Zum Weltspartag hat sich das Tageblatt bei den Banken in der Region umgehört: Welche Kontomodelle diese für unsere Fallbeispiele empfehlen und warum man sich genau informieren sollte.
Marcel ist 17, hat vor einiger Zeit eine Ausbildung begonnen, sein Arbeitgeber überweist ihm monatlich 700 Euro netto. Vom Bankkonto des 17-Jährigen wird jeden Monat per Dauerauftrag die Miete abgebucht, per Lastschriftverfahren zahlt er seine Handy- und Internetrechnung. Zusätzlich tätigt er Online-Überweisungen und hebt Geld ab.
Unser Marcel ist zwar nur eine imaginäre Figur, ein Fallbeispiel, doch Jugendliche wie ihn gibt es tausendfach. Für das erste selbst verdiente Geld brauchen sie ein Konto. Doch da gibt es mindestens so viele Modelle und Möglichkeiten wie es Banken gibt. Die wohl wichtigste Frage: Was zahlt ein 17-jähriger Kunde an Kontoführungsgebühr? Und: Räumt ihm die Bank einen Dispokredit ein? Zum Weltspartag hat das Tageblatt zwei fiktive Kundenprofile entworfen und sich damit von den heimischen Banken durchrechnen lassen, was das günstigste Konto für sie kosten würde. Kunde Nummer zwei ist ein Ehepaar mit zwei Kindern und einem Gesamtgehalt von monatlich 3500 Euro netto.
Für den Auszubildenden bietet jede Bank ein kostenloses Einstiegskonto.
Doch was bedeuten etwa die 52 Euro Genossenschaftsanteil bei der
Sparda-Bank? "Wir sind eine Genossenschaftsbank", erklärt Sebastian Pahl, stellvertretender Filialdirektor im Nürnberger Haupthaus, das auch in Coburg eine Filiale unterhält. "Bei uns wird man Mitglied mit mindestens einem Anteil für 52 Euro." Eine weitere Grundgebühr erhebt das Geldhaus für seine Konten nicht.
Andere Banken, anderes System: Bei der
Commerzbank bekommt unsere Muster-Familie ihr Konto kostenlos, weil monatlich 3500 Euro Gehalt eingehen. Wer unter 1200 Euro verdient, müsste 9,90 Euro pro Monat zahlen. Wird das Konto überzogen, zahlt man 10,75 Prozent Dispozinsen pro Jahr.
Bei der
HypoVereinsbank liegt der Dispozins bei 11,15 Prozent, die monatliche Grundgebühr für das Familienkonto bei 7,90 Euro.
Die
Sparkasse Coburg-Lichtenfels verlangt mit 4,90 Euro etwas weniger. Noch günstiger ist das Programm "Giro online Privat" mit monatlich 1,75 Euro. Die Kontoauszüge gibt es auf elektronischem Wege. Wer sie sich per Post schicken lässt oder im Schließfach abholt, muss dazuzahlen. Mit aktuellen Dispozinsen von 9,46 Prozent liegt die Coburger Sparkasse, anders als die meisten Banken, im einstelligen Bereich. Abgerechnet wird hier vierteljährlich. Minderjährige erhalten - wie bei den meisten Banken - keinen Dispokredit.
Dies gilt auch für die
VR Bank Coburg, die derzeit 8,0 Prozent Dispozinsen verlangt. Wer das Modell VR-Giro Premium wählt, zahlt keine Grundgebühr. Voraussetzung: mindestens 1100 Euro monatlicher Lohn- oder Gehaltseingang.
Die
Postbank nimmt monatlich 3,90 Euro bei einem Gehaltseingang zwischen 1000 und 3999,99 Euro. Die Maestrokarte gibt es kostenlos dazu. Das gilt für die meisten Banken in unserem Vergleich.
Bei der
Flessabank ist das Konto des Azubis gebührenfrei, während das Ehepaar 2,20 Euro Monatsgebühr zahlen müsste. Der Dispozins liegt aktuell bei 9,56 Prozent.
Die
Targobank bietet kostenlose Kontoführung ab 2000 Euro Gehaltseingang im Monat an. Bis zum 30. Lebensjahr gibt es das kostenlose "Starter-Konto". Der Zinssatz für Dispokredite liegt aktuell bei 12,75 Prozent.
Bei allen Banken, ausgenommen die Flessabank, sind - für unser Familienbeispiel - Überweisungen und Daueraufträge gebührenfrei beziehungsweise in der Grundgebühr enthalten. Teilweise gibt es aber etwas zu beachten. So kostet bei der
Deutschen Bank das Familienkonto generell 4,99 Euro pro Monat. Voraussetzung für diesen Grundgebühr ist allerdings, dass die beleghaften Überweisungen per Belegleser am Bankingterminal eingereicht werden.
Apropos Terminal: Wer am Geldautomaten einer Fremdbank Geld abhebt, zahlt eine Gebühr - außer, die Bank ist Mitglied in einem Cash-Pool oder einer Cash-Group.
bis zu 120 € Gebühren p. a. bezahlen? Es gibt genügend kostenlose Girokonten ohne irgendwelche Bedingungen. Die ortsansässigen Banken verlangen meist auch bei Onlinekonten Gebühren, obwohl der Kunde alles selbst bucht. Als Kunde von einigen Internetbanken kann man sogar bei allen Banken gebührenfrei Geld am Automaten abheben, auch im Ausland und in Fremdwährung. Das funktioniert nicht über eine Girokarte bzw. Bankkarte, sondern über eine VISA oder Mastercard. Auch diese Kreditkarten gibt es ohne Jahresgebühr. Man muß lediglich die Bonität dafür haben. Ansonsten gibt es auch Prepaid-VISA Karten. Meist gibt es sogar Startguthaben und Kunde-werben-Kunden Prämien.
Bei der Sparda Bank ist das Girokonto gebührenfrei, die BankCard kostet jedoch 7,50 € Jahresgebühr
Diese wird jährlich erstattet bei 50 Handelsumsätzen. Wenn man die Auszüge nicht an Drucker abholt, werden diese per Post zwangsweise zugesandt und das Porto dem Kunden belastet.
Man kann dort für max. 520 € Anteile kaufen, die mit 3% verzinst werden. Früher gab es bis zu 5,6% Dividende.
Nachdem in letzter Zeit einige Filialbanken die Kontogebühren z. T. erheblich erhöht hatten, kann ich mir gut vorstellen, dass einige Kunden das Konto bzw. die Bank wechseln.
@ Frau Nauer:
Können Sie evtl. mal einen Vergleich von Online-Girokonten hier veröffentlichen?