Frauen dürfen im Coburger Aquaria-Bad auch künftig nicht mit nackten Brüsten schwimmen gehen. Ein Antrag der Grünen wurde abgelehnt. "Ich verstehe manches tatsächlich nicht mehr", sagt CSU-Stadträtin Barbara Kammerscheid, die gegen den Oben-ohne-Vorstoß stimmte.
- Coburg: Grüne wollen Oben-ohne-Baden im Aquaria-Bad erlauben
- Stadtratsfraktion stellt Antrag zur Gleichstellung aller Geschlechter
- Stadtrat stimmt dagegen: Mehrheit lehnt Grünen-Vorstoß ab
- "Wir engen uns immer weiter ein": CSU-Stadträtin erklärt ihr Nein
In Schwimmbädern dürfen Männer mit freiem Oberkörper baden. Frauen müssen hingegen ihre Brust mit einem Bikini oder Badeanzug bedecken. Manche empfinden das als ungerecht. Die Coburger Grünen sprechen von "Diskriminierung" und wollen das Oben-ohne-Schwimmen im Aquaria-Bad für alle erlauben - egal ob Mann, Frau oder non-binäre Person. Jeder Badegast sollte demnach selbst entscheiden können, ob er sich mit nacktem Oberkörper zeigt oder nicht. Die Stadtratsfraktion der Grünen stellte unlängst einen entsprechenden Antrag zur Änderung der Badeordnung im Coburger Bad - letztlich ohne Erfolg.
Coburger Stadtrat lehnt "Oben-ohne"-Vorstoß der Grünen ab - CSU-Politikerin erklärt ihr Nein
Die Mehrheit der Stadtratsmitglieder sprach sich in der Sitzung am Donnerstag (22. September 2022) gegen den Vorschlag der Grünen-Fraktion aus. Auch Barbara Kammerscheid stimmte mit Nein. Im Gespräch mit inFranken.de erklärt die CSU-Stadträtin, warum.
"Mir ist das vollkommen egal, ob im Schwimmbad jemand oben ohne liegt", stellt Kammerscheid vorneweg klar. Sie habe vor der Abstimmung gleichwohl mit einer non-binären Person gesprochen. "Ich habe jemanden gefragt, die trans ist", berichtet die frühere SPD-Stadträtin, die inzwischen für die CSU im Coburger Gemeindegremium sitzt.
"Sie sagte mir: 'Mensch, wann lasst ihr uns endlich in Ruhe? Wir wollen ganz normal leben - wie ihr auch. Wir wollen nicht ständig in die Öffentlichkeit.'" Um Transmenschen nicht ungewollt ins Rampenlicht zu zerren, habe sie gegen den Oben-ohne-Antrag der Grünen gestimmt, sagt Kammerscheid.
"Muss denn alles reglementiert werden?": Stadträtin fühlt sich auch so gleichberechtigt
Egal, ob See oder FKK-Strand - in vielen Bereichen dürfe man sich unabhängig vom Geschlecht oberkörperfrei zeigen. "Aber muss denn alles reglementiert werden?", gibt Kammerscheid zu bedenken. "Vielleicht bin ich da altmodisch. Aber wir engen uns immer weiter ein." Sie selbst fühlt sich laut Eigenaussage gleichberechtigt. Manche Diskussion und manchen Vorstoß kann sie indes nicht nachvollziehen. "Ich verstehe manches tatsächlich nicht mehr",
Ebenfalls interessant: "Muss ich mir das antun?": Zweiter Bürgermeister verlässt Stadtrat - mit ungewöhnlicher Begründung
Da irrt die liebe Bärbel. Allein das einmalige Hinterfragen bei einer Person stellt noch lange nicht die Meinung Aller Binären dar....sich davon leiten zu lassen, nun ja. Was mich am Meisten enttäuscht ist, dass Parteien Hin- und Her Gehobse was Sie veranstaltet hat, die Aufgabe von Werten sozialer Politik....es scheint, Sie muss hier und heute unbedingt DABEI sein was schade ist bei aller sozialen Kompetenz+Engagement auf kommunaler Ebene.
Kam dieser Vorschlag von den Grün*innen eigentlich aufgrund einer konkreten Beschwerde, oder war das nur vorauseilender Gehorsam? Oder hat man mal irgendwo was ähnliches gehört und wollte jetzt auch mit was total innovativem ins Gespräch kommen?
👍👍👍
Geschlechtergleichstellung, Gendern ............... Ich glaube, da gibt es ganz andere Bereiche des täglichen Lebens, die es wert wären, sich dafür zu engagieren! Aber da hört man von den Grünen nichts!
Das Argument von Frau Kammerscheid ist doch sehr abwegig, da es doch darum geht, ein Verbot aufzuheben und sich nicht noch mehr einzuengen, wie sie es selbst nennt.
Ausserdem geht die Diskussion mittlerweile über alle Frauen und nicht nur über non-binäre Personen. Wenn, dann hat doch Frau Kammerscheid diese Person in die öffentlich gezert und nicht die Diskusion als solche.
Verstehe daher nicht, warum Transmenschen in die Öffentlichkeit gezogen werden sollen, wenn sie mit ja gestimmt hätte.