Wie der singende Comedian Martin Frank das Publikum im Coburger Kongresshaus mit seinem Programm "Es kommt, wie's kommt" unterhält.
Martin Frank ist der Schutzpatron aller Fatalisten. Schließlich hat der junge Comedian aus Niederbayern sein aktuelles Soloprogramm "Es kommt, wie's kommt" getauft. Den Widrigkeiten des Lebens einfach mit einem gequälten Lächeln gegenüber treten - das ist die Botschaft, die Martin Frank mitgebracht hat für seinen Auftritt im fast ausverkauften Coburger Kongresshaus Rosengarten.
Misslungene Aufnahmeprüfung
Niederbayern als Soziotop mit ganz speziellen Wachstumsbedingungen liefert den Rahmen für Martin Franks Geschichten aus dem Alltag eines Singles in ländlicher Umgebung. Frank erzählt von mancherlei Enttäuschungen bei der Partnersuche, schildert den gescheiterten Versuch, die Aufnahmeprüfung am Salzburger Mozarteum zu bestehen und beschreibt aus Studienzeiten Erlebnisse in der U-Bahn und bei der Wohnungssuche in München.
Unfreundliche Eingeborene
Als menschlicher Referenzpunkt in diesem autobiografisch grundierten Universum zwischen Niederbayern und der Landeshauptstadt München mit ihrem schier unerschöpflichen Reservoir an unfreundlichen Eingeborenen dient die namenlos bleibende Oma. Deren Ratschläge für alle Lebenslagen begleiten den zur Bühne drängenden Enkel auch in Situationen, in denen er diese Ratschläge ganz und gar nicht hören will.
Hintersinnige Botschaften
Dieser Eintopf an Klischees, den Martin Frank in seinem Programm zusammengerührt hat, verspricht deftige Hausmannskost und bietet doch immer überraschend subtile Pointen. Denn letztlich ist das krachlederne Idiom auch eine ganz praktische Maskerade, mit der sich durchaus auch hintersinnige Botschaften vermitteln lassen.
Von Bizet bis Händel
Dass ein Comedian weder Zynismus noch Häme benötigt, um sein Publikum auf dem umkämpften Markt hauptberuflicher Spaßmacher gut zu unterhalten, beweist Martin Frank an diesem Abend mit großem Erfolg. Dazu trägt auch bei, dass er sein vom Mozarteum verschmähtes Gesangstalent dramaturgisch geschickt in sein Programm einbaut - zwischen Bizets Torero-Lied und Händels "Ombra mai fu" verblüfft Martin Frank mit ausdrucksvoller, warm timbrierter Baritonstimme. Ausdauernder Beifall für einen jungen Comedian mit beträchtlichem Karriere-Potenzial.
Aus dem Leben eines jungen Comedians
Martin Frank, 1992 geboren und auf einem Bauernhof in Niederbayern aufgewachsen, absolvierte er eine dreijährige Schauspielausbildung in München. Sein erstes abendfüllendes Soloprogramm präsentierte er im Alter von 19 Jahren. Sein Soloprogramm "Alles ein bisschen anders - Vom Land in d'Stadt" feierte 2015 in München Premiere. Sein aktuelles Soloprogramm trägt den Titel "Es kommt wie's kommt".