Die Neugestaltung der Ketschendorfer Straße zwischen Ketschentor und der Kreuzung am Kongresshaus kam um 190 000 Euro teurer als veranschlagt.
Die Gestaltung der Ketschendorfer Straße zwischen dem Ketschentor und dem Kongresshaus ist teurer als geplant. Aufgrund der vorliegenden Kostenfortschreibung der Wohnbau der Stadt fallen dieses Jahr noch rund 190 000 Euro an, so dass von neuen Gesamtkosten von 2,1 Millionen Euro ausgegangen werden kann, heißt es in der Beschlussvorlage, die der Finanzsenat am Dienstag zur Kenntnis nahm. Diese 190 000 Euro bewilligte noch Oberbürgermeister Norbert Tessmer mit einer Sofortentscheidung. Zum 31. Dezember 2019 waren insgesamt rund 1,9 Euro ausgegeben. Das Bauvorhaben ist abgeschlossen, der Verwendungsnachweis gegenüber der Regierung von Oberfranken wird erstellt. Es wird davon ausgegangen, dass Städtebauförderungsmittel in Höhe von 644 000 Euro bei genehmigten Kosten von 1,9 Millionen Euro fließen werden. Die 190 000 zusätzlichen Euro werden dem Konto "Errichtung einer dauerhaften Kulturstätte am Güterbahnhofsgelände" entnommen, für die sie derzeit nicht benötigt werden.
Gestiegene Anforderungen
Auch mehr Geld, nämlich rund 136 000 Euro, kosten die Außen- und Freianlagen beim Bürgerbau in Wüstenahorn. Ullrich Pfuhlmann von der Wohnbau erläuterte die gestiegenen Anforderungen beim Abbruch alter Gebäude. Das Material müsse immer strenger und auf immer mehr Stoffe untersucht werden: "Das war beim Bürgerhaus ein großer Faktor." Ferner kamen Laternen und Schaltkästen hinzu, um die Beleuchtung dem aktuellen technischen Stand anzupassen. Schließlich forderte die Stadt einen stärkeren Aufbau der Asphalt- und Deckschichten.
Im vergangenen Jahr hatte der Finanzsenat für das Bürgerhaus 415 000 Euro freigegeben, jetzt belaufen sich die Gesamtkosten auf 551 200 Euro. "Ich hoffe", sagte Pfuhlmann, "dass wir in drei bis vier Wochen fertig sind."
Investition in den Feuerschutz
Der Finanzsenat hat nun dem Hochbauamt "grünes Licht" gegeben, um eine Kaltlagerhalle auf dem Gelände der freiwilligen Feuerwehr am Dammweg errichten zu lassen. Zwischen der Fahrzeughalle, der Schlosserei und der Atemschutzwerkstatt sollen Rollcontainer in einem Regalsystem gelagert werden. Die Gesamtkosten betragen rund 450 000 Euro. Die Rollcontainer dienen der Unterbringung von Wassersaugern inklusive Zubehör, Schaummittelkanistern, Absturzsicherungen, Ölsperren, Atemschutzflaschen, Ölbindemitteln, Tragkraftspritzen, des Türöffnungssatzes sowie Ausrüstungen für Strom/Licht, die je nach Bedarf auf die Einsatzfahrzeuge verladen werden.
Ursache für den Bau der Lagerhalle war eine Organisationsuntersuchung der Coburger Feuerwehr im Jahr 2015. Die neue Halle, als leichte Stahlbaukonstruktion geplant, wird 21,40 Meter lang, 14,5 Meter breit und 6,25 Meter hoch. Gebaut werden soll in diesem Jahr. Die Lagerung und der Transport zum Einsatzort in Rollcontainern spart mehrere Anhänger, zum anderen fordert die Bahn nach dem Bau der ICE-Strecke solche Materialcontainer und finanziert auch einige.
Zur Kenntnis nahm der Finanzsenat auch 58 000 Euro für neue Senkelektranten auf dem Markt. Seit der Neugestaltung des Platzes vor einigen Jahren konnten per Kurbel Anschlusskästen für Strom, Wasser und Abwasser aus dem Boden herausgefahren werden. Die Kombination hat sich nicht bewährt, letztes Jahr erfolgte ein Austausch.
Keine Sondernutzungsgebühren für Außengastronomie
Die Gastronomen in Coburg müssen heuer keine Sondernutzungsgebühren an die Stadt für die Außengastronomie bezahlen. Diese Zahlungen werden fällig, wenn Restaurants und Kneipen etwa öffentliche Gehwege oder Plätze nutzen, um dort Tische und Stühle aufzustellen. Der Finanzsenat beschloss am Dienstag einhellig, in diesem Corono-Pandemie-Jahr auf die etwa 46 600 Euro zu verzichten, die ansonsten eingenommen würden.
Nachdem die Straße in der Bauphase ausschließlich für den damaligen Sambaumzug hergerichtet wurde und anschließend wieder aufgerissen werden musste bleibt außerdem die Frage, wer diese unnötigen zusätzlichen Kosten getragen und diese Entscheidung zu verantworten hat.
Dass für die Neugestaltung der Ketschendorfer Straße schlussendlich die Kosten um ca. 10 % gestiegen sind, kann man akzeptieren, wenn man bedenkt, welch schöne Flaniermeile da entstanden ist.
Auf der Seite des Hotels Victoria hat man sogar die Kanten auf Straßenniveau abgesenkt, um Müttern mit Kinderwagen sowie Personen, die auf einen Rollator bzw. Rollstuhl angewiesen sind neben sonstigen Gehbehinderten das Queren zu erleichtern.
Umso mehr erstaunt es, dass ausgerechnet auf der anderen Straßenseite diese Hilfen weder am Ketschentor noch hin zur Bushaltestelle vorhanden sind. Erschwerend kommt hinzu, dass ich den damaligen OB noch während der zweiten Bauphase auf den Missstand ausdrücklich hingewiesen habe. Geschehen ist leider überhaupt nichts, so dass nun Herrn Tessmer wegen grob fahrlässigem Verhalten per Amtshaftung zur Kasse gebeten werden müsste.
Eine schöne Flaniermeile sagen Sie ? Eine "Flaniermeile" befindet sich allenfalls in Großstädten und ich wüßte nicht, was Coburg außer einer offenbar maßlosen Selbstüberschätzung zu einer Großstadt machen sollte. Zudem sollten "Flaniermeilen" auch ein ästhetisches Flair ausstrahlen und man darf doch mit Fug und Recht fragen, wie diese architektonische Öde in der Ketschendorfer Straße in der Lage sein soll, auch nur einen Hauch von Eleganz zu versprühen. Was mir bei dieser "Komposition " jedesmal einfällt, das sind zwei Dinge: eine platte, überdimensionierte Versiegelung des Bodens und eine brutal durchgeführte "Gentrifizierung" des Quartiers und das unter dem wohlwollenden Blick eines "sozialdemokratischen" Stadtoberhaupts. Flaniermeile - alles andere als das. Für mich sind das teuere Eitelkeiten einer selbstsüchtigen Schickeria, die sich diese Dinge von der Allgemeinheit bezahlen läßt und ihnen schöne Namen, aber keine Inhalte gibt.
"Die Gastronomie trägt entscheidend zum gesellschaftlichen Leben in unserer Stadt bei". So, so - Herr Oberbürgermeister, da bin ich aber über Ihre schnell gewonnene Einschätzung so kurz nach Ihrem Amtsantritt außerordentlich erstaunt. Aber Sie werden ja bei Rundgängen durch die Stadt bereits gesehen haben, wie es mit diesem "gastronomischen Angebot" so bestellt ist: Öffnungs- und Einlaßbeschränkungen, Gängelungen hier, Gängelungen dort. Nennen Sie das ein "gesellschaftliches Leben" oder ist das nicht eher die Ruhe eines Totenackers ? Jaja - ich weiß: die Corona - Pandemie. Für was die so alles herhalten muß; schlimm ist nur, wie täppisch, ineffizient und zudem ganz offen verfassungswidrig hier "Maßnahmen" angeordnet wurden, die nicht das Ergebnis kluger Staatskunst oder weitsichtiger und schonender Verwaltungspraxis sind, sondern die als wahre Produkte aus dem Tollhaus betrachtet werden müssen. Nehmen Sie freundlich zur Kenntnis, daß ich kein Lokal besuchen werde, indem ich mit völlig widersinnigen Maßnahmen drangsaliert werde und dafür auch noch mein gutes Geld hinlegen darf. So haben wir weiß Gott nicht gewettet !