Coburger schreibt Thriller über skrupellose Pharmaindustrie

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Das Cover des Thrillers "Pharmawahn" deutet schon auf die Geschichte hin, in der es um Leben und Tod geht. Foto: privat
Das Cover des Thrillers "Pharmawahn" deutet schon auf die Geschichte hin, in der es um Leben und Tod geht. Foto: privat
Der Autor Frank Wisch mit seinem Buch "Pharmawahn" Foto: Dominic Buckreus
Der Autor Frank Wisch mit seinem Buch "Pharmawahn" Foto: Dominic Buckreus
 

Kritik an der gierigen Gesellschaft, verpackt in einem Thriller über die Pharmaindustrie. Der Coburger Autor erklärt die Entstehung seines Erstlings.

Eigentlich hatte sich Frank Wisch nur ein Hobby gesucht. Vor zehn Jahren suchte der gebürtige Coburger einen Ausgleich zu seinem Beruf als Bauingenieur. Also fing er an zu schreiben. Immer öfter saß er fortan vor seinem Computer, oben im Arbeitszimmer. Am Ende hielt er sein erstes Buch in den Händen. "Pharmawahn" hat er es genannt. Mit dem Thriller wagt er sich vor in eine komplexes Metier und übt ein Stück weit Kritik an der heutigen Gesellschaft.

"Heute geht es zu viel um Geld und Macht in unserer Gesellschaft", findet Wisch. Diesen Gedanken wollte er in eine möglichst packende Geschichte verpacken. Dafür suchte er sich die Pharmaindustrie aus. "Ich will die Pharmaindustrie nicht vorführen, es ist nur ein Beispiel", betont er.


Skrupellose Geschäfte auf Leben und Tod

Im Mittelpunkt des Thrillers steht eine neu entdeckte Pflanze aus dem brasilianischen Urwald. Mr. Burns ist Geschäftsführer eines Londoner Pharmaunternehmens und geht über Leichen. Er will aus dem ungewöhnlichen Wirkstoff der Pflanze unbedingt ein neues Präparat herstellen und damit Millionen scheffeln. Tests werden ihm untersagt. Er lässt sich davon aber nicht beeindrucken und testet das Mittel sogar an Menschen. Sein ahnungsloser Kurier Newman wird mit in diese Machenschaften gezogen und merkt es spät, wie gefährlich Burns dubiose Geschäftspartner wirklich sind. "Es beginnt ein Wettlauf um Leben und Tod, der nicht nur Newman, sondern auch dessen Familie, sowie weitere Mitarbeiter des Unternehmens in seinen teuflischen Bann zieht", schreibt Frank Wisch auf dem Klappentext.

Für die Figuren gebe es keine realen Vorbilder, sagt Wisch. Alles begann mit dem Geschäftsführer Burns und seinem "Adjutanten" Smith, wie der Autor ihn nennt. Ein Konzept gab es ebenfalls nicht: "Ich habe während des Schreibens die Ideen entwickelt. Alle Wendungen in der Geschichte sind mir spontan eingefallen", erklärt er. Das konnte auch mal auf der Arbeit oder unterwegs passieren. Diese Gedanken behielt er dann bis zum Wochenende im Kopf, wenn er sich wieder dem Schreiben widmen konnte. Teilweise tat er das schon früh um sechs vor dem Frühstück. "Manchmal habe ich mich ein bisschen geärgert. Aber ich bin gelassen geblieben, weil es seine Passion ist", sagt seine Frau.

Ganz aus der Luft gegriffen hat Frank Wisch seine Ideen aber nicht. "Ich habe viel im Internet recherchiert über die Städte, das Rechtssystem und die Polizei in den Ländern, in denen die Geschichte spielt. Man muss sich mit der Pharmaindustrie auch intensiv auseinandersetzen", erklärt der leidenschaftliche Thriller-Fan.


Viel Geduld gefragt

Den Aufbau seiner Geschichte hat er abwechslungsreich gestaltet. Die Handlungsstränge wechseln von Kapitel zu Kapitel hin und her. Dabei hat jedes ein offenes Ende. "Ich will den Leser fesseln, sodass er dran bleibt", erklärt das Wisch. Mit seitenlangen Beschreibungen der Figuren und deren Hintergrund wollte er sich auf den 480 Seiten nicht aufhalten. Kleine Informationsfetzen werden oft in Nebensätzen eingestreut.

Als der Wahl-Scheßlitzer seinen Thriller vollendet hatte, kam ihm die Idee, das Buch zu veröffentlichen. "Ich wollte es einfach mal ausprobieren. Das ist aber natürlich zäh", erklärt er. Zunächst bot er seine Geschichte Verlagen an, doch diese lehnten ab. Also entschied er sich dazu, "Pharmawahn" selbst zu publizieren und zwar auf Amazon. "Der Vorteil daran war, dass ich finanziell nichts vorschießen musste", sagt Wisch. Das Buch werde erst gedruckt, wenn es bestellt ist. Außerdem gibt es noch eine E-Book-Version. Auf Feedback musste er nicht lange warten: "Die erste Rezension auf Amazon war vernichtend." Doch dann gab es auch positive Kommentare und auch aus Verwandt- und Nachbarschaft habe er viel Zuspruch erhalten.

Deshalb möchte er auch weiter schreiben. Ein zweites Buch ist bereits in Arbeit. Viel möchte er noch nicht verraten. Nur dass er kritisch über unsere heutige Spaßgesellschaft schreiben wird und ein Flashmob damit zu tun haben wird. "Ich will nicht nur unterhalten, sondern auch eine gewisse Botschaft übermitteln", sagt Frank Wisch.


Buch "Pharmawahn"

Der Thriller "Pharmawahn" ist ausschließlich auf Amazon erhältlich.

Das Taschenbuch kostet 12,99 Euro.

Die Kindle-Unlimited-Version ist kostenlos.