Coburger OB-Kandidaten sagen den Altstadtfreunden, wo sie anpacken würden

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Die Heilig-Kreuz-Schule muss grundlegend saniert werden. Mit dem Baubeginn ist aber frühestens im Sommer 2015 zu rechnen. Foto: Archiv/Jochen Berger
Die Heilig-Kreuz-Schule muss grundlegend saniert werden. Mit dem Baubeginn ist aber frühestens im Sommer 2015 zu rechnen. Foto: Archiv/Jochen Berger
Die Altstadtfreunde fühlten den sieben Bürgermeisterkandidaten auf den Zahn, es ging um Denkmalsanierungen und die Belebung der Innenstadt (von links): Martina Benzel-Weyh, Birgit Weber, Christian Müller, Jens-Uwe Peter.
Die Altstadtfreunde fühlten den sieben Bürgermeisterkandidaten auf den Zahn, es ging um Denkmalsanierungen und die Belebung der Innenstadt (von links): Martina Benzel-Weyh, Birgit Weber, Christian Müller, Jens-Uwe Peter.
 
Christa Minier, die Vorsitzende der Altstadtfreunde
Christa Minier, die Vorsitzende der Altstadtfreunde
 
René Hähnlein, Jürgen Heeb und Norbert Tessmer Fotos: Gabi Arnold
René Hähnlein, Jürgen Heeb und Norbert Tessmer Fotos: Gabi Arnold
 

Die Coburger Oberbürgermeister-Kandidaten stehen den Altstadtfreunden Rede und Antwort. Den Zustand der Heilig-Kreuz-Schule finden alle schlimm.

Ein Schmuckstück ist er nicht, der Salvatorfriedhof, der sich im Sanierungsgebiet Ketschenvorstadt befindet. Seit einigen Jahren wird er von den Schülern des angrenzenden Gymnasiums Albertinum genutzt. Die Umgestaltung des im Jahr 1494 als Totengarten eingeweihten Areals hatte der Stadtrat bereits vor fünf Jahren beschlossen. Auch Fördergelder in Höhe von 568.000 Euro habe die Regierung damals in Aussicht gestellt, sagt Christa Minier von den Altstadtfreunden. Dennoch verfalle der Friedhof zusehends.

Im kleinen Saal des Gasthauses "Münchner Hofbräu" fühlte Minier den sieben Oberbürgermeisterkandidaten auf den Zahn. Die sogenannten Wahlprüfsteine drehten sich um die Sanierung der Denkmäler, wie eben den Salvatorfriedhof, und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in der Innenstadt.

Beim Salvatorfriedhof waren sich die sieben OB-Bewerber einig, dass der Stadtratsbeschluss des Jahres 2009 umgesetzt werden sollte. Allerdings wollten sowohl Norbert Tessmer (SPD) und Jürgen Heeb (pro Coburg) weder "Datum, noch Uhrzeit" der Umsetzung nennen. So ein Projekt, sagte Tessmer, könne nicht aus dem Ärmel geschüttelt werden. Heeb bemerkte, dass auch das Thema Sparen angesagt sei.

"Sanierung längst überfällig"

Ein Projekt, das hingegen auf der Prioritätenliste der Stadt Coburg nach oben gerückt ist, ist die Heilig-Kreuz-Schule. Diese soll im kommenden Jahr grundlegend saniert werden. Martina Benzel-Weyh von den Grünen unterrichtet an der Schule, sie rechnet frühestens im September 2015 mit dem Baubeginn. Für die OB-Kandidatin der Grünen ist dies eine längst überfällige Maßnahme: "Es ist eine Schande, wenn man sieht, wie die Coburger Gymnasien dagegen aufgestellt sind", betonte sie. Dies sieht die OB-Kandidatin der CSU, Birgit Weber, genauso. "Wir müssen auch an die Mittelschulen denken, denn in den Mittelschulen werden junge Menschen ausgebildet, die den Standort Coburg erhalten."

Ein Dauerbrenner seit den 1990er-Jahren ist das Projekt Stadtmuseum. In der Steingasse 7 wird dies - wie ursprünglich geplant - nicht realisiert werden. Dass dieses Projekt bisher noch nicht umgesetzt wurde, macht nicht nur Christian Müller (CSB) "traurig", für Norbert Tessmer ist es eine große Enttäuschung. "Das ist, wie wenn man bei einem 40-Kilometer-Lauf auf den letzten zweieinhalb Kilometern auf der Strecke geblieben ist." Jens-Uwe Peter (FPD ) möchte beim Museumsprojekt auch die IHK mit ins Boot nehmen und auch Technik ausstellen. Birgit Weber kann sich das Museum beim alten Güterbahnhof und den ehemaligen Schlachtgebäuden, also beim künftigen "Band der Wissenschaft", vorstellen. Martina Benzel-Weyh brachte das Schlick-Gebäude als Möglichkeit ins Spiel. "Warum nicht in der Innenstadt?"

Bezahlbarer Wohnraum

Die Gestaltungen der Innenstadt, die Leerstände dort und der Erhalt der Lutherschule waren einige weitere Themen. Laut Minier werden für die Lutherschule für das Jahr 2015 nur noch neun Erstklässler erwartet. Um den Bestand zu sichern, meinte sie, müssten in der Innenstadt bezahlbare Wohnungen für Familien geschaffen werden und eventuell eine Genossenschaft gegründet werden. Stattdessen errichte die Wohnbau in der Ketschenvorstadt sechs Kubenhäuser mit zirka 30 Eigentumswohnungen und Wohnungen für gehobene Ansprüche. Bei René Hähnlein rennt Minier in diesem Punkte offene Türen ein. Sozialverträglichen Wohnungsbau werde er als Coburger OB in den Fokus rücken, versicherte er.