Ist das die Wende für Coburg? Bisher wollte die Bahn Coburg nur jeweils zwei ICE-Halte am Morgen und am Abend zugestehen. Laut IHK-Präsident Friedrich Herdan und Oberbürgermeister Norbert Tessmer ist die Bahn nun bereit, Coburg mehr zuzubilligen und dazu Verhandlungen mit dem Freistaat aufzunehmen.
Ist das die Wende für Coburg? Bisher vertrat die Deutsche Bahn felsenfest den Standpunkt, jeweils ein ICE-Halt in beiden Fahrtrichtungen am Morgen und am Abend seien für Coburg ausreichend. Dass sich die Bahn jetzt auf eine Kompromisslösung einlassen und Coburg mehr zugestehen will, hat sogar Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) und den Präsidenten der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Coburg, Friedrich Herdan, überrascht. Sie brachten diese Nachricht von Gesprächen mit, die sie am vergangenen Freitag unter anderem mit Klaus-Dieter Josel, dem Bevollmächtigten des DB-Konzerns für Bayern, in München geführt hatten.
Ergebnisse in "naher Zukunft"
Die Bahn habe zugesagt, sie werde mit dem Freistaat über eine bessere ICE-Anbindung - über die Tagesrandlagen hinaus - auf der Fernverkehrsstrecke verhandeln. "Wir waren beide überrascht, dass die Deutsche Bahn sich jetzt erstmals kompromissbereit zeigt", berichtete Friedrich Herdan am Donnerstag in einem Pressegespräch. Dieser Richtungswechsel gebe Anlass zu "großem" Optimismus, so Herdan: "Wir können in naher Zukunft mit Ergebnissen rechnen."
Wie diese genau aussehen könnten, ist allerdings noch nicht klar. Zunächst seien noch einige Punkte aus der Potenzialanalyse der Fahrgastzahlen zu klären, die die IHK zu Coburg gemeinsam mit der Stadt und Landkreis sowie weiteren Kommunen und Gremien aus ganz Oberfranken und Südthüringen in Auftrag gegeben hat. Diese Analyse geht von bis zu 1400 Fahrgästen täglich aus, die eine permanente ICE-Anbindung in Coburg nutzen würden. Dieser Punkt, insbesondere auch die Auswirkungen auf die Fahrgastzahlen in Bamberg und Erlangen, müsse noch einmal genau untersucht werden.
Die Gespräche mit Klaus-Dieter Josel und weiteren Vertretern der Bahn, des bayerischen Verkehrsministeriums und mehrerer Coburger Gremien seien "sehr intensiv", aber auch in einem "sehr freundlichen Klima" geführt worden, berichtete Herdan. Zwar gebe es in puncto Potenzialanalyse immer noch unterschiedliche Einstellungen, aber die Standpunkte näherten sich an. "Wir sind ebenfalls kompromissbereit", versicherte Herdan, stellte aber gleichzeitig klar, dass ein Zubringer zum ICE auf der Schnellbaustrecke zwar schön wäre, sich Coburg damit aber nicht "abspeisen" lassen werde. "Unter dem ICE machen wir es nicht!"
Wirtschaft braucht den ICE
Das ist auch für OB Norbert Tessmer die Kernaussage. "Es muss überall ankommen, dass Coburg nur zwei ICE-Paare morgens und abends nicht akzeptiert." Coburg habe große Firmen, die auf Reisemöglichkeiten angewiesen seien. Bei seinen Betriebsbesuchen werde er auch immer wieder auf dieses Thema angesprochen. "30 Millionen werden für die Einschleifung verbuddelt - für vier Halte pro Tag? Das kann man niemandem plausibel machen und es würde die Region schädigen." Ein Systemhalt - wie auch immer er letztendlich aussehen möge - sei unverzichtbar. Von "Stillstand der Verhandlungen" könne im übrigen keine Rede sein, so Tessmer.
Schon mehrmals waren die Coburger - in unterschiedlich besetzten Delegationen - beim Verkehrsministerium in Sachen ICE-Halt vorstellig geworden, zuletzt im Mai dieses Jahres. Das Ergebnis sei jeweils "sehr mager" gewesen, wie Friedrich Herdan sagte. "Die Bahn hielt an ihrem Standpunkt fest. Es wurden keine Fortschritte erreicht." Dann habe sich die Bahn bereit erklärt, Gespräche über die Potenzialanalyse zu den Fahrgastzahlen zu führen, doch ein solches Treffen kam zunächst nicht zustande - bis zum vergangenen Freitag.
...ist aber sehr dürftig.
gibt es wohl einfach noch nicht zu berichten. (Deswegen auch der Hinweis auf weitere folgenden Informationen)
Aber mir ist so eine knappe Meldung lieber als gar nichts (wie bei der anderen Coburger Tageszeitung)
"Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen."