Das Kongresshaus Rosengarten wird gut genutzt: Über 370 Veranstaltungen finden dort im Jahr statt. Doch um richtig auf dem Markt für Tagungen mitspielen zu können, bräuchte es mehr Räume - und gleich in der Nähe ein Hotel.
Dem Kongresshaus fehlt es vor allem an einem: Leicht erreichbare Hotelzimmer für Tagungsgäste, in ausreichender Zahl und in einheitlichem Standard. "Wir fallen immer wieder durchs Raster", seufzte Coburgs Tourismuschef Michael Amthor in der Sitzung der Betriebssenate für Tourismus und Kongresswesen. Veranstalter, die Tagungshäuser buchen, wollen "unten die Tiefgarage, darüber mehrere Tagungsräume und obendrüber dann die Hotelzimmer", bestätigt auch Karin Schlecht, die Leiterin des Coburger Kongresshauses.
Über mangelnde Auslastung kann sie nicht unbedingt klagen - der jetzt abgeschlossene Geschäftsbericht für das Jahr 2013 weist insgesamt 374 Veranstaltungen mit insgesamt rund 71 000 Besuchern aus. Im Kongresshaus fanden Tagungen, Seminare, Vorträge, Kabarettveranstaltungen, Konzerte und Kongresse statt. 69 Prozent dieser Veranstaltungen haben weniger als 100 Teilnehmer - eine Entwicklung, die generell zu beobachten sei, sagt Karin Schlecht. Allerdings geben sich viele Seminar- und Tagungsveranstalter nicht mehr mit nur einem Raum zufrieden, sondern wollen deren mehrere, für Workshops und kleinere Arbeitsgruppen. Für 2015 jedenfalls ist der Kalender schon wieder gut gefüllt. So ist für April eine Tagung des Verbands Deutscher Ingenieure (VDI) geplant, das Kongresshaus wird den gut angelaufenen "Mädelsflohmarkt" wieder veranstalten, für den Mai hat sich der Landesverband Haus und Grund angekündigt, für September die deutsche Johann-Strauss-Gesellschaft, für Dezember die Wiener Sängerknaben. Geplant ist auch die Landesversammlung der bayerischen Frauenunion, und da erfährt Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber (CSU) selbst unmittelbar, mit welchen Problemen Veranstalter in Coburg kämpfen: "Da kommen 400 Frauen aus ganz Bayern - es ist ein Problem, genug Zimmer zu finden", sagte Weber in der Senatssitzung.
Platzprobleme bei Rollatoren Abgesehen davon ist das Kongresshaus in die Jahre gekommen. Doch Karin Schlecht macht sich hinsichtlich einer Sanierung keine Illusionen: "Erst ist das Landestheater dran. Da stehen wir in der hinteren Reihe", sagte Schlecht dem Tageblatt. Sanierungsbedarf sei vorhanden, und man müsse sicherlich auch darüber nachdenken, inwieweit das Kongresshaus den neuen Erfordernissen angepasst werden kann. Die liegen nicht nur im technischen Bereich. "Wir werden weniger, älter und bunter", sagt Karin Schlecht. Bei vielen Veranstaltungen, die sich vor allem ans ältere Publikum richten, gebe es nun schon Probleme, alle Rollatoren im Foyer beziehungsweise im Saal unterzubringen.
Hans-Herbert Hartan (CSU) sprach in der Senatssitzung davon, für das Kongresshaus beziehungsweise ein Kongresshotel Erweiterungsflächen im Rosengarten zu schaffen. Jahrelang war als Standort für ein Hotel das Gelände der früheren Spindler-Villa im Gespräch (heute als Parkplatz genutzt), dann wurde im Zuge der Diskussionen ums neue Innenstadtkonzept 2006 ein Standort an der Alexandrinenstraße im Rosengarten ins Gespräch gebracht. Dem steht aber ein Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2007 entgegen, dass der Rosengarten nicht angetastet werden darf. Damit sei auch eine Erweiterung des Kongresshauses blockiert, sagte Hartan dem Tageblatt. Er warb dafür, diesen Beschluss aufzuheben.
Anderes hat Vorrang Doch auch Baureferentin Birgit Weber sieht - wie Karin Schlecht - wenig Chancen, über größere Baumaßnahmen am Kongresshaus überhaupt nur nachzudenken. "Wir haben das Landestheater als Paket, wir haben den Güterbahnhof", verweist sie auf die unmittelbar anstehenden Planungsprojekte. Außerdem will die Stadt einen Beitrag dafür leisten, den Bahnhof attraktiver zu machen, indem sie dort Parkplätze schafft. Nach langen Verhandlungen mit der Bahn dürfe die Stadt nun Flächen am Bahnhof beplanen, sagt Weber. Verkaufen wolle die Bahn nichts, weder an der Lossaustraße noch auf der anderen Seite der Gleise an der Callenberger Abfahrt von der B4. Auf welchen Flächen genau die Stadt Parkplätze planen darf, steht Weber zufolge auch noch nicht fest - das wolle die Bahn erst noch mitteilen.
Im Coburger Süden kann es Birgit Weber zufolge erst weitergehen, wenn die neue Sporthalle an der Karchestraße gebaut werden kann. Das dürfte frühestens im Spätherbst der Fall sein, vorausgesetzt, dass die Regierung von Oberfranken für 2016 Fördermittel bewilligt und gleichzeitig den Baubeginn noch im Jahr 2015 erlaubt. "Ohne den positiven Förderbescheid fangen wir nicht an."
Aber heuer werde es lediglich für die Sanierung der Heilig-Kreuz-Schule Zuschüsse geben, erläuterte die Zweite Bürgermeisterin.
Eine Erweiterung des Kongresshauses oder ein Kongresshotel zu Lasten des Rosengartens muss ausgeschlossen bleiben.
Für diese Baumaßnahmen bietet sich doch der Anger geradezu an. Hier ist nach dem Abriss der Mehrzweckhalle viel Platz vorhanden und auch an Erweiterungsfläche mangelt es nicht. Außerdem könnte man das auch mit dem Bau einer neuen Tiefgarage verbinden und auf weitere Gedankenspiele für eine Tiefgarage unter dem Schloßplatz, die nicht nur unnötig ist sondern auch das Stadtbild für immer beeinträchtigen wird, verzichten.
Das mag Herrn Hartan nicht gefallen, der den Anger für "sein" Schützenfest ohne Einschränkung weiter zur Verfügung haben möchte und dafür gerne einen weiteren Teil des Rosengartens opfern will aber darauf kann es nicht ankommen. Der Festplatz sollte sowieso besser in das alte Güterbahnhofsgelände integriert werden.
In das Kongresshaus kommt die lange für die Steingasse 7 angedachte Einrichtung. (Stadtmuseum?)
Das Kongresshaus wird am/im Schlachthof kombiniert neu gebaut. Dazu ein Hotel integriert, welches sicherlich auch von den dann dort ansiedelnden Firmen mit genutzt wird.
Ebenso ein Parkhaus, welches genug Parkplätze für Kongressteilnehmer, Fachhochschüler und dort anzusiedelnden Firmen bietet. Dann einfach einen Shuttleservice zum Bahnhof, wie es auch große Messen bieten und Alle sind glücklich.
Die Fläche ist da, wenn diese nicht ausreicht, dann wird eben in die Höhe gebaut. Wen soll es dort stören?
wird coburg auf längere sicht kein geld haben - weder für das eine noch für das andere!
Bleibt noch das Problem des fehlenden Geldes/Investors und dass sich ein größerer Kongressbetrieb in Coburg vermutlich gar nicht trägt.