Die Ebersdorfer Gemeinderäte wollen, dass der Biber bei Buscheller gefangen und in ein neues Revier gebracht wird.
Der Gemeinderat hat sich bei seiner jährlichen Besichtigungsfahrt auch mit außergewöhnlichen Themen befasst - sogar ein "Biberproblem" stand diesmal auf der Tagesordnung. An der Gemarkungsgrenze zu Grub am Forst bei Buscheller treibt ein Biber sein "natürliches Unwesen" und hat sich dabei, nicht nur bei den Gemeinderäten, bislang noch keine Freunde gemacht.
Wie Bürgermeister Bernd Reisenweber (BG) präsentierte, staut das Tier durch seinen Dammbau ein Biotop am Füllbach an. Dies hat zur Folge, dass über die Oberkante des Abwasserschachtes - der sich mitten im Biotop befindet - das Wasser in den Kanal fließt und somit zu einem zusätzliche Kosten verursachendem Fremdwassereintrag in die Kläranlage "Mittlerer Itzgrund" führt.
Auch der Damm der anliegenden A 73 wird durch den Wasser-Stau aufgeweicht, so dass auch die Autobahn-Behörde bereits aufmerksam wurden und auf das Problem hingewiesen hat.
Schnell wird sich das Problem nicht lösen lassen. Im Füllbach haben sich bachaufwärts noch mehrere Biber-Familien angesiedelt. "Der Biber in Ehren: Es werden zu viele", sagte der Bürgermeister vor Ort. Im Gespräch ist als Lösung lediglich, den oder die Biber zu fangen und an anderer Stelle auszusetzen.
Im Rathaus besichtigte der Gemeinderat die Fortschritte beim Umbau zur Behindertengerechtigkeit. Ein Treppenlifter wurde eingebaut und ein Behinderten-WC geschaffen. Die Kosten betrugen 35 000 Euro, wovon 30 000 Euro als Fördermittel flossen. "Rollstuhlfahrer können jetzt ungehindert zu den Sachbearbeitern oder ins Trauzimmer kommen", sagte Bernd Reisenweber. Ein ausdrückliches Lob vom Bürgermeister gab es zudem für die gute Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat.
Der Umbau im Rathaus sei eine gute Errungenschaft, meinte Reisenweber: "Für kleines Geld haben wir eine große Lösung geschaffen."
Der Neubau von Wohnhäusern läuft im Gemeindegebiet "wie geschmiert" - auch darüber freute sich der Bürgermeister. Aufgrund der hohen Nachfrage wird in Frohnlach "Am Weinberg" ein weiteres Neubaugebiet ausgewiesen. Dafür ist aber erst einmal ein Bebauungsplan erforderlich. Dessen Planer, Jürgen Kittner, erläuterte, dass 12 bis 14 Baurechte entstehen könnten - bei möglichen Grundstücksgrößen bis 1200 Quadratmetern. Die Erschließung bezeichnete der Planer als "unproblematisch".
Kittner stellte auch den Baufortschritt der Kläranlage im Gemeindeteil Großgarnstadt vor. Die Anlage ist nach 40 Jahren Betrieb ziemlich marode, so dass 2,5 Millionen Euro investiert werden müssen.
"Das ist kein Pappenstiel", sagte Reisenweber zu den Kosten, um die Anlage auf den neuesten technischen Stand zu bringen. Allerdings gibt es nach dem derzeitigen Stand der Dinge keinen Zuschuss für das Projekt, wobei Jürgen Kittner die Hoffnung darauf nicht so ganz aufgeben will.
In Großgarnstadt wird auch ein neues Baugebiet entstehen: "Lange Maas". Die Arbeiten der Erschließung sind angelaufen und sollen in zwei Monaten abgeschlossen sein, wie der Planer, Horst-Dieter Göhring, erläuterte. Die Maßnahme läuft über einen Erschließungsvertrag mit einem Investor. Es entstehen elf Baumöglichkeiten, ein zweiter Bauabschnitt ist angedacht. Die Gemeinderatsmitglieder zeigten sich vor Ort angetan von der "super Lage" der Grundstücke mit nur fünf Minuten Fahrzeit bis zur A 73.
Sicher zur Schule
In Friesendorf hat die Gemeinde etwas für Schulkinder getan. Auf ihrem Weg zum Schulbus mussten sie direkt auf der Straße laufen, was als gefahrvoll angesehen wurde. Mit geringen Mitteln hat der Bauhof in Eigenleistung einen geschotterten provisorischen Fußweg im Bereich "Am Sand" angelegt.