Zwischen Ironie und schräger musikalischer Vielseitigkeit - wie das Trio "Da Huawa, da Meier und I" seinen eigenen Stil findet und dabei das Publikum intelligent unterhält.
Vorsicht vor dem Trachtenhut. Denn unter diesem Trachtenhut nistet keine volkstümelnde Borniertheit, sondern ein ironisch gestimmter Geist mit unverkennbarer Freude an Verkleidungen aller Arten. Das Trio "Da Huawa, da Meier und I" treibt jedenfalls gleich in doppelter Hinsicht und mit beachtlicher Ausdauer ein Spiel der Verkleidungen - im fliegenden Wechsel der Kostümierung, aber auch im flotten Wechsel des musikalischen Stils.
Zwischen Volksmusik und Reggae, zwischen Blues und Balkan-Jazz springen Christian Maier, Matthias Meier und Siegi Mühlbauer offenkundig ebenso mühelos hin und her wie zwischen einem großen Arsenal an Instrumenten.
Wer zunächst vielleicht nur flüchtig hinhört, könnte das Trio wahlweise für eine musizierende Comedy-Truppe oder für einen verdünnten Aufguss der Biermösl Blosn halten.
In Wahrheit aber verbirgt sich hinter dem ironischen Spiel mit der Volksmusik-Attitüde ein bisweilen geradezu artifizielles Jonglieren mit Klischees und Assoziationen.
Zugaben über Zugaben Soll man dieses Trio als Musik-Kabarettisten bezeichnen? Schließlich beweisen sie in ihrem neuen Programm "D' Würfel san rund" waches Gespür für allerlei gesellschaftliche und politische Themen - von den jüngsten Entwicklungen zum Thema Energiewende bis hin zum NSA-Abhörskandal. Selbst aktuelle Themen aus der Region Coburg finden Eingang in ihr Programm mit den Spekulationen um eine mögliche Ansiedlung des Versand-Riesen Amazon.
Trotz aller textlichen Anspielungen aber scheint sich der Witz dieses Trios bevorzugt zunächst an musikalischen Einfällen und Anspielungen zu entzünden.
Mit entlarvender Präzision und treffsicherer Ironie: der Auftritt als "Flamigos" im glitzernden Outfit volkstümelnder Schlagerstars. Herrlich schnulzig intonierte Trompetenmelodien führen die Trivialität dieses Genres geradezu genüsslich vor.
Nebenbei erfährt das altersmäßig durchaus gemischte Publikum auch noch allerlei kuriose Details aus dem Leben reisender Unterhaltungskünstler, die einerseits reichlich Zeit auf überfüllten Autobahnen verbringen und andererseits in Gefahr geraten, beim ständigen Wechsel der Hotelzimmer ein wenig die Orientierung zu verlieren.
Musikalisch freilich verlieren "Da Huawa, da Meier und I" bei ihrem dritten Coburg-Gastspiel und bei allem Wechsel der Stile keineswegs die Orientierung.
Das Publikum im "Schwarzen Bären" jedenfalls erklatscht sich mit ausdauerndem Beifall gleich mehrere bereitwillig servierte Zugaben.
Zur Geschichte des Ensemble Gründung Das Trio "Da Huawa, da Meier und I" wurde 1999 gegründet. Bereits im Jahr 2000 kam Christian Maier als neuer "Huawa" zur Gruppe. "D' Würfel san rund" ist das vierte Programm des Ensembles.
Diskographie Neben einem Studioalbum liegen drei Live-Alben, eine Live-Single sowie DVD-Dokumentation vor.