Dorfladen Rossach mit ungewisser Zukunft

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Der Dorfladen in Rossach ist ein Treffpunkt für Jung und Alt.
Der Dorfladen in Rossach ist ein Treffpunkt für Jung und Alt.
Foto: Franziska Porzelt

Die Einkaufsmöglichkeit in Rossach ist ein Treffpunkt für Jung und Alt. Doch der Mietvertrag läuft aus, bei der Suche nach Alternativen drängt die Zeit.

Was wird aus dem Dorfladen in Rossach? Das Jubiläum zum 26. Februar ist bereits geplant, doch die Zukunft des Rossacher Dorfladens scheint ungewiss. Wegen fehlender Entwicklungsmöglichkeiten wurden Verhandlungen mit dem Vermieter aufgenommen, die noch andauern. Da die neuen Mietbedienungen aber kaum umsetzbar sind, muss nach neuen Lösungen gesucht werden: Die Zeit für Alternativen wird knapp. Eine Möglichkeit könnte der Neubau am Rossacher Dorfanger sein.

Im Zuge der noch nicht abgeschlossenen Dorferneuerung ist es noch möglich, Fördergelder vom Amt für ländliche Entwicklung zu erhalten. Schon im Januar wurde das Projekt dem Gemeinderat Großheirath vorgestellt und von fast allen Gemeinderäten positiv aufgenommen. Auch Bürgermeister Udo Siegel (CSU/BB) hat den Vorschlag des Projektteams nicht abgelehnt und nahm Kontakt mit dem zuständigen Amt auf.

Das Süßigkeitenglas hinter der Kasse

Zur Zeit ist der Dorfladen nicht nur ein wichtiger Teil für die Nahversorgung. Er ist auch Treffpunkt für Jung und Alt, um Kontakt aufzunehmen und Geschichten auszutauschen. "Eine Gelegenheit zum Plausch findet man hier immer und es gibt Kunden, die richtig aufblühen, wenn sie im Laden sind", sagt Petra Eckert, Geschäftsführerin des Dorfladens.

Aber nicht nur ältere Kunden kommen gerne in den Laden: Viele Kinder begleiten ihre Eltern gerne. Das liegt aber nicht an der Lust zum Einkaufen, sondern an dem Süßigkeitenglas hinter der Kasse. "Die begehrten Mäuse und Gummibärchen haben sogar schon bei manchem dazu geführt, dass er den Einkauf einfach an der Kasse liegen gelassen hat", sagt Jonas Stüllen, stellvertretender Geschäftsführer des Dorfladens. Um diesen gesellschaftlichen Zugewinn nicht zu verlieren, wird ein neues Konzept dringend gebraucht.

Mehrwert für die Gemeinde durch Neubau

Geplant ist ein Neubau des Dorfladens mit angrenzendem Mehrzweckraum am Dorfanger. Bisher steht auf dem Grundstück der Gemeinde Großheirath das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Rossach. Der unbebaute Teil des Grundstücks wird als Abstellfläche für Baumaschinen und Baustoffe verwendet. "Mit der Nutzung der bisher unbebauten Fläche könnte ein Mehrwert für die gesamte Gemeinde entstehen.", sagt Petra Eckert.

Denn das neue Konzept beinhaltet nicht nur einen Dorfladen. Auch ein Mehrzweckraum, der Platz für circa 70 Personen bietet, ist teil des neugedachten Plans. Um den Raum auch für Feierlichkeiten vermieten zu könne, ist eine Küche vorgesehen, die vom Laden und dem Mehrzweckraum genutzt werden kann. "Wir können uns gut vorstellen, auch Events, wie einen Bockbieranstich oder eine Kinderdisco auszurichten", so Jonas Stüllein. Die bessere Lage an Radweg und B 4 wird auch weitere Gäste anlocken, denen der Dorfladen bisher nicht aufgefallen ist.

Die Öffnungszeiten am Sonntag bleiben weiterhin erhalten, um mit einem zusätzlichen kleinen Kaffee auch sonntags Gäste zu bedienen. Ein weiterer Vorteil des erweiterte Gastronomieangebot wäre die Schaffung weiterer Arbeitsplätze in der Gemeinde. "Alle unsere sieben Mitarbeiter kommen aus der Region, das soll so bleiben", betont Eckert. Neben dem Ausbau der Gastronomie, wird auch die Ladenfläche des Dorfladens auf 140 Quadratmeter wachsen.

Dadurch kann auch das Bio-Sortiment und das Angebot an regionalen Produkten stetig gesteigert werden. Im Moment finden sich in den Regalen fast 30 regionale Lebensmittel und Spirituosen und es sollen noch weitere dazu kommen. Auch Geschenkideen von regionalen Handwerkern können im neuen Laden eine Platz finden.

Finanzierung wird geprüft

Das Konzept des Neubaus steht. Der wichtigste Teil, die Finanzierung, bleibt aber ungewiss. Eine Idee wäre die Förderung noch im Zuge der Dorferneuerung zu beantragen. Hier stehen bis zu 60 Prozent Förderung für die geplanten Investitionskosten von 1000 000 Euro im Raum. "Bisher haben wir den Laden ohne kommunale Hilfe stemmen können", sagt Roland Schultheiß, stellvertretender Geschäftsführer. Die Anfangsfinanzierung von 40 000 Euro wurde durch Beteiligungen der Bevölkerung getragen.

Wie die Finanzierung des neuen Projekts gestemmt wird, soll nun von der Gemeinde geprüft werden. Auch Bürgerbeteiligungen und Sponsorengelder sind im Gespräch. "Wir haben schon einige freiwillige, die lieber heute als morgen beim Neubau mithelfen möchten", sagt Petra Eckert im Interview. Sie hofft, dass bis März eine Entscheidung getroffen werden kann.