Coburgs größter Stadtteil soll nicht in die Röhre gucken

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Mathias Langbein (SPD)
Mathias Langbein (SPD)

Im neuen Coburger Stadtrat sitzt zwar kein Scheuerfelder, mit Mathias Langbein aus Tiefenstein aber zumindest ein Fast-Scheuerfelder.

Gehört die Tiefensteiner Siedlung zum Stadtteil Scheuerfeld oder nicht? Nein - wenn es nach der strengen Grenzgemarkung geht, an der sich auch die evangelische Kirche bei der Aufteilung ihrer Sprengel oder die Stadt bei der Zuordnung von Wahllokalen orientiert. Doch moralisch sieht sich Mathias Langbein, der seit 1989 in Tiefenstein wohnt, sehr wohl auch als Scheuerfelder. Denn auch, wenn er etwa zur Kirchengemeinde St. Markus gehört (und nicht nach Scheuerfeld) und am Sonntag auch im Wahllokal Berufschule am Judenberg wählen musste (und nicht in der Schule Scheuerfeld): "Mein Familienleben spielt sich überwiegend in Scheuerfeld ab!" Langbein ist zum Beispiel Vorsitzender des Fördervereins Turnhalle Scheuerfeld, Zweiter Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Scheuerfeld und auch Zweiter Vorsitzender der Jugend-Fußball-Gemeinschaft, die der TSV Scheuerfeld mit mehreren Nachbarvereinen bildet.
Außerdem ist Mathias Langbein seit 13 Jahren Stadtrat - und zwar auch für die Scheuerfelder Belange, wie er in einem Gespräch mit infranken.de betont. IAm Mittwoch hatten wir berichtet, dass es kein einziger Scheuerfelder in den neuen Stadtrat geschafft hat und deshalb nun ein Ortssprecher gesucht werden soll.

Ansprechpartner für die Bürger

Mathias Langbein, der Tiefensteiner, der sich aber auch irgendwie als Scheuerfelder fühlt, begrüßt, dass es einen Ortssprecher geben soll. Gleichwohl möchte er die Scheuerfelder beruhigen: "Ich war in der Vergangenheit der Ansprechpartner für alle Scheuerfelder Belange und werde das auch künftig sein!" Dass er von den Scheuerfeldern auch entsprechend anerkannt wird, sieht er durch sein Wahlergebnis bestätigt: In zwei der drei Scheuerfelder Stimmbezirke erreichte er auf der SPD-Liste gleich hinter Norbert Tessmer das zweitbeste Stimmenergebnis - im dritten Stimmbezirk schaffte er Platz drei. "Dieses Wahlergebnis sehe ich als Auftrag, mich auch weiterhin für den Stadtteil einzusetzen", erklärt Mathias Langbein. os