Die "Initiative Rodachtal" und das Coburger Land gehen in die Offensive: 400.000 Euro stehen für das Projekt ,,FahrRADies'' zur Verfügung, um mehr Touristen auf zwei Rädern anzulocken.
Es sind "fahrradiesische" Zustände, von denen Michael Amthor als Chef des Coburger Tourismusbetriebs und Regionalmanager Stefan Hinterleitner träumen. Mit einem Investitionsvolumen von 400 000 Euro aus Fördermitteln wollen sie gemeinsam den Raum Coburg und da insbesondere das Rodachtal als Ziel für Radtouristen attraktiver machen. "Bis Ostern wollen wir die ersten verkaufsfähigen Angebote haben", sagte Hinterleitner gestern bei der Vorstellung des Projektes "FahrRADies" im Streufdorfer "Cafe im Hof".
Für ein solches Projekt braucht es natürlich Partner - nicht nur bei der Finanzierung, die sich aus Förderungen der EU, des Bundes, der Länder und der Kommunen in Bayern und Thüringen zusammensetzt. "25 Betriebe sollten es schon sein, die sich am Angebot beteiligen", wünscht sich Hinterleitner.
Eine zentrale Rolle beim neuen touristischen Angebot in der Region spielen die immer beliebter werdenden E-Bikes.
Um diese herum soll im künftigen "FahrRADies" eine Infrastruktur aufgebaut werden: Fahrradfreundliche Unterkünfte, Radverleiher, Pannenservice und vieles mehr. Und natürlich auch Kooperationen mit den Thermen und Kurkliniken in der Region, die mit ihren Angeboten aus den Bereichen Prävention und Fitness die gleiche Zielgruppe ansprechen.
"Fahrrad ist ein wichtiges Thema für uns", weiß auch Hendrik Dressel, der Vorsitzende der "Initiative Rodachtal". Dressel wohnt selbst nicht weit von der Verbindung im Werra-Obermain-Weg entfernt und hat im vergangenen Jahr sehen können, dass diese neue Route "sensationellen" Zuspruch erfahren hat. Das Potenzial, das Rodachtal als national oder sogar international bedeutende Radler-Region auszubauen, sei also auf jeden Fall vorhanden.
"Aber nur ein paar Radwege ausweisen", sagte Dressel, "wird nicht ausreichen". Deshalb eben das "FahrRADies", für das noch im Frühjahr über einen externen Partner 10 bis 15 E-Bikes als mietbare Start-Flotte angeschafft werden sollen.
Einheitlich auftreten Ganz wichtig ist für Stefan Hinterleitner, dass das neue Angebot mit einem einheitlichen Auftritt aller Beteiligten verbunden ist. "Das beginnt bei Fahrradständern, geht oder Kartenmaterial sowie der Ausschilderung weiter und endet bei einer deutlich sichtbaren Auszeichnung der Partnerbetriebe.
Wobei ein geschlossener Auftritt der Tourismus-Region Coburger Land sowieso noch ausbaufähig ist, sagt der Regionalmanager: "Ich sage es einmal vorsichtig: Hier besteht noch Optimierungsbedarf."
45 und ein bisschen mehr Zielgruppe beim "FahrRADies" ist aber
ausdrücklich nicht nur die "Altergruppe 45+++" (O-Ton Hinterleitner). Auch die Menschen der Region sollen die Gelegenheit bekommen, auf dem Fahrrad oder mit dem E-Bike ihre Heimat zu erkunden. Hendrik Dressel wünscht sich sowieso schon lange, dass die Coburger und Südthüringer die Schönheit ihrer Heimat mehr zu würdigen wissen. "Dort zu leben, wo andere Urlaub machen, ist ein Zeichen für Lebensqualität", sagt der Seßlacher Bürgermeister.
Damit das Angebot bis Ostern schnell voran kommt, hat das "FahrRADies" sogar schon personelle Verstärkung bekommen. Volker Jauch, der sich in Coburg bei der Neugestaltung des Coburger Weihnachtsmarktes und als Eventmanager einen Namen gemacht hat, wird schon bald seine Räume als "Netzwerkbetreuer" im Ummerstadter Büro der Initiative Rodachtal beziehen.
Dort steht er künftig auch jeden zweiten Mittwoch im Monat als Ansprechpartner für interessierte Betriebe aus dem touristischen Bereich zu Verfügung.
Das ist das "FahrRADies" Struktur Durch den Tourismusbetrieb Coburg wurden bereits 28 Fahrrad-Rundrouten ausgearbeitet - zwölf davon verlaufen durch das Gebiet der "Initiative Rodachtal".
Kontakt Interessierte Betriebe aus den Bereichen Beherbergung, Gastronomie, Gesundheit und Handel können sich an Volker Jauch bei der Initiative Rodachtal wenden. Telefonnummer: 036871/390033. - Email:
fahrradies@initiative-rodachtal.de.
Vor Ort In Bad Colberg, Seßlach, Weitramsdorf, Ahorn und dem Itzgrund soll es noch im Januar Info-Abende zum neuen Angebot geben.
1. dass ein neuer tourismusleiter gleich an seinem ersten arbeitstag so einen pressetermin wahrnimmt. da können wir uns ja auf eine neue art von hofberichterstattung äh entschuldigung pressearbeit freuen.
2. dass sich nun ein regionalmanager auf das thema fahrradtourismus stürzen muss, und erinnere mich, dass bereits 1980 ein neuer landkreis-fremdenverkehrssachbearbeiter sich dieses themas angenommen hat und jahrelang schilder persönlich angebracht, vier rundwege ausgewiesen und sich so jahrelang in seiner bedeutung gesonnt hat. - ohne dass diese tätigkeit zu irgendwelchen größeren ergebnissen geführt hätte.
3. dass der sesslacher bm ein paar radfahrer, die an seinem hof vorbeikommen, sensationell findet, lese ich eher amüsiert. zumal er sich im tourismusbereich bisher eher wacklig bewegt hat. ich denke nur daran, dass er strahlend im überlandbus von erfurt nach bad staffelstein saß, sich in der presse ablichten ließ - wobei bad rodach bei der ganzen aktion ohne erwähnung geschweige denn berücksichtigung blieb - und das auch noch gut fand. und das als vorsitzender der initiative rodachtal und stv. des landrats!