Zwischen HSC 2000 und Landestheater wird es im Juli ein gemeinsames Projekt in der HUK-Coburg-Arena geben. Das wurde beim Neujahrsempfang des HSC bekannt.
Unter dem Motto "Gemeinsam nach vorne" wollen die Verantwortlichen des HSC 2000 und das Landestheater Coburg eine Kooperation eingehen. Als erstes gemeinsames Projekt soll im Juli - parallel zum Samba-Festival - eine Veranstaltung in der Coburger HUK-Arena über die Bühne gehen. Das verriet HSC-Manager Wolfgang Heyder anlässlich des Neujahrsempfangs des Vereins den zahlreich erschienenen Mitgliedern, geladenen Gästen, Gönnern und Sympathisanten im Pfarrzentrum St. Augustin.
Ob das gemeinsame Projekt am Samba-Samstag oder Samba-Sonntag stattfindet (9./10. Juli), muss noch geklärt werden. Klar ist allerdings schon jetzt, dass sich das Philharmonische Orchester des Landestheaters mit großer amerikanischer Filmmusik präsentieren wird, wie Intendant Bodo Busse verriet.
"Sondierungsgespräche" geführt
"Es ist wichtig, dass sich ein Profisportverein auch als gesellschaftlicher Faktor präsentiert", sagte er und betonte, dass sowohl Kultur als auch Sport notwendig für eine Stadt seien. Was läge also näher als zur Kultur eine sportliche Brücke zu bauen? Bereits mit dem Ereignis "Theater goes Basketball" hätten das Landestheater und der Verein ja bereits ein "kleines theatralisches Event" veranstaltet, sagte der Intendant des Landestheaters Bodo Busse. Vor einigen Wochen seien "Sondierungsgespräche" geführt worden, um die Zusammenarbeit weiter auszubauen.
"Zwei Kulturträger treten in eine ungewöhnliche Kooperation", erläuterte Busse, "die Türen waren so weit offen". Deutschlandweit sei die Symbiose zwischen einem Mehrspartentheater und einer Zweite-Bundesliga-Mannschaft einzigartig. Busse selbst gestand, kein Sportler zu sein. "Kultur und Sport machen denselben Job", sagte er, beispielsweise bei der Talentsuche und der Jugendarbeit. "Sport und Kultur folgen beide einem ähnlichen Koordinatensystem", fuhr er fort, bekennten sich zu Freiheit und Chancengleichheit und spielten eine ganz besondere Rolle, was die Lebensqualität beträfe. "Sport und Kultur sind zwei Leuchttürme mit Strahlkraft", betonte er, "sie sind mehr als Bratwurst und Samba oder die Beschäftigung mit der Historie."
Heyder will kritisch bleiben
Vorstandssprecher Stefan Apfel betonte: "Der HSC will der Stadt und den Coburgern etwas zurückgeben." Mit der sportlichen Leistung der ersten Mannschaft sei er sehr zufrieden. Aktuell steht die Mannschaft auf dem dritten Tabellenplatz. "Wir haben eine schwierige Aufgabe vor uns", erklärte Apfel, "das wird kein Selbstläufer." Auch eventuelle Personalentscheidungen für die erste und zweite Mannschaft schließe er nicht aus.
Wolfgang Heyder entschuldigte sich noch einmal bei seinen Kritikern, stellte aber klar, dass er auch weiterhin den "Finger in die Wunde" legen werde, da im Profisport eine ständige kritische Auseinandersetzung notwendig sei. Als Kultur- und Sportreferent freute sich Oberbürgermeister Norbert Tessmer über die Kooperation von Landestheater und dem HSC 2000. Früher sei Coburg ein "Flickerlteppich" gewesen, was den Handballsport anging, sagte er, bis sein Vorgänger - und bekennender Fan - Norbert Kastner die Fäden in die Hand genommen habe. "Das war ein ganz wichtiger Schritt".
Pressesprecher Thomas Apfel wünschte sich für die Aufstiegsfeier der ersten Mannschaft den Rathausbalkon von der Stadt. Das lehnte Tessmer nicht ab, beanspruchte dafür aber auch eine Sektdusche für sich. Allerdings wolle Tessmer die Spieler keinesfalls unter Druck setzen: "Macht euer Ding, es wird gut." Beim Thema "Sparen" wurde der OB ernst: "Das wird alle treffen", sagte er. Viele bayerische Städte vergleichbarer Größenordnung hätten ähnliche finanzielle Probleme. "Wir müssen uns updaten, wo wir Strukturen aufbrechen können", betonte er. Er baue darauf, "dass alle an einem Strang ziehen". "Denn wenn der Haushalt nicht genehmigt wird, haben wir nichts gewonnen."