"Nicht machbar": Ungestreute Fußwege sorgen für Ärger in Coburg - Stadt weist Vorwürfe zurück

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Coburg: Ungestreute Fußwege sorgen für Ärger - Stadt weist Vorwürfe zurück
In Coburg ist es derzeit sehr glatt. Nun gibt es Aufregung über Fußwege, die offenbar nicht gestreut wurden.
Coburg: Ungestreute Fußwege sorgen für Ärger - Stadt weist Vorwürfe zurück
Daniel Vogl/dpa

Ungestreute Fußwege in der Coburger Innenstadt haben bei einigen Bürgern für Verärgerung gesorgt. Die Stadt weist die Vorwürfe entschieden zurück.

  • Coburg: Ungestreute Fußwege sorgen für Ärger
  • Glatteis soll auch abends bestanden haben - "unzumutbar und höchst gefährlich"
  • "Den ganzen Tag unterwegs": Stadt widerspricht angeblicher Untätigkeit
  • "Für alle ärgerlich": Sprecher erklärt Problem bei aktueller Wetterlage 

In Franken herrscht momentan wegen massiver Glätte an vielen Orten Chaos. Autounfälle, schwere Verletzungen, Schulausfälle: Die Liste der Folgen ist lang. In Coburg haben nun Fußwege, die offenbar nicht gestreut worden, für Ärger gesorgt. In den sozialen Medien machen mehrere Nutzer und Nutzerinnen ihrer Wut zum Thema Glatteis Luft. Die Stadt hingegen weist die Vorwürfe von sich - man habe alles getan, was möglich sei, erklärt ein Sprecher gegenüber inFranken.de und verweist auf ein spezielles Problem der Wetterlage

"Unzumutbar und höchst gefährlich": Ungestreute Fußwege am frühen Abend in Coburg empören Passanten

"Dass in Coburg um 17 Uhr abends noch ungestreute Fußgängerwege gibt, verstehe ich nicht. Selbst vor Ladengeschäften in der unteren Judengasse wurde nicht mal Splitt gestreut", moniert ein Nutzer einer lokalen Facebook-Gruppe. "Ich finde das unzumutbar und höchst gefährlich! Wo sind da unsere Ordnungshüter/innen?", fragt er. 

"Die Ordnungshüter verteilen lieber Knöllchen, wenn jemand beim Weihnachtsbummeln die Zeit vergisst. 25 oder 55 Euro für einen Parkverstoß bringen schließlich mehr, als ein kaputtes Steißbein", antwortet ein weiterer User. "Ich war heute in der Bank und bin auf dem Gehweg hin und her gerutscht. Die Ordnungshüter haben parallel dazu Parksünder in der Webergasse aufgeschrieben", berichtet ein anderer. 

Doch es gibt auch viele Gegenstimmen. "Es hat halt auch nochmal angezogen wie Sau. Und wieder etwas getaut und wieder angezogen. Da ist es halt so, dass die nicht mehr hinterherkommen", gibt eine Nutzerin zu bedenken. "Wie wäre es, einfach zu Hause zu bleiben oder solche Straßen mit Kopfsteinpflaster meiden?", lautet eine weitere Frage als Reaktion. 

"Wird sofort zu Eis": Stadt Coburg sieht keine Möglichkeit, um heftige Glätte zu stoppen

Dass die Stadt ihren Pflichten nicht nachkomme, weist man im Coburger Rathaus scharf von sich. "Sämtliche Mannschaften des CEB waren gestern den ganzen Tag unterwegs", so ein Sprecher gegenüber inFranken.de. "Es gab aber auch einen durchgehenden Regen, der, sobald er auf die Straße fällt, sofort zu Eis wird." Auf den Straßen sei man "gut durchgekommen, weil ich hier einfach mit dem Streufahrzeug kommen kann", so der Sprecher. 

Auf den Fußwegen sei es "bereits kurz nach dem Streuen sofort wieder festgefroren und das war wirklich überall in Coburg so", berichtet er. Um permanent überall zu streuen, wäre "das fünf- bis zehnfache Personal" notwendig gewesen, heißt es aus dem Rathaus. "Und diese Leute hätten nur in Extremsituationen wie gestern etwas zu tun und würden ansonsten nur rumsitzen", so der Sprecher. 

"Es ist für alle ärgerlich und das ist verständlich, aber es handelt sich nun mal um eine Ausnahmesituation und da ist nichts zu machen", so die Feststellung der Stadtverwaltung. Auch könne das Ordnungsamt etwa Ladenbetreibern keinen Vorwurf machen. Diese müssten bis zu 1,50 Meter vor ihren Geschäften auf dem Gehweg streuen. "Im Normalfall wird in Coburg sowohl von den Behörden als auch von der Bevölkerung ausgiebig und gut gestreut. Aber gestern war es einfach nicht machbar, die Glätte zu verhindern", so der Stadtsprecher. Man hoffe nun auf die Wettervorhersagen: "Es ist heute schon wesentlich besser, weil es weniger regnet und wärmer geworden ist."

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