Noch sind die Pläne für ein neues Verwaltungsgebäude von Schumacher Packaging in Ebersdorf nicht endgültig begraben. Wie Geschäftsführer Björn Schumacher in der Gemeinderatssitzung wissen ließ, hängen sie davon ab, wie die Coburger zum Flugplatz stehen.
Totenstille, alle hören zu. Eine Stunde lang. Betroffene Gesichter der Gemeinderäte. Zum Schluss Applaus für den Geschäftsführer der Schumacher Packaging GmbH, Björn Schumacher, der in einer engagierten Rede den Standpunkt der Befürworter für einen Verkehrslandeplatz bei Neida darlegte.
Nach dem nicht ganz alltäglichen Auftritt bei einer Sitzung formulierte Ebersdorf Bürgermeister Bernd Reisenweber (BG) es so: "Entweder jetzt den Kopf in den Sand stecken, oder für eine funktionierende Infrastruktur kämpfen. Wir profitieren alle davon, wenn der Laden läuft und Ebersdorf steht hinter Schumacher." Ein Grund, Schumacher zu laden, bestand auch darin, dass der am 25. Oktober 2012 vom Gemeinderat beschlossene Vorbescheid für den Bau eines Verwaltungsgebäudes nach drei Jahren ausläuft.
Eine Verlängerung dieses Bescheids oder eine Verlegung des Verwaltungsgebäudes hing wie ein Damoklesschwert über der Sitzung.
Bürgerentscheid schockierte Schumacher Zunächst ließ Schumacher wissen, dass ihn das Ergebnis des Bürgerentscheides schockiert habe, weil es in seiner Deutlichkeit alle Befürchtungen weit übertroffen habe. "Damit haben wir nicht gerechnet. Das ist ein schlechtes Signal an Unternehmer, denn alle Bürger profitieren von ihnen", sagte der Geschäftsführer, der betonte, dass er darauf gewettet habe, dass die Ebersdorfer Bürger hinter ihm stehen würden. Doch auch im Standort von Schumacher Packaging hatte die Mehrheit für den Austritt des Landkreises aus der Projektgesellschaft Verkehrslandeplatz Coburg (PGVC) gestimmt.
"Daraus werden sich unweigerlich Konsequenzen ergeben."
Schumacher betonte, dass für ihn, um heutzutage international wettbewerbsfähig zu sein, eine Fluganbindung nötig sei. Zum anderen gebe es in Deutschland allein 140 weitere Mitbewerber in der Branche Kartonagen. "Wir müssen den gleichen Service bieten wie diese Mitbewerber. Das geht nicht mehr nur am Telefon, sonst verlieren wir", sagte Schumacher, und: "Ohne Beteiligung der Öffentlichen Hand kommt ein Verkehrslandeplatz nicht zustande." Der Landkreis hätte 1,5 Millionen von den geschätzt 30 Millionen Euro Baukosten tragen sollen. 15 Millionen Euro hat der Freistaat Bayern zugesagt, 5,5 Millionen die Stadt coburg, acht Millionen die an der PGVC beteiligten Unternehmen, darunter Schumacher selbst.
Wie wird sich die Stadt Coburg entscheiden? Noch nicht ganz vom Tisch sind die Pläne für das
Schumacher-Verwaltungsgebäude in Ebersdorf, sie liegen auf Eis, signalisierte Schuhmacher. Ob es weitergeht, will er offenbar davon abhängig machen, wie die Stadt Coburg sich bei einem möglichen Bürgerentscheid verhält. An einer Finanzierungslücke wird der Flugplatzbau Schumacher zufolge nicht scheitern, jedoch muss dieses Geld zusätzlich von den Firmen erst verdient werden.
Auf alle Fälle sei es nicht gelungen, die vielen falschen Argumente der Gegner zu widerlegen, sagte Schumacher. Das sei auch der Grund, warum er nun im Gemeinderat spreche. Einen Ausbau des Verkehrslandeplatzes auf der Coburger Brandensteinsebene hielt Schumacher aus verschiedenen Gründen für nicht machbar, unter anderem wegen der kostenträchtigen Erdbewegungen.
Droht der Region der Niedergang? Der Region drohe der Niedergang, wenn nicht eine moderne Infrastruktur geschaffen werde, warnte der Unternehmer. Für junge Leute gebe es dann keine Perspektiven mehr. Deshalb war der Appell unüberhörbar - nicht nur an den Gemeinderat von Ebersdorf, sondern an alle Politiker - Überzeugungsarbeit bei den Bürgerinnen und Bürgern zu leisten. "Das Thema Landkreis-Beteiligung kann doch noch nicht abgehakt sein", meinte Schumacher.
Eine Lanze pro Verkehrslandeplatz brachen in kurzen Statements Helmut Ritter und Brigitte Keller (BG), Rainer Matern (CSU), Reiner Brückner und Joachim Hassel (SPD). Für Bürgermeister Bernd Reisenweber, der auf die Errungenschaften der Gemeinde dank der Industrie hinwies, beispielsweise auf das Klärwesen, das ohne zusätzliche Beiträge der Bürger finanziert werden konnte, blieb in seinem Resümee nur eines übrig: "Wir werden alles tun, dass der Verkehrslandeplatz gebaut wird. Wir werden Überzeugungsarbeit leisten."
flugzeug ist out hubschrauber ist in oder manche sind schon weiter als der schumacher der ahorn grüsst
Die Flugplatzgegner, die hohe Sicherungsmasten in Lützelbuch wünschen um die Brandensteinebene weiterhin tauglich zu machen, haben ihr Ziel erreicht. Für mindestens 2 Jahre muss der Landkreis aus dem Planungsverband aussteigen und darf kein Geld investieren. Dadurch hat er aber auch kein Mitspracherecht bei der Planung. Man kann annehmen, der Landrat wurde bei dem Bürgerentscheid für seine früheren Aussagen abgewatscht.
Aber man muss jetzt auch den Befürwortern, darunter Herr Schumacher, ihre Meinung und ihre Reaktion zubilligen, wir leben ja schließlich in einer Demokratie!
Also, wenn ich auf den Bürgerentscheid reagiere und sage "o.k, unter diesen Bedingungen zahle ich meine Gewerbesteuer eben in einer anderen Region, dann ist das doch völlig legal. Es steht jedem zu, sein persönliches Umfeld zu gestalten.
Was daraus entstehen kann, nun man muss vorsorgen. Also Garnstadter, legt schon mal ein Sparbuch für die Umlage beim Kläranlagenbau an, ich glaube nicht, dass P-L hilft, die Kosten zu decken.
... warum er sich so verbeißt in die Idee eines Flugplatzneubaues. Eben habe ich mit einem Piloten, der von der Brandensteinsebene aus fliegt, gesprochen. Er sagte mir, Herr Schumacher fliege nur mit einmotorigen Maschinen. Für die gebe es keine Probleme und Einschränkungen auf der Brandensteinsebene. Die Brandensteinsebene sei außerdem für wesentlich weniger Geld als es ein Neubau bei Neida verschlingen würde auszubauen.
Wenn Herr Schumacher sich mit der gleichen Vehemenz für eine Verlängerung der Genehmigung für den Instrumentenflug auf der Brandensteinsebene einsetzt, wird es auch eine solche geben, und zwar unbefristet.
Welche Überzeugungsarbeit wollen die Gemeindevertreter von Ebersdorf denn leisten? Der Bürgerentscheid im Landkreis ist abgeschlossen. Sollen nun die Coburger Bürger von Ebersdorf aus überzeugt werden? Ob die Coburger das wollen? Sie werden wohl auch nicht für ein unsinniges Projekt bezahlen wollen und in einem Bürgerentscheid für den Ausstieg der Stadt stimmen.
Und dann ist da ja auch noch das Planfeststellungsverfahren. Die Antragsunterlagen sind, wie auch der Stellungnahme des Landratsamtes zu entnehmen ist, hinten und vorne nicht ausreichend, um z. B. wasserrechtlich abschließend Stellung nehmen zu können. Die Untere Naturschutzbehörde kann die Angaben in den Antragsunterlagen nicht nachvollziehen. Darüber kann sich das Luftamt nicht hinweg setzen, es sei denn, es will sich eine Klatsche vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof einholen. - Die Antragsunterlagen lassen so viele ungeklärte Fragen offen, dass, sollte das Luftamt objektiv und rechtlich exakt entscheiden, es die eingereichten Pläne nicht feststellen kann.
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... haben entschieden und sie haben vermutlich die pro- und contra-Argumente für sich abgewogen. Ob Herr Schumacher enttäuscht ist oder nicht interessiert soviel, wie wenn in China der berühmte Sack Reis platzt. Weinerlich-drohende Auftritte vor Gemeindräten werden mit Sicherheit bei einem Bürgerentscheid in Coburg wieder zu einem für S. enttäuschenden Abend führen. Ich frage mich übrigens auch, warum immer nur Herr S. " bellt" - von wesentlich bedeutenderen Unternehmen wie z.B. Haba, Valeo, HUK, Waldrich uvm. hört man gar nix. Sehr eigenartig!