Bei optimalem Wetter und großem Publikumsandrang ging das diesjährige Klassik Open Air im Rosengarten überaus erfolgreich über die Bühne.
Nur kurze Begrüßungsworte von Oberbürgermeister Norbert Tessmer und Landestheater-Intendant Bernhard Loges mit Dank an die Sponsoren SÜC und VR-Bank sowie die vielen Mitarbeiter - dann kam die Musik zu ihrem Recht an diesem lauschigen Sommerabend, und die stammte in diesem Albert-Victoria-Jahr natürlich aus England.
In dem reichhaltigen, fast dreistündigen Programm waren fast alle wesentlichen Komponisten der Insel vom Barock bis zur Moderne vertreten. Von Dirigent Roland Kluttig launig moderiert, erklangen Melodien, welche die Londoner "Promps" nach Coburg brachten und für unglaubliche Stimmung sorgten, besonders als das Publikum gegen Ende auch noch zum Mitsingen animiert wurde.
Los ging es beziehungsvoll mit dem "Imperial March" op. 32 von Edward Elgar, den er für das 60-jährige Thronjubiläum der Queen Victoria komponierte und ihn nicht nur bombastisch sondern auch mit lyrischen Elementen ausstattete.
Hervorragende Solisten
Zum ersten Mal bei den Open Air-Konzerten erklang auch Barockmusik. So haben die Engländer bekanntlich Georg Friedrich Händel für sich vereinnahmt, von dem zwei Sätze aus der "Wassermusik" erklangen, wo den Trompeten und Hörnern reichlich Gelegenheit zum Glänzen geboten wurde.
Zwei Arien aus dem "Messias" sang Peter Aisher mit geschmeidigem lyrischem Tenor und geläufigen Koloraturen. Das Orchester profilierte sich anschließend mit dem anspruchsvollen marschartigen Prelude und der stürmischen Fuge "The Spitfire" von William Walton.
Mir großer, tragfähiger Bassstimme sang Bartosz Araszkiewicz die schaurig-schöne "Frost-Arie" aus "King Arthur" des wichtigsten englischen Barockkomponisten Henry Purcell.
Ein Thema von ihm benutzte der bedeutendste zeitgenössische britische Komponist Benjamin Britten für sein geniales Variationswerk "A Young Person's Guide to the Orchestra", das unter der subtil gestaltenden Leitung von Roland Kluttig und den in allen Soli und Gruppen brillant und virtuos musizierenden Orchestermitgliedern den Abschluss und Höhepunkt des ersten Teils bot.