorzuschlagen. Derzeit sei der Markt "etwas alleine und durch die Bahnlinie abgeschnitten", urteilte Schwarzmann im Jahr 2009. Der Umzug in den "Annapark" sei aus seiner Sicht eine Chance, den Vollsortimenter auf Dauer in Rödental zu halten. Über die Unternehmen, die der Investor gegebenenfalls wirklich ansiedeln möchte, wurde im Bausenat allerdings nicht öffentlich diskutiert. Mit der geplanten Größe der jeweiligen Verkaufsflächen gebe es aber kein Problem, stellte Gerhard Preß zufrieden fest, denn: "Seit dem 1. September sind wir Mittelzentrum."