Der Klimabeauftragte Wolfgang Weiß nimmt jetzt Stellung zu dem heftig diskutierten und umstrittenen Parkraum-Konzept.
Was schließlich als Entwurf für die Fortschreibung des Parkraumkonzepts herauskam, nennt Weiß den "gelungenen Versuch, durch eine andere Art der Bewirtschaftung öffentlicher Stellplätze das Bewohnerparken in der Innenstadt zu begünstigen, die Auslastung der vorhandenen Parkhäuser und Tiefgaragen zu verbessern und den Parksuchverkehr zu reduzieren".
Es sei auch der gelungene Versuch, den motorisierten Individualverkehr in der Innenstadt zumindest nicht weiter zu begünstigen, und das aus gutem Grund: "Seit 1990 haben wir eine deutliche Zunahme des Kraftfahrzeugverkehrs zu verzeichnen, damit auch einen entsprechenden Anstieg der Emissionen von Treibhausgasen und anderen schädlichen Substanzen. Das ist das genaue Gegenteil von dem, was wir als Klimabündnis-Stadt erreichen wollen!", schreibt Weiß.
Der gegenwärtige Entwurf des Parkraumkonzepts sei nicht plötzlich vom Himmel gefallen. "Es gab eine klare Aufgabenstellung der Regierung von Oberfranken, die auch auf die Umweltbelange aufmerksam machte. Das Ergebnis ist ein Kompromiss. Ich selbst hätte mir eine stärkere Begünstigung umweltfreundlicher und klimaschonender Verkehrsträger gewünscht.
Natürlich wurden die Interessen des Einzelhandels mit berücksichtigt, aber diese Interessen müssen in einem ganzen Bündel vieler anderer Interessen eingebettet sein, die mindestens dieselbe Notwendigkeit und Bedeutung haben", heißt es in der Mitteilung des Klimaschutzbeauftragten.
"Ich habe das Gefühl, dass einige unsere Stadt ausschließlich aus der Autoperspektive wahrnehmen. Bei all den Vorteilen des motorisierten Individualverkehrs dürfen doch die zahlreichen Nachteile nicht außer Acht gelassen werden. Jene, die auf diese mit Fakten und Zahlen belegbaren Nachteile aufmerksam machen, dann einer ,ideologischen' Blickweise zu bezichtigen oder diese als ,scharf argumentierende Minderheit' hinzustellen, hilft nicht weiter", kritisiert Weiß.
Auch die Chance der Elektromobilität scheine nicht erkannt zu werden: Die SÜC versorge schon von Anfang an ihre Ladestationen mit Strom aus ihren Wasserkraftwerken. "Und warum soll sich Coburg nicht zu einer E-Auto-Stadt entwickeln dürfen?", fragt Weiß.
"Das Wohl und Wehe des Coburger Einzelhandels hängt nicht von den Kunden ab, die mit ihrem Auto möglichst nahe zu den Geschäften fahren und dort parken können. Wir müssen Alternativen dazu anbieten. Je eher, umso besser. Und am liebsten gemeinsam!", heißt es abschließend.
red
"Das Wohl und Wehe des Coburger Einzelhandels hängt nicht von den Kunden ab, die mit ihrem Auto möglichst nahe zu den Geschäften fahren und dort parken können.
(Sagt bestimmt Konfuzius.)
Und 1 + 1 = 3
Rechnet mal nach.
Denn
recht_isses
Wenn Ideologie an der Realität vorbei rast.
"Das Wohl und Wehe des Coburger Einzelhandels hängt nicht von den Kunden ab, die mit ihrem Auto möglichst nahe zu den Geschäften fahren und dort parken können."
Die fahren dorthin wo sie das bekommen.
Und das ohne Gebühren von min. 2-3 Eur und ohne lange Wege und Zeiten (Parkhaus) !
Und deshalb werden immer weniger Kunden in die Innenstadt kommen !
Der Handel wird es merken (oder merkt es schon...)!
Provinzdenken
In der Innenstadt ist doch nicht, wo ich schnell hin und wieder weg will/muß, dafür haben die Discounter sich schon außerhalb gut positioniert. In der sogenannten city wollen die Leute bummeln, ein Eis oder ne Bratwurst kaufen und schauen, was es in den Läden so gibt. Setzt Euch doch nicht immer selbst so unter Zeitdruck, niemand muss in der city genau vor einem Laden parken können, lasst Euch einfach mehr Zeit und das Leben wird wieder schön....