Es gab mehrere Gründe, warum die Mehrheit der Mitglieder des Sängerkranzes Wiesenfeld für eine Auflösung ihres Vereines stimmten.
Für den Sängerkranz Wiesenfeld kam es in der letzten Zeit ganz hart: Nicht nur, dass der Gesangverein seinen langjährigen Dirigenten Hans-Peter Fischer, der am Heiligen Abend starb, zu Grabe tragen musste, die Mitglieder nahmen bei der Hauptversammlung auch noch von ihrem Verein Abschied.
Es fiel den Anwesenden beileibe schwer, den Sängerkranz, der seit 1924 bestand, aufzulösen. Immerhin waren 19 Mitglieder dazu bereit. Die Satzung, wonach eine Zweidrittelmehrheit der Anwesenden für eine Auflösung erforderlich ist, war erfüllt. Zwei Enthaltungen gab es. Das Vereinsvermögen geht an den Wiesenfelder Kindergarten.
"Wir wollen zu keinem anderen Chor"
Der Vorsitzende Siegmar Helder führte mehrere Argumente für die Auflösung ins Feld. Es gebe kein Stammlokal mehr, trotz Werbung sei kein Nachwuchs mehr zu finden und ein bezahlbarer Dirigent sei nicht mehr vorhanden. "Es kommen keine Sänger mehr, das ist traurig, aber wahr", sagte Helder.
Der Vorsitzende der Sängergruppe Sennigshöhe, Leopold Schindler, appellierte an die Mitglieder, ihren Verein fortbestehen zu lassen. Er plädierte für den Erhalt des Vereines, indem man sich mit Nachbarvereinen zusammentut. Doch das fruchtete bei den Sängern nicht. Auch der Vorschlag, die Vereinstätigkeit ruhen zu lassen, ging ins Leere. "Wir wollen zu keinem anderen Chor", entgegnete Helder und fügte hinzu: "Wir bevorzugen das deutsche Liedgut, damit kann man halt keine jungen Sänger mehr begeistern."
Auch Höfer wollte, das es weitergeht
Sehr nahe ging die Auflösung dem Ehrenvorsitzenden Rudolf Grellert, der für 70 Jahre Singen noch geehrt werden konnte. Bei der Abstimmung pro oder kontra Auflösung enthielt er sich der Stimme. Grellert: "Ich habe viele schöne Stunden im Verein erlebt." Meeders Bürgermeister Bernd Höfer (CSU/LV), der auch für einen Erhalt warb, meinte, dass der Sängerkranz ein wichtiger Bestandteil der Gemeinde Meeder sei und viele gesellschaftliche Anlässe begleitet habe.
Eingangs gab der Vorsitzende noch seinen Jahresbericht ab. Er erinnerte an zahlreiche Ständchen, die verschiedenen Gesangsauftritte in der Kirche, den Auftritt beim Ehrungsabend des TV 07 Wiesenfeld, an das Sommerfest und an die Weihnachtsfeier.
Ehrungen für langjähriges Singen nahm Jens-Uwe Peter, der kommissarische Vorsitzende des Sängerkreises Coburg/Kronach/Lichtenfels, vor: