Kaum ist das vierte ICE-Paar für Coburg versprochen, scheint es schon wieder in Gefahr zu sein: Im Deutschlandtakt 2030 kommt eine schnelle Verbindung über die Vestestadt nicht vor.
Der "Zielfahrplan Deutschlandtakt 2030" beschreibt, welche Züge welche Städte in welchem Takt und Tempo ab 2030 verbinden sollen. Coburg ist darin als Halt einer "regionalen Fernverkehrslinie", abgekürzt FR, zu finden. Diese FR-Linie 10 würde laut Deutschlandtakt stündlich zwischen Coburg und Nürnberg verkehren und alle zwei Stunden zwischen Nürnberg und Erfurt. Laut Wikipedia sollen die Züge 160 Stundenkilometer schnell fahren. Von ICE-Verbindungen über Coburg ist in dem Plan indes nicht die Rede. Beim "Deutschlandtakt" handelt es sich um eine Studie des Bundesverkehrsministeriums - das Unternehmen Bahn hat damit nichts zu tun.
Coburg hat derzeit drei ICE-Halte in jede Richtung an Werktagen; ab dem Dezember 2019 sollen es sogar vier werden. Das hatte die Bahn am 12. Oktober mitgeteilt - drei Tage, nachdem das Bundesverkehrsministerium den "Zielfahrplan Deutschlandtakt 2030" veröffentlicht hatte. Die Coburger Bestrebungen gehen dahin, einen ICE-Halt alle zwei Stunden zu bekommen, und zwar mit Zügen, die nach Berlin und München durchfahren.
Neben den ICE hat Coburg derzeit alle zwei Stunden eine schnelle Regionalzugverbindung nach Nürnberg über die Neubaustrecke. Finanziert wird diese Linie vom Freistaat Bayern über die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG). Für die Finanzierung von Fernverkehrsstrecken ist der Bund zuständig - das müsste dann auch für eine regionale Fernverkehrsverbindung Nürnberg-Erfurt gelten.
Die Linie FR 10 würde laut Deutschlandtakt genauso lange nach Nürnberg brauchen wie jetzt der schnelle Regionalexpress. Die Fahrt Coburg-Nürnberg würde rund 70 Minuten dauern (weil der Zug neun Minuten Aufenthalt in Bamberg hätte), die Fahrt Coburg-Erfurt 40 Minuten.
Vorgesehen ist im Zielfahrplan auch eine Linie FR 3. Sie verläuft über Lichtenfels und das Saaletal und soll laut Deutschlandtakt alle zwei Stunden mit 200 Stundenkilometern die Strecke München-Leipzig-Berlin-Warnemünde bedienen.
Im 2-Stunden-Takt nach Erfurt wäre eine Verbesserung des heutigen Zustandes. Mir ist egal, wie der Zug heißt, mit em ich fahre. Und die Verbindung nach Leipzig war vor des vielgelobten ICE-Haltes in Coburg auch bedeutend besser als jetzt. Außerdem waren die Anbindungen nach Würzburg-Frankfurt schneller und mit weniger Umsteigen verbunden. Jetzt kann man entweder in Bamberg, Schweinfurt (!) und Würzburg umsteigen oder die zeitlich viel längere Verbindung über Nürnberg nehmen. Vorei die Zeiten, in denen man von Coburg aus bequem Anschluss an einen RE von Bamberg nach Frankfurt hatte. Verbesserung durch den ICE??? Für mich nicht. Seitdem wir den ICE hier haben, fahre ich weniger.
Da hilft wohl nur: mit den Füßen abstimmen (-> Angebot nutzen,fleißig Fahrkarten kaufen)