Das Feuer im Hallenbad ist fast schon vergessen

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Da ist er, der Übeltäter: Marco Höhn und Armin Münzenberger (rechts) besichtigen den Schaltschrank, in dem am Sonntag ein Schmorbrand ausgebrochen ist. Münzenberger geht von deutlich unter 50.000 Euro Schaden aus. Foto: Berthold Köhler
Da ist er, der Übeltäter: Marco Höhn und Armin Münzenberger (rechts) besichtigen den Schaltschrank, in dem am Sonntag ein Schmorbrand ausgebrochen ist. Münzenberger geht von deutlich unter 50.000 Euro Schaden aus. Foto: Berthold Köhler

Der Brand im Neustadter Hallenbad hinterließ nicht mehr als einen kaputten Schaltschrank. Die Stadtwerke sind zuversichtlich, dass schon am Donnerstag wieder geöffnet wird.

Selbst die feinste Nase bemerkt nichts. Man riecht gar nichts mehr. Nicht einmal einen Meter von dem Schaltschrank entfernt, der am Sonntagnachmittag die Ursache für einen Einsatz der Feuerwehren und Rettungsdienste aus dem gesamten Landkreis Coburg war. Ganz vergessen ist der Schmorbrand im Neustadter Hallenbad nicht - alleine schon deshalb, weil der Badebetrieb erst einmal eingestellt werden musste.

Armin Münzenberger, Chef der Stadtwerke (SWN) und damit auch Herr über das Schwimmbad, stört die vorübergehende Schließung aber nicht. "Zuerst sind wir natürlich erleichtert, dass niemandem etwas passiert ist", sagt Münzenberger, während er gemeinsam mit Energieberater Marco Höhn den Schaden noch einmal bewertet. Und bei einer Einschätzung, da sind sich beide einig: "Wir hatten Glück im Unglück."

Der Schmorbrand blieb nämlich dort, wo er ausgebrochen war: im Schaltschrank. Hätte die Hitze aus dem Metallschrank den Weg ins Freie und an die umliegenden Kabelstränge gefunden, hätte die Sache auch ganz anders ausgehen können. So aber musste die Neustadter Feuerwehr nicht einmal mehr eingreifen, als sie am Sonntag im Keller des Schwimmbades eintraf. "Sehr umsichtig" seien die Einsatzkräfte da vorgegangen, lobt Armin Münzenberger am Tag danach. Die Folgeschäden sind gerade einmal Nebensache: Ein bisschen Asche auf dem Fußboden, ein paar Rauchflecken an der Wand - das war es eigentlich schon.

Ab Donnerstag wieder offen?

"Aber wir müssen sicherheitshalber mal die Kabel über dem Schaltschrank prüfen", sagt der SWN-Chef. Deshalb wagt er auch nur eine vorsichtige Prognose, wann das beliebte Hallenbad wieder betriebsbereit ist. "Wir hoffen, das Bad bereits am kommenden Donnerstag wieder öffnen zu können", vermutet Münzenberger. Aber erst einmal müssen noch Details mit der Versicherung geklärt werden und dann die Fachleute einer Elektrofirma kommen. Deshalb bremst Münzenberger noch ein bisschen: Verlässlich Aussagen könne er erst im Laufe des Dienstags treffen.

Die moderne Technik im Innern des nach dem Brand 2001 sanierten Schwimmbades war die Basis dafür, dass die rund 100 Badegäste am Sonntagnachmittag nicht in Gefahr gerieten. "Die 2005 in Betrieb genommene Meldeanlage hat den Brand gemeldet, noch bevor das Bäder team etwas bemerken konnte", erklärt Armin Münzenberger.

Schnelle Einsatzkräfte

Erst, als die Neustadter Feuerwehr schon unterwegs war, bemerkten Badegäste und Mitarbeiter den beißenden Geruch aus dem Keller. Im selben Moment waren die Rettungskräfte aber auch schon da und brachten alle Menschen aus dem Bad in die nahe gelegene Turnhalle. Wie schnell das ging, beeindruckt Armin Münzenberger auch noch am Tag danach: "Da darf ich den Rettungs- und Einsatzkräften für ihr rasches Eingreifen nochmals danken."

Die Stadtwerke haben sich inzwischen vom BRK, das die "gestrandeten" Badegäste einige Zeit in der Frankenhalle namentlich erfasste und versorgte, die Namen aller Schwimmbadbesucher geben lassen. "Wir werden uns mit allen in Verbindung setzen" - da haben die 100 Personen, denen vom Sonntag vermutlich schon noch der Schreck in den Gliedern sitzt, das Wort von Münzenberger.

Ein "Schwachpunkt" in der Technik des Hallenbades ist der Schaltschrank im Keller übrigens nicht. "Der ist eigentlich nahezu wartungsfrei", erklärt Marco Höhn. Und auch nicht schwimmbadspezifisch, ergänzt sein Chef: "So etwas findet man in jedem zweiten Gewerbebetrieb." Deshalb dürfte es auch nicht allzu lange dauern, bis die entsprechenden Ersatzteile nach Neustadt geliefert werden. Dann steht dem ungetrübten Badespaß auch bald nichts mehr im Wege.