Schüler aus dem Heimatring sammelten 400 Unterschriften, weil eine Zusatzlinie gestrichen wurde. Längere Wartezeiten und überfüllte Busse sorgen für Ärger. Unterstützung bekommen sie von einer Lehrerin und dem Elternbeirat.
13 Uhr Schulschluss. Hunderte von Schülern strömen zu den Bussen. So schnell wie möglich heim, lautet ihre Devise. Die Jugendlichen aus dem Heimatring können sich Zeit lassen. Seit dem Fahrplanwechsel am 16. Februar fährt ihr neuer Bus (Linie 6) 15 Minuten später als sonst vom Theaterplatz weg. Vorher nahmen sie die Zusatzlinie 12 um 13.20 Uhr, jetzt geht's erst um 13.35 Uhr weiter. "Wir brauchen eine Stunde bis wir daheim sind", schimpft Sebastian Müller aus 9a des Alexandrinums. Andere, die nichts fürs Ticket zahlen müssen, weil sie über fünf Kilometer entfernt wohnen, sind dagegen in einer halben Stunde zu hause.
Der Unfrieden ist groß. Zusammen mit einer ganzen Reihe anderer betroffener Schüler konnte Sebastian auch seine Lehrerin Susanne Kleiner und Heike Schwarz vom Elternbeirat für sein Anliegen gewinnen. Gestern überreichten sie am Theaterplatz 400 Unterschriften an Raimund Angermüller von der SÜC, der für den Fahrplanwechsel verantwortlich ist.
Bei allem Verständnis fürs Sparen kritisiert Susanne Kleiner doch das Einsparen der Zusatzlinie 12 zu Lasten der Kinder. Immerhin seien die Schulen doch Großkunden bei der SÜC und insbesondere die Kinder im Stadtgebiet zahlende Kunden. "Nur durch Zufall hätten die Schüler von der Umstellung erfahren und waren vor den Kopf gestoßen", bekräftigt auch Heike Schwarz.
Vor allem der Freitagmittag sei unzumutbar, weil der Bus nach Beiersdorf dann völlig überfüllt wäre. Darüber soll doch bitte noch einmal nachgedacht werden, fordert Susanne Kleiner. Auch Ausweichrouten wie die Linie 5, die bis zur Gaudlitz-Kreuzung fährt, sei problematisch, da vor allem die jüngeren Schüler kaum rechtzeitig aussteigen könnten.
Angermüller hörte sich die Bedenken und Sorgen an, versicherte jedoch, dass die Busse mit durchschnittlich 55 Personen nicht überfüllt seien. Er verwies auf einige Zwänge und die Problematik des einheitlichen Takts. Die Bitte, auf eine bessere Kommunikation zwischen der SÜC und den Schulen zu achten, nahm er als Anregung auf.
...deswegen ein "gefällt mir".
"Vorher nahmen sie die Zusatzlinie 12 um 13.20 Uhr, jetzt geht's erst um 13.35 Uhr weiter" => 15 Minuten länger als zuvor!
Also manchmal frage ich mich wirklich wie sich unsere Gesellschaft entwickelt?!
Die armen Kleinen weinen, weil das bequeme chauffieren "eine ganze Stunde" dauert.
Zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren geht natürlich gar nicht! Das ist viel zu gefährlich, wenn man non-stop mit WhatsApp chatten beschäftigt ist und nichts von der Umwelt mitbekommt! Unter anderem bekommt man nämlich auch nichts von den Aushängen in jedem Stadtbus mit, die auf die Änderungen mehr als rechtzeitig hingewiesen haben. Die armen "vor den Kopf gestoßenen", uninformierten Kids!
Die einzige Linie, bzw. die einzige Fahrt (!) am Tag, die im neuen Fahrplan gestrichen wurde ist die Fahrt der "Linie" Z12. Haben die 400 besorgten Eltern der von den 15 (!) Minuten ach so stark traumatisierten Schüler wirklich nicht die Paar Cent übrig um den Bus zu finanzieren?! Da ist der Sprit um die Kids privat abzuholen mindestens genauso teuer.
Wer schon mal was von mir gelesen hat, wird es bestätigen können, dass ich sehr großen Wert auf einen leistungsstarken ÖPNV lege, aber solche wehmütigen Berichte über traumatisierte, verwöhnte Rotzlöffel und deren entsetze Eltern sind für mich wirklich zu viel!
Wie kann man Kids heutzutage nur 15 (!) Minuten länger in der realen Welt zumuten?! UNVERANTWORTLICH!!!
Was tun Erwachsene, um 1 min früher zu Hause zu sein ? Da werden mit dem Auto Geschwindigkeitsübertretungen und Rotlichtverstöße begangen und Menschenleben riskiert. Aber Schülern kann man ja alles zumuten. Die Arroganz, die aus dem Kommentar spricht, ist wohl nicht mehr zu überbieten. Ich will mal wissen, was "Siegbert" sagen würde, wenn die tägl. Fahrt zur Arbeit z.B. wegen einer Baustelle eine Viertelstunde länger dauern würde - vorausgesetzt er arbeitet überhaupt noch was und sitzt nicht den ganzen Tag am Fenster und regt sich über die ja ach so verdorbene Jugend auf. Ehrensache ist es doch wohl, daß er dann auch die von den "verwöhnten Rotzlöffeln" gestemmten Rentenzahlungen ablehnt. Und wenn er mit unserer Gesellschaft nicht mehr zurecht kommt, die Welt ist groß ....