Wie kann Coburgs Kneipenmeile sicherer werden? Nachdem eine Videoüberwachung vom Tisch ist, kommen jetzt von vielen Seiten neue Vorschläge.
Drei Monate lang wurde im Coburger Steinweg eine Videoüberwachung getestet. Nach Einschätzung der Polizei hat dies aber nicht zu einem nennenswerten Rückgang der Straftaten geführt. Das Kapitel Videoüberwachung ist deshalb für die Kneipenmeile beendet.
Während Maximilian Forkel, Vorsitzender der Jungen Coburger (JC) und Stadtrat der CSU/JC-Fraktion, diese Entscheidung in einem Tageblatt-Gespräch bedauert hat, wird sie von den Jusos begrüßt. Denn es habe sich bestätigt, "dass eine Videoüberwachung zur Gewaltprävention nicht beitragen kann", schreiben Juso-Vorsitzender Bastian Braunersreuther, Juso-Vorstandsmitglied Can Aydin und Stadtrat Dominik Sauerteig in einer Pressemitteilung.
Die drei jungen Genossen plädieren stattdessen für einen "Mix" an Maßnahmen, um den Steinweg sicherer zu machen. Unter anderem erneuern sie eine Juso-Forderung aus dem März 2017 nach einer Polizeiwache in der Coburger Innenstadt. Diese sollte "möglichst sogar im Steinweg" errichtet werden und jeweils in den Nachtstunden besetzt sein. "Aus unserer Sicht würde dies im Gegensatz zu kaum wahrnehmbaren Videokameras zu einer wirklichen Abschreckung von Gewalttätern führen", schreiben die drei.
Bei der Polizei reagiert man auf diese Idee aber eher skeptisch. "Die Einrichtung einer separaten Polizeiwache für den Innenstadtbereich von Coburg steht derzeit nicht zur Debatte", teilte Alexander Czech vom Polizeipräsidium Oberfranken am Montag auf Tageblatt-Anfrage mit. Czech gibt zu bedenken, dass Beamte, die eine Polizeiwache in der Innenstadt besetzen würden, in dieser Zeit nicht zur Erhöhung der Präsenz im relevanten Kneipenbereich eingesetzt werden könnten. Alexander Czech kündigt in diesem Zusammenhang an, dass die Coburger Polizei auch weiterhin auf eine starke Präsenz im Steinweg setzen werde. "Zum einen wollen wir für die Belange der Bürger ein direkter Ansprechpartner vor Ort sein und zum anderen mit der Präsenz auch das subjektive Sicherheitsgefühl bei der Bevölkerung stärken", erklärt Czech.